So geht es mit dem Magazin des Zuger Gewerbeverbands weiter
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In Zug schwelt seit Jahren ein Konflikt wegen der Zustellung des Magazins des Zuger Gewerbeverbands – unter anderem. Dieser nimmt dies nun zum Anlass, das Konzept zu überarbeiten.
Sind die Magazine der WWZ und des Zuger Gewerbeverbands Werbung oder amtliche Publikationen? Mit dieser Frage beschäftigt sich seit einigen Jahren die Schweizerische Lauterkeitskommission. Der Ursprung des Konflikts liegt im Jahr 2017.
Ein Zuger erhielt trotz eines Aufklebers mit der Aufschrift «Stopp – keine Werbung» die beiden Magazine. Das passte ihm nicht, er wehrte sich. Ende 2017 gelangte er an die Lauterkeitskommission, eine unabhängige Instanz zum Zweck der werblichen Selbstkontrolle.
Die WWZ und der Gewerbeverband argumentierten, ihre Magazine würden keine Eigenwerbung enthalten und seien als Kommunikationsmittel einzuordnen, das nicht als Werbung gelte. Die Lauterkeitskommission sah das anders. «Es handelt sich weder um ein amtliches Publikumsorgan noch enthält es amtliche Mitteilungen», so das Verdikt 2018 (zentraplus berichtete).
Nach Entscheid: Gewerbeverband geht über die Bücher
Der Gewerbeverband und die WWZ waren aufgefordert, die Verteilung anzupassen und die «Keine Werbung»-Kleber zu beachten. Die Magazine gelangten dennoch in die Briefkästen. Der Fall gelangte erneut an die Lauterkeitskommission.
Der letzte Entscheid stammt vom vergangenen November und wird nun publik. Es handelt sich dabei um den Entscheid zu einem Rekurs des Gewerbebands, der eine Neubeurteilung forderte. Es ging dabei auch um einen Zustellungsfehler bei der Post, wegen welchem der Zuger weiterhin das Magazin «Wirtschaft Zug» (kurz «WIZ») erhalten habe. Die Lauterkeitskommission weist den Rekurs aber ab und hält weiterhin daran fest: Das Magazin darf nicht in Briefkästen mit «Keine Werbung»-Aufschriften gelangen.
Entscheid hin oder her: Der Gewerbeverband Zug hat ohnehin die Weichen gestellt für einen Neuanfang des Magazins – unter Berücksichtigung der Empfehlung der Lauterkeitskommission. Es sei die «Initialzündung» gewesen, erklärt Daniel Abt, Präsident des Zuger Gewerbeverbands. Aber nicht nur.
Es bleibt bei Print – aber Verteilung ändert sich
So findet die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Herausgeber ein Ende. «Es war angebracht, das Magazin in eine neue Zeit zu überführen», so Abt. Was heisst «neue Zeit»? So ganz spruchreif ist das noch nicht. Die Arbeiten am neuen Konzept würden laufen.
Klar ist: Der Verband will am Print festhalten. So schreibt er es auch in der letzten Ausgabe von «Wirtschaft Zug». Ergänzt werde das Magazin mit digitalen Inhalten.
Ändern dürfte sich laut Abt das Versandkonzept. So setze der Verband künftig stärker auf ein Abokonzept. Es sollen somit vor allem diejenigen das Magazin erhalten, die dies auch wirklich wünschen. Damit sei auch der Empfehlung der Lauterkeitskommission Genüge getan.
- Entscheid der Lauterkeitskommission
- Telefonischer Austausch mit Daniel Abt, Präsident des Gewerbeverbands Zug
- Ausgabe von «Wirtschaft Zug» vom November 2024