Hoffnungsschimmer

Swiss Steel zögert Entlassungen hinaus

Bei Swiss Steel in Emmenbrücke sollen Stellen in der Produktion und in der Verwaltung abgebaut werden. (Bild: Archivbild: Emanuel Ammon / Aura)

Swiss Steel verlängert nach Bekanntwerden der Massentlassung das Konsultationsverfahren. Man wolle zuerst «wichtige politische Entscheide» abwarten.

Es ist ein kleiner Hoffnungsschimmer und ein Sieg für die Gewerkschaften. Der Stahlkocher Swiss Steel mit Sitz in Emmenbrücke will das Konsultationsverfahren bis zum 8. Januar verlängern. Dies schreibt die «Luzerner Zeitung». Die Arbeitnehmervertreter hätten dies in Verhandlungen mit der Konzernführung erreicht. Eigentlich hätte das Konsultationsverfahren am Dienstag, 10. Dezember, geendet.

Vor knapp einem Monat wurde bekannt, dass Swiss Steel weltweit knapp 800 Stellen abbauen will – 130 davon in Emmenbrücke. Es soll zu 80 Kündigungen kommen. Als Grund für den Einschnitt nenn die Swiss Steel Group die «aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die anhaltend schwache Nachfrage» (zentralplus berichtete).

«Gewinnen wertvolle Zeit»

Vergangene Woche demonstrierten Mitarbeiter von Swiss Steel vor dem Luzerner Regierungsgebäude für ihre Arbeitsplätze. Am Wochenende kam es zudem zu einer Kundgebung mit gut 300 Personen vor den Werken in Emmenbrücke (zentralplus berichtete).

Wie ein Vertreter der Gewerkschaft Syna gegenüber der «Luzerner Zeitung» sagt, könnte mit dem Entscheid, die Entlassungen hinauszuzögern, politische Entscheidungen abgewartet werden. Noch dieses Jahr wollen der National- und Ständerat zum Beispiel über eine vorübergehende Senkung der Netzgebühren für Stahlkonzerne diskutieren. «Damit gewinnen wir nun wertvolle Zeit», so der Syna-Sprecher. Die Hoffnung sei, dass auf Entlassungen verzichtete werden könnte.

Die Gewerkschaften würden im laufenden Konsultationsverfahren «fundierte Vorschläge einreichen, um die Stellen zu erhalten», heisst es weiter.

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