Ebikoner Schülerin entwickelt eigene Spielmatte

Siebenjährige Jungdesignerin weiss, worauf es beim Spielen ankommt

Yuna Blum weiss, was Kinder zum Spielen brauchen – und hat selber eine Spielmatte entworfen.

(Bild: Natalie Ehrenzweig)

Weil der 7-Jährigen Yuna aus Ebikon herkömmliche Spielmatten nicht genügen, hat sie eine eigene entwickelt. Nun hofft die Mutter, dass sich auch andere Eltern dafür interessieren. Doch messen müssen sich die beiden mit einem der ganz grossen Player.

Yuna Blum (7) hat ein Mami, von dem andere Kinder nur träumen. Denn Susann Blum hat – mit ihrer Werbeagentur Minz aus Luzern – eine Spielzeugidee ihrer Tochter realisiert. «Alles begann damit, dass Yuna schon seit drei, vier Jahren sehr leidenschaftlich Playmobil spielt, mindestens eine Stunde am Tag.

Doch auf den herkömmlichen Spielmatten würden die Figuren leicht umfallen, weil das Material zu dick sei. «Yuna mag es aber, Szenarien aufzubauen, bevor sie spielt. Dafür muss sie auch die Figuren zuerst auf der Matte platzieren. Also zeichnete sie ihre Spielpläne selbst auf Papier», erinnert sich die Agenturinhaberin.

Schweizer Qualität soll es richten

Aber so eine Spielunterlage aus Papier ist natürlich nicht besonders praktisch. «Unser Team hier in der Agentur besteht aus einigen Vätern und Müttern. Sie wollten Yunas Papierversion im grösseren Stil herausbringen», sagt Susann Blum. 

Daraufhin habe man sich zusammen mit Yuna daran gemacht, die Spielmatte weiterzuentwickeln», erinnert sie sich. Nach einer ersten Kleinauflage letztes Jahr bringt Minz die Spielmatte nun in einer verbesserten Version und von einer Firma in Ebikon produziert auf den Markt. Neu sei, dass die Matte waschbar und rutschfest sei.

Susann Blum und Tochter Yuna spielen gemeinsam auf ihrer  Spielmatte.

Susann Blum und Tochter Yuna spielen gemeinsam auf ihrer  Spielmatte.

(Bild: Natalie Ehrenzweig)

Auch genügend Parkplätze sind wichtig

Yuna, die einen älteren Bruder hat, hatte im Entstehungsprozess ganz genaue Vorstellungen von «ihrer» Spielmatte: «Sie sollte möglichst vielseitig einsetzbar sein. Ich wollte keine flachgedrückten Häuser. Ich habe mir einen Streichelzoo vorgestellt, eine Kita», sagt die 7-Jährige. Deshalb brauche es auch Parkplätze, damit die Eltern ihre Kinder bringen können. «Es brauchte einen Park oder Garten, Platz für ein Haus. Ich habe auch schon einen Freizeitpark darauf gebaut», erzählt die Jungdesignerin.

Viele Kompromisse musste Yuna nicht eingehen: «Die Grösse mussten wir lediglich den Stoffballen anpassen und die Matte zehn Zentimeter schmaler machen. Sonst entsprach der Entwurf ziemlich genau dem ersten Prototypen», so Susanne Blum. Man könne übrigens auch mit Schleich-Tieren, Lego oder Lego-Friends auf der Matte spielen, ergänzt Yuna.

Youtube als Quelle der Inspiration

In den Ferien spielt Yuna bis zu drei Stunden Playmobil. «Die Hälfte der Zeit braucht sie allerdings, um die Szene aufzubauen und Sachen dafür zu basteln. Sie macht Vorhänge, Kleider, Schränke, verlegt neue Böden», verrät die Mutter. Staubsaugen sei eine Herausforderung. Wehe, wenn etwas fehle, sagt sie lachend. 

Die Inspiration für ihre Basteleien bekommt Yuna aus Youtube-Videos. Doch sie sei nicht ein Kind, das Dinge nachmache. «Sie ist sehr kreativ und macht immer ihre eigenen, neuen Versionen daraus», so Blum. Deshalb möge sie normale Brettspiele nicht. «Regeln langweilen sie und Gewinnen oder Verlieren findet sie fürs Spielen nicht relevant», erklärt Susann Blum.

Yuna Blum spielt auf ihrer selbst entworfenen Spielmatte.

Yuna Blum spielt auf ihrer selbst entworfenen Spielmatte.

(Bild: zvg)

Einfache Geschichten aus dem Alltag

Neben dem Basteln gefalle ihr das Rollenspiel. «Meistens spiele ich Familiengeschichten wie Ausflüge in den Park. Normale Geschichten», erzählt Yuna, die in Ebikon die 2. Klasse besucht. Krimigeschichten oder Abenteuer spiele sie weniger. Und wenn sie mal nicht mit ihren Playmobils spielt, malt Yuna oder spielt Sims 4.

«Auch dabei baut sie Häuser und schafft Szenerien», meint Susann Blum schmunzelnd. Es sei toll, dass die Siebenjährige eine so lebhafte Fantasie habe, aber manchmal müsse sie sie auch etwas bremsen, wenn sie etwa nachts um 22 Uhr grad eine gute Idee habe und sie umsetzen wolle.

Mehr Wege, weniger Blumen – extra für Jungs

Und gute Ideen hat Yuna noch jede Menge. Wenn sie könnte, würde sie als Nächstes eine Spielmatte entwickeln, die Buben mehr interessiere, sagt sie «Eine Matte, auf der sie Ritterburgen aufstellen könnten. Die könnte weniger Blumen haben, vielleicht mehr Wege, einen Bach», so Yuna. «Und dann möchte ich eine Matte entwerfen, auf der wir mit Prinzessinnen spielen könnten», sagt sie.

Doch erst gibt es jetzt mal die erste Matte in neuer Auflage. «Wir hätten viele Ideen, doch da fehlt es halt an der Finanzierung, da müssen wir schon wirtschaftlich denken. Die Matte kostet 38 Franken und wir müssen 200 Stück bestellen aufs Mal», sagt Blum.

«Wir hatten auch schon Kontakt mit Grossverteilern und Playmobil. Die haben vor kurzem allerdings eine eigene Matte herausgegeben. Doch wer weiss, was die Zukunft bringt», meint Susann Blum lächelnd. Die Ideen gehen ihr jedenfalls nicht aus – und Yuna schon gar nicht.

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