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Die Finanzen des Luzerner Kantonsspitals könnten besser aussehen. Eine neue Aktkapitalerhöhung steht im Raum. Auf den Kanton können hohe Kosten zukommen.
Es sind düstere Prognosen, die die Luzerner Regierung aufzeigt. GLP-Kantonsrätin Claudia Huser wollte mit einem Vorstoss wissen, wie es um die Spitalfinanzen aussieht. Nun liegt die Antwort vor.
Konkrete Zahlen nennt die Regierung nicht. Aber: «Es ist von einem strukturellen Finanzierungsproblem, insbeson-
ders für öffentliche Spitäler mit umfassendem Versorgungsauftrag, auszugehen.» Und, es werde für die Luks-Gruppe «sehr herausfordern» sein, den für die geplanten Investitionen in der Höhe von 1,6 Milliarden Franken – darin sind etwa der 258 Millionen Franken teure Neubau des Kinderspitals und der Frauenklinik beinhaltet – nötige und gemäss Eignerstrategie verlangte, Anteil für die Finanzierung aufzubringen.
Risiko für Wertberichtigung noch tief aber latent
Weiter heisst es in der Antwort, dass überprüft werde, «in welchem Umfang und zu welchem Zeitpunkt eine allfällige Aktienkapitalerhöhung für die Finanzierung der Investitionen erforderlich ist.» Wie hoch eine allfällige Erhöhung wäre, wird noch nicht genannt.
2022 stimmte das Luzerner Stimmvolk zuletzt über eine Aktkapitalerhöhung des Luks in der Höhe von 26 Millionen Franken ab (zentralplus berichtete).
Huser wollte weiter wissen, wie hoch das Risiko eines Impairments, also einer Wertberichtigung, ist. Beim Kantonspital Aarau gab es 2022 Beispielsweise eine solche. Der Kanton musste daraufhin 240 Millionen Franken aufbringen, um den Konkurs des Spitals abzuwenden.
Zumindest am Standort Wolhusen sei dieses Risiko klein, schreibt die Regierung – wenn auch langfristig gesehen latent. Es könnte bis zu 170 Millionen Franken, also die Kosten des Neubaus, betragen. Auch am Standort Luzern sei das RIsiko einer Wertberichtigung aktuell noch tief. Aber: «Sinkende Tarife (z.B. Augenklinik) oder grössere Defizite (z.B. Kinderspital) können indes zur Folge haben, dass ein Impairment auch am Standort Luzern ein Thema wird.» In Sursee sei das Risiko derweil sehr klein.
So sehr belasteten Montana-Klinik die Luks-Finanzen
In den Antworten auf den Vorstoss nennt die Regierung auch erstmals Zahlen um das Debakel mit der Höhenklinik Montana. Ende Sommer wurde bekannt, dass ein Verkauf gescheitert war (zentralplus berichtete). Huser wollte wissen, wie sich das auf die Zahlen der Luks-Gruppe ausgewirkt hat.
Monatlich habe die Klinik 180'000 Franken Verlust geschrieben, schreibt die Regierung. Sie habe daher entschieden, dass der Klinik im vergangenen Jahr für neun Monate die Miete erlassen wurde, um den Verlust abzufedern. «Im Hinblick auf einen allfälligen Verkauf und eine mögliche Schliessung der Höhenklinik erwägt das Luks zulasten der Jahresrechnung 2024 eine Rückstellung von zwei Millionen Franken vornehmen», heisst es in der Antwort.
Wie teuer die Klinik das Luks noch kommen wird, könne derweil nicht gesagt werden. Erstmals müsse klar sein, was überhaupt mit ihr passiert.
- Antworten der Regierung auf Vorstoss von GLP-Kantonsrätin Claudia Huser