:focal(50x50:51x51)/www.zentralplus.ch/wp-content/uploads/2017/11/imagescms-image-007569001-3.jpg)
Kurz vor der Abstimmung zur OECD-Mindeststeuer richtet der Zürcher Finanzdirektor warnende Worte an Zug. Die geplanten Steuersenkungen könnten nach hinten losgehen.
Jetzt hat sich der Zürcher Finanzdirektor zu Wort gemeldet und eine deutliche Warnung an Zug ausgesprochen. Bei einem Medienauftritt zur OECD-Vorlage wurde er auf die Pläne von Zug angesprochen, die Steuern zu senken (zentralplus berichtete).
Ernst Stocker erwiderte: Die Debatte im Bundesparlament um die OECD-Vorlage habe gezeigt, dass die Mehrheit nicht wolle, dass die Unterschiede im Steuerwettbewerb noch grösser würden. «Ich bin überzeugt, das wird eine Retourkutsche im Finanzausgleich geben», zitiert die «NZZ» den SVP-Regierungsrat.
Die Situation ist klar: Wenn Zug seine Steuern weiter senkt, könnte das für den Nachbarkanton Zürich potenziell verlustreich werden. Denn dann könnten noch mehr Wohlhabende von Zürich nach Zug ziehen. Doch die angesprochene «Retourkutsche» ist nicht aus der Luft gegriffen. Denn der nationale Finanzausgleich (NFA) kann sich unter Umständen mehr zurückholen, als durch tiefere Steuern eingenommen wird, schreibt die Zeitung.
Zug will trotz OECD-Mindeststeuer attraktiv bleiben
Diese Erfahrung machte bereits der Kanton Schwyz. Im letzten Jahrzehnt senkte er die Steuern auf gewisse Dividenden vorübergehend so stark, dass er mehr in den NFA einzahlen musste, als er durch das neue Substrat einnahm. Insbesondere bei Firmengewinnen und Vermögen hat Schwyz laut einem Gutachten mehr Geld an den NFA gezahlt als durch die Steuern eingenommen. Ob das auch Zug passieren könnte, ist ungewiss.
Einer der Gründe für die geplante Steuersenkung in Zug ist die OECD-Mindeststeuer. Wird die nationale Abstimmung angenommen, steigen die Unternehmenssteuern von heute 12 auf 15 Prozent. Der Kanton hofft durch Steuersenkungen und andere Vergünstigungen als Wirtschaftsstandort attraktiv zu bleiben. Die OECD-Mindeststeuer ist eine globale Besteuerung von Unternehmen mit über 750 Millionen Euro Jahresumsatz. In der Schweiz werden die grössten Einnahmen in den Kantonen Basel-Stadt und Zug anfallen (zentralplus berichtete).
Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.