Burger King ist nun auch in Zug angekommen

Zug entwickelt sich zum Eldorado der Könige

Zwischen Swisscom und Ethno-Laden eingeklemmt: Die neue Burger King-Filiale in Zug

(Bild: wia)

Nicht nur der Brezel-, nein, auch der Burgerkönig hat in Zug mittlerweile Fuss gefasst. zentralplus hat sich umgesehen, Gäste ausgequetscht und die Konkurrenz gefragt, ob sie sich fürchtet.

Freunde des Schnellimbisses und der Hamburger-Kultur haben seit einer Woche Grund zur Freude. War Zug bis anfangs Mai «bloss» der Hauptsitz von Burger King Europe, verfügt der Kanton nun über eine erste Filiale beim Metalli. Wir wollen’s genau wissen und pilgern zur Primetime hin.

Geduld ist gefragt

Zwischen Swisscom-Shop und Ethno-Laden liegt der King, und begrüsst die Hungrigen bereits am Eingang mit einer Warnung. Die Kartengeräte funktionieren noch nicht, nur Bares ist hier vorläufig Wahres. Das scheint niemanden abzuschrecken. Horden von Halbwüchsigen stehen geduldig bis zur Eingangstüre an, lassen den Laden, der grundsätzlich schon relativ klein geraten ist, noch enger wirken.

Auch wir reihen uns ein. Wollen wissen, ob uns dieser Burger King mit bombastischen Geschmacksexplosionen aus den Socken haut. Ein schönes Gefühl holt uns ein. Denn auch wenn sich die Welt draussen innert Sekunden verändert und man aufpassen muss wie ein Heftlimacher, um noch einigermassen mitzukommen mit Technik, Politik und seltsamen Modephänomenen, kann man sich einer Tatsache gewiss sein: Das Angebot hier drinnen ist tupfgenau das gleiche wie in Spreitenbach oder Krakau. Keine falsche Verunsicherung durch seltsam neuartige Speisen, keine Angst vor agavengesüssten Bio-Maracuja-Limos, hier sind der Rindsburger und die gute alte Cola König, respektive Königin.

Ein kurzes Feriengefühl keimt auf

Als wir uns nach erstaunlich kurzer Wartezeit mit einem Tablett in eine Sitzecke verziehen, überkommt einen gar ein kurzes Gefühl der Nostalgie. Genau. Das letzte Mal im Burger King, das war doch irgendwo in einem Kaff in der USA. Und die Tapete dort hat doch genau gleich ausgesehen.

Und der erste Biss beweist: Viel Spielraum für eigene Ideen der Filialen gibt’s keinen. Rezeptur sowie Innendesigner scheinen weltweit die gleichen zu sein. Sei’s drum. Irgendwann sind wir satt und gar nicht so unzufrieden.

Wie sehen das die anderen Gäste? Die Mittagszeit ist schon fast wieder vorüber, der grosse Sturm ist vorbei. Zwei Gäste sitzen jedoch noch da. Anna und Mischa, zwei Freunde, die sich gerade per Zufall getroffen haben und sich spontan für einen Augenschein der neuen Filiale entschieden haben.

«Aber so wirklich satt wird man nicht davon.»

Anna, eine Restaurantbesucherin

Sind sie extra hier, um Neuland zu erkunden? «Naja, ich esse normalerweise keinen Fastfood», sagt Anna. «Aber ich war dennoch etwas neugierig, weshalb ich mit meinem Kollegen hergekommen bin.» Und, wie schmeckts? «Ganz gut», so ihr Verdikt. «Aber so wirklich satt wird man nicht davon.» Viel eher, so sagt sie nachdenklich, scheint das Essen einen leichten Suchtfaktor zu haben. «Aber ich werde dennoch nicht gleich nächste Woche wiederkommen. Ich denke, für dieses Jahr ist nun bereits schon genug.»

«Nach diesem Besuch hab ich's dann wohl wieder gesehen für ein Jahr», erklärt Anna.

