Hochschule Luzern expandiert

Zug erhält Informatik-Departement

Die Ausbildung für Zentralschweizer Informatiker wird in Zug zu stehen kommen. (Bild: Emanuel Ammon)

Der Konkordatsrat der Hochschule Luzern gibt grünes Licht zu einem Departement Informatik, das auf Herbstsemester 2016/17 seinen Betrieb aufnehmen soll. Der Entscheid fiel zugunsten von Zug, nachdem sich die Luzerner Regierung vor wochenfrist noch für den Standort Luzern ausgesprochen hatte. Mindestens ein Kanton sprach sich in der Abstimmung gegen Zug aus.

Das Departement Informatik soll auf das Herbstsemester 2016/2017 seinen Betrieb aufnehmen und im Endausbau 800 bis 1’000 Studierende ausbilden. Dabei sollen die Informatik-Kompetenzen der beiden Departemente Technik & Architektur und Wirtschaft zusammengeführt und neue Angebote in den Bereichen Aus- und Weiterbildung sowie Forschung und Dienstleistung aufgebaut werden (zentral+ berichtete).

Als Standort für das neue Departement wählte der Konkordatsrat nach eingehender Diskussion den Kanton Zug. Im Rahmen des Aufbaus des Departements Informatik sollen nun mögliche Standortgemeinden und Objekte evaluiert werden. Wie Rektor Markus Hodel erklärte, seien bereits verschiedene Investoren auf die Hochschule zugekommen, so dass man nun in die Verhandlungen einsteigen könne. In Frage kommen laut Hodel mehrere Gemeinden. «Im Fokus steht für uns die Erreichbarkeit in Gehdistanz zum öffentlichen Verkehr, namentlich mit der Bahn», sagt Hodel. Vor diesem Hintergrund dürfte das Departement entweder in Zug / Baar oder im Ennetsee (Cham, Rotkreuz) aufgebaut werden.

Luzern gegen Zuger Standort

Die Wahl sei auf den Kanton Zug gefallen, weil er gesamthaft das grösste Potenzial biete. Dies habe eine externe Studie aufgezeigt. «Wir haben gesehen, dass das Marktpotential im Kanton Zug klar am grössten ist», erklärt der Rektor die Standortwahl. Begründet wird dies einerseits durch gute verkehrstechnische Anbindung, aber auch durch die geografische Lage und die räumliche Nähe zu Zürich.

Der Luzerner Bildungsdirektor Reto Wyss, gleichzeitg Präsident des aus sechs Kantonen zusammengesetzten Konkordatsrates der Fachhochschule Zentralschweiz, bedauert den Entscheid. «Ich bin überzeugt, dass auch Luzern ein sehr attraktiver Standwort gewesen wäre». Da Wyss vor kurzem vom Luzerner Regierungsrat beauftragt wurde, sich im Konkordatsrat für Luzern als Standort einzusetzen, sprach er sich in der Abstimmung gegen Zug aus. Ob der Entscheid damit mit einem Stimmenverhältnis von 5:1 ausgefallen ist, wollte er offen lassen.

Präsenz von Dienstleistungsunternehmen gab Ausschlag

Im Vergleich mit den anderen Standorten gilt die Präsenz von relevanten Dienstleistungsunternehmen im Kanton Zug als überdurchschnittlich hoch. Die Ausrichtung nach Zürich, wo man zusätzliche Studierende gewinnen könne, sei mit ein Hauptgrund für die Standortwahl gewesen. «Wir haben in der Zentralschweiz einen grossen Mangel an guten IT-Leuten und hoffen, dass diese nach dem Studium auch hier weiter arbeiten werden», so der Luzerner Regierungsrat.

Kommt hinzu, dass in Zug bereits das Institut für Finanzdienstleistungen IFZ aus dem Departement Wirtschaft der Hochschule Luzern angesiedelt ist. «Finanzdienstleistungen sind stark verknüpft mit Informatikthemen», erklärt Rektor Markus Hodel mögliche Synergien. Gleichzeitig führe die Wahl des Standortkantons Zug zu einer noch breiteren Verankerung der Hochschule Luzern in der Zentralschweiz», glauben die Verantwortlichen.

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