Dank des starken Frankens

Luzerner fliegen günstiger in Urlaub

977 statt 1'150 Franken: Eine Woche im 5-Sterne-Hotel am Roten Meer ist für Schweizer dank des starken Frankens deutlich günstiger geworden. (Bild: Fotolia)

Wer gerade seinen Urlaub plant, hat allen Grund zur Freude. Der tiefe Eurokurs kann das Ferienbudget um bis zu 15 Prozent schonen. Das spüren auch die Luzerner Reisebüros. Auf der anderen Seite rechnet Luzern Tourismus durch den starken Franken mit weniger Touristen in Luzern.

«Seit letzter Woche hat die Nachfrage stark zugenommen», freut sich Marcel Heggli, Mitglied der Geschäftsleitung von Heggli Reisen. Die Reisebüros profitieren aktuell sehr von dem starken Franken. Reisen in Euroländer sind nun günstiger geworden. «Viele Personen, die sich vorher noch unschlüssig waren, sagen nun: ‹Ja, wir gehen in die Ferien weil’s so günstig ist.›» Besonders beliebt bei den Luzerner seien dieses Jahr Hawaii als Individualreise, Griechenland oder Zypern. Jetzt zu buchen, kann sich definitiv lohnen. «Je nach Reise sind wir nun zehn bis 15 Prozent günstiger als vorher», so Heggli. Dumm nur, wer noch im November seine Ferien gebucht hat. «Nicht unbedingt», wie Heggli erklärt. «Bei einigen Dossiers ist es noch möglich, neu zu buchen.»

Griechenland und Spanien beliebt

Das bestätigt auch Peter Christen, Filialleiter von «Tui» an der Pilatusstrasse. «Diejenigen Kunden, die im letzten Jahr gebucht haben, sind nicht von vornherein benachteiligt», sagt er. Viele Flüge und Hotels für den Sommer 2015 seien zum heutigen Zeitpunkt bereits nicht mehr erhältlich, weil sie bereits ausgebucht seien. Auch er spürt die Auswirkung des starken Frankens. «Die Nachfrage hat angezogen. Das freut alle, die Kunden, welche in die Ferien gehen und das Reisebüro, welches Umsatz generiert», sagt Christen.

«Man bekommt mehr Ferien fürs Geld»,

sagt Peter Christen, Tui-Filialleiter

«Man bekommt mehr Ferien fürs Geld. Wir haben als erster Veranstalter einen Euro-Vorteil von 15 Prozent an unsere Kunden weitergegeben», so Christen. Griechenland und Spanien würden momentan sehr gut bei den Luzernern laufen. Bei den Ferndestinationen seien nach wie vor die USA und Asien beliebt. Wie sich das konkret auswirkt, zeigt er an einem Beispiel: «Eine Woche 5-Sterne-Hotel Rotes Meer (Iberhotel Coraya Beach Marsa Alam) kostet statt 1’150 nur noch 977.50 Franken pro Person, all-inclusive, alles dabei, sogar das Visum.»

Luzern Tourismus erwartet Einbussen

Auch bei STA Travel in der Luzerner Altstadt spürt man eine grössere Nachfrage. «Wir werden oft auf den Wechselkurs angesprochen. Da die meisten unserer Kunden aber Richtung Nordamerika, Asien oder Australien reisen hat der tiefe Euro nicht den gleichen Einfluss wie für Ziele innerhalb Europas», sagt Beni Grütter auf Anfrage. Dank dem etwas tieferen Dollar würden die Kunden aber auch von attraktiven Preisen wie zum Beispiel bei Mietwagen- oder Camperbuchungen und Hotels profitieren.

Auf der anderen Seite rechnet Luzern Tourismus wegen des starken Frankens mit weniger Touristen. «Im Moment spüren wir das noch nicht, aber es ist schon zu erwarten, dass es einen Rückgang geben wird», sagt Sibylle Gerardi, Sprecherin von Luzern Tourismus auf Anfrage. Sie schätzt allerdings auch, dass Luzern weniger stark betroffen sein werde als reine Bergdestinationen. «Luzern hat viele asiatische und nordamerikanische Touristen, die vom Eurokurs nicht und vom starken Franken weniger betroffen sind.»

Nutzen Sie die Kommentar-Funktion und schreiben Sie jetzt Ihre Meinung!

Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon