Kleine Fläche und ohne Personal vor Ort

Trotz Corona-Peak: Fitnesscenter eröffnet Zuger Filiale

An der Baarerstrasse wurde am Samstag ein neues Fitnesscenter eröffnet. Der Zeitpunkt ist gewagt, doch nicht ungeschickt. (Bild: zvg)

Während die Corona-Infektionszahlen in die Höhe schiessen, Restaurants darum beten, offen bleiben zu dürfen und Clubs vor lauter Richtlinien kaum noch rentieren, eröffnet in Zug ein neues Fitnesscenter. Das Eröffnungsdatum ist so mutig wie die Werbestrategie des Anbieters.

«Fitdich doch einfach», heisst es auf der Webseite des gleichnamigen Fitnesszentrums. Das ist kein Verleser, nein, sondern ganz bewusst die Strategie der Firma Fitdich. Diese betreibt seit 2019 eine Filiale in Horw.

«Klar, unser Name sowie unsere Slogans provozieren, sowohl auf unserer Webseite wie auch vor Ort. Das gehört zu unserem Image», erklärt Fabian Baumgartner, der Geschäftsführer von Fitdich. Vor wenigen Tagen hat die Firma ein zweites Fitnesszentrum an der Baarerstrasse 112 in Zug eröffnet.

Das Unterfangen klingt zunächst etwas naiv. Die Pandemie ist voll im Saft, Omikron macht uns Feuer unterm Hintern und sorgt dafür, dass Züge ausfallen und Restaurants wegen Personalmangel kurzfristig schliessen müssen. Die, die noch einen Geruchssinn haben, wittern bereits den nächsten Lockdown.

Rund um die Baarerstrasse, wo das Zentrum eröffnet wurde, gibt es ausserdem bereits verschiedene Angebote. Andere, namentlich das Indigo Fitness an der Inneren Güterstrasse, mussten vor knapp einem Jahr wegen der Pandemie Forfait geben (zentralplus berichtete).

«Es gibt immer einen Grund, ein Vorhaben nicht umzusetzen.»

Fabian Baumgartner, Geschäftsführer von Fitdich

Fabian Baumgartner ist sich des Risikos zwar bewusst, doch findet er: «Den richtigen Zeitpunkt gibt es sowieso nicht. Es gibt immer einen Grund, ein Vorhaben nicht umzusetzen. Wir wollen es jedoch riskieren.» Abgesehen davon ist Anfang Januar wegen des möglichen Festtagsspecks kein schlechter Moment für eine solche Eröffnung. Trotz der Konkurrenz in der näheren Umgebung.

Klein und fein und ohne Personal

Wegen ebendieser Konkurrenz will das Unternehmen Fitdich, das ein Partnerunternehmen der Hotelkette Anstatthotel.ch GmbH ist, den Fokus bewusst woanders legen. Baumgartner führt aus: «Wir setzen auf sogenannte Mikrostudios. Will heissen: Auf Zentren, die nur 200 bis 300 Quadratmeter gross sind und dennoch ein umfangreiches Angebot haben. Was wiederum bedeutet, dass wir nicht 1000 Abonnenten schlucken können. Entsprechend gibt es auch kein Klumpenrisiko.»

Durch die bescheidene Grösse spare man an Mietkosten. Ein Posten, der grosse Zentren während der Coronazeit finanziell in die Bredouille brachte. «Ausserdem kommen die Filialen vor Ort ohne Personal aus, was uns ermöglicht, 24 Stunden geöffnet zu haben», erklärt Baumgartner.

«Wir sind überrascht, wie gut das Tragen der Masken klappt. Offenbar funktioniert die soziale Kontrolle.»

Seit Anfang Dezember gilt in den Fitnesszentren mindestens 2G und Maskenpflicht, je nach Angebot auch 2G+. Wie wird das ohne Personal kontrolliert?

«Bei uns herrscht die 2G-Regel. Abonnenten können ihr Zertifikat hinterlegen oder beim Eingang, gleich nach dem Drehkreuz, unter die Kamera halten», sagt der Geschäftsführer. Die Maskenpflicht werde trotz fehlendem Personal eingehalten, erklärt dieser weiter. «Wir sind überrascht, wie gut das klappt. Offenbar funktioniert die soziale Kontrolle.»

An den Geräten brauchts Konzentration

Apropos Kontrolle: Nicht alle Kraftgeräte sind selbsterklärend. Wird man nicht fachgerecht instruiert, besteht die Gefahr, dass diese falsch genutzt werden.

«Tatsächlich können wir darauf keinen direkten Einfluss nehmen. Doch sind die Geräte mit guten Anleitungen ausgestattet. Auch ist farblich markiert, wo beispielsweise bei einer Maschine das Knie aufliegen sollte. Konzentriert man sich, ist das keine schwierige Aufgabe», so Baumgartner. Zudem würden zumeist Leute das Zentrum besuchen, die sich mit derartigen Kraftgeräten bereits auskennen.

Die Firma Fitdich wirbt damit, besonders günstig zu sein. In der Tat kostet ein Jahresabo gerade mal 365 Franken, also einen Franken pro Tag. Das ist, verglichen mit den Preisen umliegender Fitnessangebote, unerhört wenig. Möglich machen dies neben den überschaubaren Personalkosten auch die Firmenstrukturen.

Seit Samstag wird nun also auch in Zug gepumpt und geschwitzt. Bei dieser zweiten Filiale wird es jedoch nicht bleiben. Als nächstes soll in Arth-Goldau ein Fitdich entstehen, auch eine weitere Filiale in Emmenbrücke ist angedacht.

Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


2 Kommentare
  • Profilfoto von Sven
    Sven, 10.01.2022, 20:21 Uhr

    Corona-Peak? Warum nicht einfach Corona-Hoch? Verwendet doch als lokales Magazin auch unsere Sprache.

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
  • Profilfoto von Hegard
    Hegard, 10.01.2022, 08:27 Uhr

    Man könnte meinen,solche Fitnesscenter werden von der Mafia unterhalten um Geld zu Waschen,In der ganze Pandemie wird gejammert bis geht nicht mehr und jetzt wird ein neues eröffnet,das soll einer die Welt verstehen

    👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎1Daumen runter
Apple Store IconGoogle Play Store Icon