Die schönsten Hundespaziergänge in der Region

Wo Fido und Herrchen in Zug glücklich werden

Hundeblick auf die Rigi. (Bild: wia)

Immer die gleiche Gassistrecke? Die hängt sowohl Halter als auch Hund bald zum Hals heraus. Wir zeigen, von welchen Spaziergängen rund um Zug sowohl Zwei- als auch Vierbeiner nicht genug kriegen können.

Corona macht Hundefreunde. Waren im Kanton Zug anfangs 2020 noch 4'918 Hunde gemeldet, sind es nun bereits 5'266, wie die Tierstatistik der Plattform «Identitas» aufzeigt. Im letzten Jahr fand demnach im Kanton Zug eine überdurchschnittliche Zunahme an Hundekäufen und Hundeadoptionen statt.

Diese 5'266 Hunde müssen natürlich ausgeführt werden. Und zwar mehrmals täglich.

Doch immer die gleiche Strecke, morgens, mittags, abends? Da langweilt sich nicht nur der Hundehalter, sondern auch der Hund selbst. Dieser nämlich wünscht sich aufregende Gerüche, abwechslungsreiche Wege, neue Entdeckungen und Begegnungen mit anderen Hunden, um ausreichend beschäftigt zu sein.

Doch welche Strecken sind besonders schön und eignen sich gut für Hunde? Eine Anfrage bei verschiedenen Hundehalterinnen zeigt: Die Zuger haben Glück, gibt es doch unzählige prächtige Wege. Wir wollen sie euch nicht vorenthalten, obwohl die Liste nicht im Geringsten abschliessend ist.

Geschichtsstunde und Fitnesstraining

Eine Hundehalterin empfiehlt: «Der Weg bei den Baarer Höllgrotten und in Richtung Wildenburg ist toll.» Tatsächlich ist die Strecke entlang der Lorze von Baar bis zu den Höllgrotten auch im Hochsommer geeignet, bietet sie doch viel Schatten und unzählige Bademöglichkeiten für den Hund (und müde Füsse). Bis zu den Höllgrotten muss man sich kaum um Velofahrer kümmern, da diese auf dem Weg links der Lorze nicht gestattet sind. Bei den Höllgrotten gibt es Parkplätze. Geht man von dort aus weiter in Richtung Schmittli, ist Vorsicht geboten. Besonders am Wochenende ist der Lorzentobelweg rege begangen, Biker kommen nicht selten im Karacho vom Schmittli her.

Daher lohnt sich der Abzweiger beim Wasserwerk rechts steil hoch, über die Strasse und in Richtung Wildenburg. Achtung! Es empfiehlt sich, Hunde hier an der Leine zu führen. Die Ruine Wildenburg ist zwar prächtig gelegen, rundherum ist es jedoch ziemlich steil.

Unbeeindruckt zeigt sich diese Hündin von der mittelalterlichen Ruine Wildenburg. (Bild: wia)

In der Nähe der Wildenburg befindet sich übrigens ein wunderschöner Wasserfall. Ein idealer Ort, um den Hund nach dem Aufstieg trinken zu lassen. Die nächste Bushaltestation befindet sich gleich bei der Lorzentobelbrücke.

Anderer Fluss, dennoch schöne Strecke: Eine Hundehalterin empfiehlt die Strecke zwischen Sihlbrugg und Sihlsprung. «Dort kann man den Fluss überqueren, um auf der anderen Seite wieder zurückzuwandern.»

Kühles Nass, mitten im Wald

Ein anderer Hundehalter empfiehlt: «Der Steinhauserwald ist super für Hunde. Auch kann man dort gut Spuren legen, um die Hundenase zu trainieren.»

