Zuger Pharmazulieferer Polypeptide strauchelt

Der Pharmazulieferer Polypeptide mit Sitz in Baar beliefert einen wachsenden Markt. Doch Führungsmängel und strukturelle Probleme machen dem Konzern zu schaffen.

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Beim Zuger Auftragsfertiger und Pharmazulieferer Polypeptide geht es Schlag auf Schlag. Ende Januar gab der ehemalige Konzernchef Raymond de Vré seinen sofortigen Rücktritt bekannt. Mitte März kamen die Geschäftszahlen für 2022, die abermals unter den Erwartungen lagen. Und jetzt folgt der Rücktritt von Finanzchef Jan Fuhr. Er arbeitete seit 2015 für das Unternehmen. Sein Rücktritt versetzt der strauchelnden Firma einen weiteren Schlag.

Der Aktienkurs der Firma, die erst im April 2021 an die Börse ging, befindet sich seit einem Jahr im freien Fall. Daran konnte auch die Ankündigung von Montag nichts ändern. Polypeptide präsentierte den neuen Konzernchef Juan-José Gonzalez – der Kurs sank trotzdem um weitere 1,5 Prozent. Der peruanisch-amerikanische Doppelbürger, der bereits für die Pharmakonzerne Johnson & Johnson und Pfizer tätig war, wird seine Stelle per 12. April antreten.

Gonzalez muss die stark dezentralen Strukturen von Polypeptide – die Produktionsstandorte verteilen sich auf Schweden, Belgien, Frankreich, die USA und Indien – näher zusammenzubringen, schreibt die «Neue Zürcher Zeitung». Der Zeitpunkt seiner Übernahme könnte schwerer nicht sein: Im letzten Jahr brach das Konzernergebnis von 47 auf 8 Millionen Euro ein. Trotzdem gibt es einen Hoffnungsschimmer. Medikamente auf Basis von Peptiden befänden sich in einem stark wachsenden Markt, heisst es vonseiten der Firma. Es handelt sich dabei vermehrt um Mittel gegen Fettleibigkeit.

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