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Dem Pharmakonzern Novartis steht eine Kündigungswelle bevor. 1’400 Stellen gehen in den nächsten drei Jahren verloren. Der Standort Rotkreuz wird davon nur wenig betroffen – vorerst.
In der Schweiz verlieren mehr als 10 Prozent der Novartis-Angestellten in den nächsten drei Jahren ihren Arbeitsplatz. Von den derzeit 11’600 Stellen werden 1’400 gestrichen (zentralplus berichtete). Was heisst das für die Mitarbeiterinnen von Novartis in Rotkreuz?
Die Ankündigung hat bei den Gewerkschaften für einen Aufschrei gesorgt (zentralplus berichtete). Der Verband «Angestellte Schweiz» kritisiert den Stellenabbau von Novartis als «verantwortungslos». Unia-Sprecherin Daria Frick sagte in der «Tagesschau», es sehe so aus, als würden vor allem in den Bereichen Stellen abgebaut, wo es keinen Gesamtarbeitsvertrag gebe.
Novartis baut in Rotkreuz (noch) keine Stellen ab
Der Standort Rotkreuz bleibt vom Stellenabbau bei Novartis weitgehend verschont, wie das «Regionaljournal Zentralschweiz» berichtet. Betroffen seien vor allem Mitarbeiterinnen in länderübergreifenden Positionen, lässt der Pharmakonzern verlauten. In Rotkreuz werde vor allem fürs Inland gearbeitet.
Ganz vom Tisch ist ein Stellenabbau in Rotkreuz aber nicht, wie sich auf Nachfrage von zentralplus zeigt. «Im Prinzip sind alle Schweizer Standorte von dieser Transformation betroffen», schreibt Novartis-Sprecher Satoshi Sugimoto. Bei Massenentlassungen ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass die Mitarbeitenden und allenfalls die Gewerkschaften in den Kündigungsprozess eingebunden werden. Aktuell wurde ein Konsultationsprozess für alle länderübergreifenden Positionen in der Schweiz eingeleitet.
Für Entwarnung ist es noch zu früh
Gemäss Sguimoto sind diese sogenannten Konsultationen bereits im Gange – allerdings erst für alle länderübergreifenden Positionen. «Der Standort Rotkreuz ist primär für den Schweizer Markt zuständig und daher vom gestarteten Konsultationsprozess nicht direkt tangiert», so der Novartis-Sprecher. Für eine Entwarnung ist es aber noch zu früh.
«Wie sich die neue globale Organisationsstruktur auf die lokale Schweizer Organisation in Rotkreuz auswirken werden, ist noch offen.»
Satoshi Sugimoto, Novartis-Sprecher
Immerhin hat Novartis erst kürzlich den Mietvertrag für die Büroräumlichkeiten in Rotkreuz bis 2027 verlängert. Aber: Wie aus dem Geschäftsbericht 2021 der zuständigen Immobilienfirma hervorgeht, wird die Bürofläche bis Ende diesen Jahres deutlich reduziert: von 8500 auf 4800 Quadratmeter.
Mitarbeiterinnen werden bei der Jobsuche unterstützt
Das Unternehmen Novartis will mit der Neuorganisation eine Milliarde Dollar sparen. «Wie sich die neue globale Organisationsstruktur und das neue Betriebsmodell auf die lokale Schweizer Organisation in Rotkreuz auswirken werden, ist noch offen», schreibt Sugimoto. Er versichert: «Wir werden alle betroffenen Mitarbeitenden auf faire und transparente Weise behandeln und mit allen Mitarbeitenden individuell zusammenarbeiten, um ihre spezifischen Bedürfnisse zu unterstützen.»
Der Sozialplan umfasse Stellenvermittlung, Unterstützung durch ein Career Center, Bestplacement und Entwicklungsaktivitäten. Ziel dieser Massnahmen ist, die internen und externen Beschäftigungschancen der entlassenen Mitarbeiterinnen zu verbessern.
- Geschäftsbericht Zug Estates AG
- Bericht im «Regionaljournal»
- Mailkontakt mit Novartis-Sprecher Satoshi Sugimoto