Baarer Brauerei war von Nachfrage überrascht

Zum internationalen Tag des Bieres ist das Bier alle

Er hat gut lachen: Martin Uster, Geschäftsführer der Brauerei Baar. In den letzten zehn Jahren, seit der Übernahme der Luzerner Eichhof-Brauerei durch Heineken, hat sich der Bierausstoss in Baar um das Zweieinhalbfache, auf 2,1 Millionen Liter Bier im letzten Jahr, erhöht.

(Bild: Archivbild: Daniela Kienzler)

Ein grosser Ansturm am internationalen Tag des Bieres verursacht einen Bierengpass in der Brauerei Baar. Auch anderswo kämpft man diesen Sommer mit einem Biermangel. Die Gründe dafür sind jedoch nicht dieselben.

Am Freitag veranstaltete die Brauerei Baar im eigenen Braui-Markt ein Event, das mit Gratisfüllungen von Bierflaschen zahlreiche Besucher anlockte. Jedoch konnten nicht alle ihren Durst löschen. Ausgerechnet bei dieser Veranstaltung zur Feier vom internationalen Tag des Bieres stand zu wenig Bier zur Verfügung.

Innert kürzester Zeit bildete sich eine lange Warteschlange in der brütenden Hitze. Die rund 200 Bierliebhaber überraschten die Zuger Brauer. Sogar der Geschäftsleiter Martin Uster musste an den Zapfhähnen aushelfen. «Mit einem solch grossen Ansturm haben wir nicht gerechnet», sagte er gegenüber zentralplus.

Diese Aktion wurde zum zweiten Mal durchgeführt. Nach Angaben der Brauerei Baar war die Nachfrage bei der Erstdurchführung vor zwei Jahren nur halb so gross. In diesem Jahr konnten leider nicht alle Flaschen gefüllt werden. An die wenigen Kunden, die ohne Bier nach Hause gehen mussten, wurden Gutscheine verteilt. Diese Gutscheine können zu einem anderem Zeitpunkt gegen Baarer Bier eingetauscht werden.  

Geht uns allen das Bier aus? 

Doch nicht nur die Baarer haben mit einem Biermangel zu kämpfen. In den vergangenen Wochen häuften sich die Meldungen, dass manchen Brauereien in Norwegen und Grossbritannien ein Einbruch der Bierproduktion bevorsteht.

«Bei Temperaturen über 30 Grad wird weniger Bier und mehr Mineralwasser getrunken.»

Christoph Lienert, Schweizer Brauerei-Verband

Dies stand im Zusammenhang mit der Knappheit von Quell-Kohlensäure, die in den Sommermonaten nur in kleineren Mengen produziert wird. Die lebensmittelreine Kohlensäure wird bei vielen Biersorten im Herstellungsprozess hinzugefügt, findet aber auch in Krankenhäusern Verwendung. Diese haben in den meisten Fällen den Vorrang, wenn es um die Lieferung geht. Deshalb ist die Nachfrage nach Kohlensäure in der Braubranche gross.

Auch in Deutschland wuchs diesen Sommer die Sorge um einen Engpass in der Bierversorgung, was vor allem die WM-Fans ins Schwitzen gebracht hat. Noch im Juni gab der Deutsche Brauer-Bund Entwarnung. «Es ist genug Bier für alle durstigen Kehlen da», verspricht ein Sprecher des Brauer-Bundes in den Medien.  

Entwarnung für Zentralschweizer Bierliebhaber 

Von der Knappheit der Quell-Kohlensäure sind die Zentralschweizer Bierbrauer aber nicht betroffen. Braumeister Urs Rüegg von der Brauerei Baar erklärt: «Die Kohlensäure wird bei unseren Biersorten direkt durch den Vergärungsprozess hergestellt. Wir verwenden zugelieferte Kohlensäure lediglich für die Abfüllung.»

Dutzende Bierliebhaber stehen für Freibier an.

Dutzende Bierliebhaber stehen für Freibier an.

(Bild: zvg)

Von einem Biermangel kann bei der Brauerei Baar ohnehin nicht die Rede sein. «Die Menge an hergestelltem Bier ist im Juli 2018 rund 25% höher als im Vorjahresmonat», sagt Geschäftsleiter Martin Uster.

Christoph Lienert vom Schweizer Brauerei-Verband bestätigt diesen Zusammenhang gegenüber der «Schweiz am Wochenende»: «Bei Temperaturen über 30 Grad wird weniger Bier und mehr Mineralwasser getrunken.»

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