Schifffahrt mit Rekord

Millionen-Gewinn auf dem Vierwaldstättersee

Die Saison 2024 bescherte der SGV ein gutes Geschäftsjahr. (Bild: SGV)

Die SGV-Gruppe fährt mit einem Rekordergebnis durchs Geschäftsjahr. Hinter dem Gewinnsprung stehen volle Schiffe, gutes Wetter – und ein Griff in die eigene Kasse.

Die SGV-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2024 ein Rekordergebnis erzielt. Dies geht aus der aktuellen Bilanz hervor, die das Unternehmen am Dienstag publiziert hat. Die Gruppe, zu der unter anderem die Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV AG), die Tavolago AG und die Shiptec AG gehören, konnte den konsolidierten Jahresgewinn im Vergleich zum Vorjahr fast verdreifachen – auf 9,6 Millionen Franken.

Die guten Zahlen liegen jedoch nicht nur am schönen Wetter und reisefreudigen Gästen. Massgeblich zum Resultat beigetragen hat eine buchhalterische Auflösung von Rückstellungen in der Höhe von rund 3,5 Millionen Franken. Gemäss SGV stammt das Geld noch aus der Pandemiezeit, konkret aus der sogenannten Härtefallentschädigung von 2020 und 2021.

Trotzdem seien auch die operativen Geschäfte der vier aktiven Unternehmen gut gelaufen. Der Ertrag stieg von 10,1 auf 12,7 Millionen Franken, der zusammengefasste Umsatz lag mit 92 Millionen Franken zwar leicht unter dem Vorjahr, aber weiterhin auf hohem Niveau.

Die Schiffe sorgen für Umsatz

Am stärksten zur positiven Bilanz beigetragen hat erneut die Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees. Mit 2,7 Millionen Fahrgästen auf dem See und einem Verkehrsertrag von 39,2 Millionen Franken konnte die SGV AG den Betriebsertrag auf ein Rekordniveau steigern. Leicht gestiegen sei jedoch auch der Personalaufwand wegen Lohnanpassungen und neuen Anstellungen. Zusammen mit den höheren Unterhaltskosten habe das zu einem leichten Rückgang des operativen Gewinns geführt, wie es in einer Mitteilung heisst.

Ebenfalls erfreulich präsentierte sich die Bilanz der Tavolago AG, dem Unternehmen, das hauptsächlich für die Gastronomie auf den Schiffen verantwortlich ist. Dank der erwähnten Rückstellungsauflösung konnte ein Vorsteuergewinn von 4,4 Millionen Franken ausgewiesen werden. Die SGV Express AG profitierte von touristischen Kurzfahrten und steigerte den Umsatz um knapp 10 Prozent. Die Shiptec AG schaffte nach einem schwierigen Vorjahr den Turnaround und schrieb wieder schwarze Zahlen.

Die Investitionen der Gruppe beliefen sich auf 4,6 Millionen Franken. Diese flossen unter anderem in die Schiffsflotte, die Landungsanlagen, gastronomische Angebote sowie ein neues ERP-System. Nachhaltigkeit bleibt für das Unternehmen ebenfalls ein zentrales Thema. Die SGV AG will die CO₂-Emissionen der Kursschiffe bis 2026 um 20 Prozent senken. Erste Schritte wie die Elektrifizierung des MS Rütli oder ein Vertrag über synthetischen Treibstoff sind bereits umgesetzt (zentralplus berichtete).

Ein Auge blickt zu Trump

Trotz der guten Bilanz bleibt der Blick in die Zukunft vorsichtig. Der Ukraine-Krieg, ein starker Franken und potenziell sinkende Reiselust aus Übersee könnten die Branche treffen. Die vom US-Präsidenten angekündigten Zölle würden die Tourismusbranche zwar nicht direkt betreffen, schreibt die SGV. Sie könnten jedoch dafür sorgen, dass die Reiselust von amerikanischen Gästen gemindert werden könnte. Und mit Deutschland gehört die USA zur wichtigsten Gästeklientel des Zentralschweizer Tourismus (zentralplus berichtete).

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung SGV
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