«Nach diesem Besuch hab ich’s dann wohl wieder gesehen für ein Jahr», erklärt Anna.

(Bild: wia)

Ihr Kollege Mischa sieht – der Arbeitskleidung nach zu urteilen – aus, als würde er auf dem Bau arbeiten. Reichen da Burger und Pommes, um den Rest des Tages zu überstehen? Schmunzelnd antwortet er, dass er Logistiker sei: «Normalerweise esse ich gar nichts zu Mittag, dafür viel am Abend. Fastfood-Ketten besuche ich meist nur, wenn ich im Ausgang hungrig werde.»

Mischa hat sich spontan für einen Besuch in der neuen Burger King-Filiale entschieden.

Mischa hat sich spontan für einen Besuch in der neuen Burger King-Filiale entschieden.

(Bild: wia)

Für Fabian Panzl ist die neue Verpflegungsmöglichkeit nur einen Katzensprung entfernt. Er und sein Kollege, beide frisch aus der Lehre, arbeiten bei Interdiscount. «Ich gehe allgemein nicht gern in Fastfood-Läden. Dennoch hat mich die Neugierde hergetrieben. Aber naja, es ist immer ein wenig dasselbe», sagt der junge Mann mit breitem Walliserdialekt. Also keine Mittagsalternative, die er häufig nutzen wird? «Ehrlich gesagt ist es hier – verglichen mit richtigem Essen – etwas zu teuer und zu fettig.»

Für Fabian Panzl ist die neue Zmittags-Gelegenheit nur einen Katzensprung vom Arbeitsplatz entfernt. Dennoch wird er hier nicht mehrmals wöchentlich aufkreuzen.

Für Fabian Panzl ist die neue Zmittags-Gelegenheit nur einen Katzensprung vom Arbeitsplatz entfernt. Dennoch wird er hier nicht mehrmals wöchentlich aufkreuzen.

(Bild: wia)

Die bombastischen Geschmacksoffenbarungen bleiben also erwartungsgemäss aus. Dennoch scheint der Laden Anklang zu finden. Dem stimmt auch die Assistant Managerin, Sandra Marinho, zu. «Es läuft sehr viel hier. Gerade in den ersten drei Tagen war enorm viel los», sagt die junge Frau, die zuvor in einer Filiale in Richterswil arbeitete. «Die Lage der Filiale ist sehr zentral, was die Leute offenbar zu schätzen wissen.»

Die Skepsis des Butchers ist bisher unbegründet

Der neue Burger King ist nicht das einzige Restaurant in der Umgebung, welches Hamburger serviert. Nur wenige Hundert Meter entfernt steht seit einiger Zeit «The Butcher», das sich auf etwas speziellere Burger spezialisiert hat. Macht der amerikanische Konzern dem hipsterigen Metzger die Kunden streitig? Geschäftsführer Claudio Affolter gesteht: «Wir waren vorgängig schon skeptisch, was nach der Eröffnung des Burger Kings passieren würde. Doch bis jetzt ist eigentlich eher das Gegenteil passiert.»

Will heissen? «Der Mai ist extrem gut angelaufen. Besser als die vorhergehenden Monate. Das hat mich erstaunt. Gerade, weil ich dachte, dass viele Schüler, die hier zwar ein günstigeres Menü kaufen können, womöglich zu Burger King wechseln. Das ist bisher nicht passiert. Ich bin überrascht, dass bereits Schüler grossen Wert auf Qualität legen.»

Wie der andere Burger-Riese, der bereits vor zwanzig Jahren im Kanton Fuss gefasst hat, zum Einzug des Königs steht, konnte bis dato nicht ergründet werden. Der Lizenznehmer der Mc Donalds-Filiale an der Zugerstrasse stand für eine Stellungnahme nicht zur Verfügung.

Auch wenn's am Nachmittag ruhig ist: Die Warteschlange am Mittag reicht gern auch mal bis zur Tür.

Auch wenn’s am Nachmittag ruhig ist: Die Warteschlange am Mittag reicht gern auch mal bis zur Tür.

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