Warum eine Fitness-Kette in ein Zuger Abbruchhaus zieht
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War: Knecht Mode. Wird: Bionic Sport.
(Bild: sib)Weil das Urania-Haus beim Bahnhof Zug nicht vor 2020 abgerissen wird, werden die Ladenflächen munter zwischengenutzt. Nachdem bereits ein Café eröffnet hat, löst nun ein Fitness-Studio das traditionsreiche Modegeschäft Knecht ab.
Das Urania-Haus an der Alpenstrasse 16 direkt beim Zuger Bahnhof ist dem Untergang geweiht – eigentlich. Denn ursprünglich war geplant, das Gebäude im Verlaufe dieses Jahres abzureissen (zentralplus berichtete). Doch wann die Abrissbirnen nun auffahren, ist nach wie vor offen. Aufgrund von Einsprachen wird der Abbruch nicht vor 2020 über die Bühne gehen.
Die jahrelang dort beheimatete Confiserie Meier hatte sich längst einen neuen Standort gesucht. Als die Zürich Versicherungen, Eigentümerin der Liegenschaft, die Mietverträge aufgrund von Verzögerungen im Planungsprozess verlängerte, hatte Albert Meier die Zukunft bereits geregelt (zentralplus berichtete).
Café Glücklich hat den Platz eingenommen
Inzwischen wird die Ladenfläche zwischengenutzt: Im Juni haben Ramon Nietlispach, Tobias Rothenfluh und Dogan «Dogi» Erdogan dort das Café Glücklich eröffnet (zentralplus berichtete).
«Zug ist für uns ein sehr interessanter Markt, da die Bevölkerung unserer Zielgruppe entspricht.»
Davide Sposato, Geschäftsführer Bionic
Direkt daneben war bis vor Kurzem das Modegeschäft Knecht einquartiert. Doch auch für dieses kam die Verlängerung des Mietvertrags zu spät. Für den Moment stehen die Räumlichkeiten leer. Jedoch nicht für lange.
Fokus auf Elektromuskelstimulationen
Denn Anfang September öffnet dort die Fitness-Kette «Bionic» ihre Tore. Sie besitzt einen bis 2020 befristeten Mietvertrag. Das 2013 gegründete Unternehmen unterhält neben Studios in Zürich, Luzern, Basel und St. Gallen auch jeweils eines in Stockholm und Dallas. Bionic setzt auf kurze Trainingseinheiten mit Elektromuskelstimulationen (EMS).
(Bild: sib)
Geschäftsführer Davide Sposato erklärt, weshalb sie sich als Standort für ein Gebäude entschieden haben, das früher oder später dem Erdboden gleich gemacht werden wird. Denn für Bionic ist es das erste Mal, dass sie ein Gebäude zwischennutzen.
«Wenn das Gebäude tatsächlich abgerissen wird, suchen wir uns eben einen anderen Standort in Zug.»
Davide Sposato
«Uns geht es darum, uns mit diesem Pop-up-Studio in der Kolinstadt zu zeigen. Zug ist für uns ein sehr interessanter Markt, da die Bevölkerung unserer Zielgruppe entspricht», so Sposato.
Zuger passen ins Bionic-Profil
Der durchschnittliche Bionic-Kunde sei etwa 40-jährig, habe durch ein stressiges Berufsleben wenig Zeit, dafür ein überdurchschnittliches Einkommen. Viele kämen aus der Banken- oder Versicherungsbranche. Die Bionic-Studios sind deutlich teurer als ein normales Fitness-Center. Und die Trainingseinheiten dauern bloss 20 Minuten. Da würde der klassische Zuger Expat ideal ins Profil passen.
(Bild: sib)
Für das Urania-Haus habe die Lage mit der unmittelbaren Nähe zum Bahnhof gesprochen. «Wenn das Gebäude tatsächlich abgerissen wird, suchen wir uns eben einen anderen Standort in Zug», sagt Sposato. Aber es könne ja auch durchaus sein, dass der Bau noch mehrere Jahre stehen werde.
In der Vergangenheit habe er beobachten können, wie Zuger teilweise nach Zürich reisten, um dort eines der vier Bionic-Studios zu besuchen. «Viele Zuger pendeln auch onehin nach Zürich oder Luzern», ergänzt Sposato. Die Nachfrage aus Zug sei aber definitiv gegeben.
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