Tatsächlich gibt es dort einige hervorragende Wege zu begehen. Der Steinhauserweiher – idyllisch mitten im Wald gelegen – bildet ein gutes Ziel, auch mitten im Winter. Als Badesee für Menschen eignet er sich nicht, für ein Hundebad und zum Wasserschlabbern jedoch alleweil. Doch Obacht, der Weiher befindet sich in einem Naturschutzgebiet, weshalb Hunde in dessen Nähe an der Leine geführt werden müssen. Ebenfalls ist der Wald dafür bekannt, dass es dort viele Zecken gibt. Andererseits: Wo sind sie nicht, diese Viecher? Jedenfalls sollte man seinen Hund nach einem Besuch im Wald gut auf die Blutsauger kontrollieren.

Eine Augenweide, im Sommer wie im Winter. (Bild: wia)

See, Wald und Wiese

Eine Hundehalterin aus Hünenberg See zeichnet ihre Lieblingsroute gleich auf der Karte ein und ergänzt: «Der Weg führt durch den Wald, über eine Weide, bietet eine wunderschöne Aussicht und toll gelegene Bänke zum Verweilen. Der Spar liegt nicht weit entfernt, von dort kann man gleich weiter zum See spazieren.» Sie ergänzt: «Auch nach 500 Mal ist uns nicht langweilig geworden auf dieser Strecke.»

«Chriesibluescht» in Stadtnähe

Auf der Website h-und.ch findet man einen besonderen Tipp. Einen, der nur für Hunde geeignet ist, die sich auch in der Stadt wohlfühlen. Die Route: Durch die Zuger Altstadt bis zum Fridbach. Man geht dem Bach entlang hinauf bis zur nächsten Strasse, der man in Richtung Oberwil folgt. Die Autos werden nach einigen Metern weniger, der Asphalt bleibt jedoch. Der Weg ist entsprechend nur für laue Tage geeignet, denn Hundepfoten vertragen keine Hitze. Im Frühling findet man sich zwischen blühenden Kirschbäumen wieder, mit Sicht über den Zugersee.

In Oberwil ist ein Abstecher zum erfrischenden See möglich, dann geht's zurück und die Strasse hoch in Richtung Gimenen. Bei der Klinik Meisenberg führt die Strasse weiter rechts hinauf, kurz nach der Bushaltestation Bellevueweg können Herr und Hund links wieder ins kleine Tal, um dort dem Fridbach entlang bergab zu wandern. Die Strecke ist geeignet für alle, die auch mal auf Freilauf verzichten können.

Ein Hauch von Luzern am Zugersee

Einen Tapetenwechsel für die meisten Zuger dürfte der wunderschöne Spaziergang entlang des Chiemen bieten, einer Luzerner Enklave (zentralplus berichtete). Vom Landhaus in Risch bis nach Immensee führt ein schmaler, wurzliger Fussweg am Ufer der Halbinsel entlang. Wasser für den Hund mitzuschleppen erübrigt sich deshalb. Es empfiehlt sich, den Hund an der Leine zu halten, sollte dieser nicht ganz so folgsam sein. Denn auf ganzer Strecke gibt es immer wieder Feuer- und Picknickstellen, an denen der Cervelat fremder Menschen gar verlockend duften könnte. Auch im Hochsommer eignet sich dieser abwechslungsreiche Spaziergang. Baden ist erlaubt, die Strecke führt grösstenteils durch einen schönen Wald.

Der Spaziergang vom Waldhaus bis an den Bahnhof Immensee dauert rund eineinhalb Stunden. Man sollte jedoch mehr Zeit einrechnen, um die Aussicht ausgiebig zu bestaunen und nach getanem Marsch allenfalls im Restaurant Baumgärtli einzukehren (sobald es wieder offen ist).

Sozialisier das Tier!

Wer das Bedürfnis verspürt, seinen Hund mit anderen spielen zu lassen, der findet auf der Facebookseite «Zuger Tierfreunde» Anschluss. Dort werden seit vergangenem Oktober wöchentlich mehrere corona-konforme Hundespieltreffen organisiert. «Die meisten Treffen fanden bisher in Hünenberg Bösch statt, denn bei Schnee ist das die beste Strecke.» Doch auch in Cham beim Ziegeleimuseum treffe man sich neuerdings. «Ausserdem gibt es speziell für kleinere Hunde Treffen im Steinhauserwald», erklären die beiden Organisatorinnen Laura Lullo und Regie Bo.

