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Die Stahlbranche kämpft. Dazu gehört auch die Swiss Steel in Emmenbrücke. Die Branche schreit nach staatlicher Hilfe. Derweil fliessen an der Spitze Millionensaläre.
Swiss Steel hat seit einer Weile zu kämpfen und ging nur dank einer Geldspritze des Hauptaktionärs nicht pleite. Damit war das Problem jedoch nicht langfristig gelöst – Problem sind sinkende Umsätze (zentralplus berichtete). Börsen- und Aktienwerte zeigen zuletzt drastisch nach unten.
Die Ausgangslage: Zuerst die Pandemie und dann der Ukraine-Krieg, mit seinen weitreichenden Folgen für die europäische Wirtschaft, setzen dem internationalen Grosskonzern mit Hauptsitz in Emmenbrücke stark zu. Strom und Rohstoffe sind teuer und die Aufträge gehen zurück. (zentralplus berichtete). 2022 machte der Stahlproduzent neun Millionen Franken Gewinn. Die Nettoverschuldung wuchs auf über 800 Millionen Franken an.
Kürzlich machte das Gerücht, der Swiss Steel drohe nun die Insolvenz, die Runde. Die Firma dementierte das jedoch kurz darauf (zentralplus berichtete)
Stahlproduzenten wollen Hilfe – und zahlen Millionenlöhne aus
Mit den Problemen ist die Swiss Steel derweil nicht allein. Die ganze Branche kämpft. Kürzlich kündigte Stahl Geralfingen, ein weiterer Grossproduzent aus dem Kanton Solothurn, gar eine Massenentlassung an, welche für schweizweite Empörung sorgte.
Wie der «Sonntagsblick» schreibt, wünschen sich die Stahlbetriebe staatliche Unterstützung. Dies etwa in Form von tieferen Stromgebühren. Wie die Zeitung schreibt, sollte sich aber noch eine andere Frage stellen. Und zwar die nach dem Sparpotential in der Chefetage.
So habe Frank Koch, CEO von Swiss Steel in den Jahren 2022 und 2023 ein Salär von 3,7 beziehungsweise 2,9 Millionen Franken bezogen. Die gesamte Konzernleitung habe 8,1 und 5,4 Millionen erhalten.
Auch Verwaltungsräte beziehen viel Geld
Und auch im Verwaltungsrat würden fürstliche Löhne fliessen. So streiche dessen Präsident, der ehemalige Swisscom-Chef Jens Alder, ein Honorar von 450 000 Franken ein. Dabei habe die Swiss Steel im letzten Jahr einen Konzernverlust von fast 300 Millionen Euro erwirtschaftet.
Zum Vergleich: Der Verwaltungsrat von Stahl Geralfingen, die von der italienischen Beltrame-Gruppe kontrolliert wird, bezog 2023 4,3 Millionen Euro.
- Artikel «Sonntagsblick»