Für see- und bergtaugliche Hunde

Keine Lust auf Talgemeinden? Dann gibt es im Ägerital eine feine Spaziervariante. Man nehme das Schiff von Unterägeri bis nach Morgarten (übrigens eine gute Übungsfläche für Hunde, denen es auf dem Wasser nicht geheuer ist). Nach einer kurzen Strecke auf Asphalt erreicht man den Campingplatz Naas. Dann geht's weiter auf dem Naturweg, direkt entlang des Ägerisees, zurück in Richtung Unterägeri. Erstaunlich wenig begangen sei der Weg, beteuert eine Zuger Hundebesitzerin. Mal Wiese, mal Wald, mal angrenzendes Naturschutzgebiet bekommen Frau und Hund zu Gesicht. Und viel Wasser für durstige Hundezungen. Auch hier, insbesondere in der Nähe des Naturschutzgebiets, gilt Leinenpflicht, will man doch den Wiesenpieper und seine Artgenossen nicht stören.

Wenn wir schon in Ägeri sind: Wer es sportlich mag, der nimmt sich den Wildspitz vor. «Ein normaler Hund, der nicht krank ist, sollte es da hinauf schaffen», erklärt ein Wildspitzfan. Zugs höchster «Hoger» ist sowohl im Sommer als auch im Winter bezwingbar. «Will man den Berg mit Schneeschuhen und Hund begehen, lohnt es sich, eine einziehbare Leine mitzubringen, die man am Gurt des Rucksacks befestigt.» So habe der Hund zwar die Freiheit, sein eigenes Tempo zu gehen und genügend Abstand zum Herrchen zu halten. «Dennoch verhindert man damit, dass jagdfreudige Hunde von dannen ziehen, um Wild aufzuscheuchen.» Gerade im Winter ist dies tunlichst zu vermeiden, da Wildtiere, wenn viel Schnee liegt, besonders haushälterisch mit ihren Ressourcen umgehen müssen. Die Flucht vor einem Hund schwächt sie unnötig.

«Wir appellieren an den gesunden Menschenverstand.»

Roman Keller, Kantonaler Abteilungsleiter Jagd und Fischerei

Zwar gibt es in Zug auf kantonaler Ebene keine Leinenpflicht, doch gilt es generell, das Wild im Wald und am Waldrand zu schonen. Ausserdem haben verschiedene Zuger Gemeinden eigene Hundereglemente.

Roman Keller, der kantonale Abteilungsleiter Jagd und Fischerei, erklärt: «Nicht nur während der Schonzeit, sondern das ganze Jahr über sollen Hunde in Wäldern und an Waldrändern so unter Aufsicht gehalten werden, dass sie jederzeit abrufbar sind und weder Mensch noch Tier belästigen oder gefährden.» Er sagt weiter: «Wir appellieren an den gesunden Menschenverstand der Hundehalter, situativ den Hund an die Leine zu nehmen.» Keller empfiehlt etwa, Schleppleinen zu benützen, um dem Hund auch angeleint genügend Freiheit zu gewähren. «Ausserdem empfehlen wir Hundehaltern, ausschliesslich die offiziellen Strassen und Wege zu benützen.»

Apropos gesunder Menschenverstand: Wer sich nicht sicher ist, wo man die gefüllten Hundesäckchen loswird oder sich neue holt, dem sei die Robidog-App empfohlen. Viele der giftgrünen Kästen sind dort eingetragen. Fehlt in der App einer, kann man ihn melden.

Es gibt noch viele unentdeckte Wege in Zug. Etwa dieser hier auf dem Zugerberg. (Bild: wia)
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