Neuer VBL-Chef seit 100 Tagen im Amt

Laurent Roux: «Die VBL sollen nicht totgespart werden»

Der neue Chef der Verkehrsbetriebe Luzern (VBL) Laurent Roux ist in einer turbulenten Zeit zum Unternehmen gekommen. Seit rund 100 Tagen ist er nun im Amt und zieht ein erstes Fazit.

Gut gelaunt, aber etwas nervös wirkt Laurent Roux an seiner ersten offiziellen Medienkonferenz am Mittwoch. Rund 100 Tage ist es her, seit der Wahl-Luzerner in die Fussstapfen von Norbert Schmassmann getreten ist (zentralplus berichtete). Die Übergabe verlief schnell und intensiv, denn der 39-jährige Roux hatte nur eine Woche Zeit, von der 26-jährigen Erfahrung Schmassmanns zu lernen. Dies in Absprache mit dem Verwaltungsrat. Er wollte möglichst selbstständig und unabhängig in seine neue Rolle schlüpfen, wie Roux gegenüber den Medien sagt.

Finanzielle Herausforderung

Nebst einem gut etablierten Verkehrsnetz in Luzern erbt der neue VBL-Chef auch einige Herausforderungen. So beispielsweise den laufenden Rechtsstreit bezüglich Subventions-Rückzahlungen (zentralplus berichtete). Weiter macht die Corona-Pandemie dem Unternehmen einen fetten Rotstrich durch die Rechnung. Auch in diesem Jahr müssen die VBL rund 30 Prozent weniger Fahrgäste und rund 20 Prozent weniger Verkehrseinnahmen als noch 2019 hinnehmen.

Müssen VBL-Mitarbeitende nun um ihre Jobs bangen? Roux verneint dies, zumindest vorerst. Mit einem internen Projekt namens «VBL fit für die Zukunft» versuchen die Verkehrsbetriebe zuerst abzuklären, wo es im Unternehmen Sparpotenzial gibt. «Das Ziel ist nicht, die VBL totzusparen, das Ziel ist wettbewerbsfähig zu bleiben», betont Roux.

Deshalb will der neue Chef mit Hintergrund als Unternehmensentwickler bestehende Prozesse optimieren. So verzichten die VBL seit einiger Zeit auf externe Berater und setzen mehr auf interne Kompetenzen. Weiter hat Roux an den Dienstplänen geschraubt. Die Devise dazu: Mit weniger Leuten den Tagen bestreiten können. Statt zweiteiligen Schichten mit langen Betriebspausen dazwischen wollen die VBL neu auf Job-Sharing und Teilzeitarbeiterinnen setzen.

Wo Laurent Roux weitere Herausforderungen sieht und welches Fazit er nach 100 Tagen zieht, siehst du im Video.

Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


1 Kommentar
  • Profilfoto von Anonym
    Anonym, 17.11.2021, 18:18 Uhr

    Der vbl gebe ich einen Rat:
    Als ehemaliger Trolley- und Autobuschauffeur, weiss ich, dass die vbl mit einem Wunschdienstplan stolz neue Mitarbeiter „rekrutiert“. Nur: Was bringt das, wenn die Dienste total überlang sind (Bindezeiten nicht mehr bezahlt werden!) und mit 14h Präsenzzeit am Tag(!) täglich wiederholt werden? Ich kenne die Pläne, 6/1 wo man sich „kaputtchrampft“. Die Zufriedenheit vieler FDM‘s sinkt ins unermessliche. Der Stress, weil auf gewissen Linien einfach VIEL ZU WENIG Kurse fahren. (Jaja, alles klar, der Besteller gibt das vor). Aber: Wird hier auch an die Gesundheit gedacht? Der FDM von heute ist nicht mehr freundlich, weil man aus diesem Kreislauf nicht so einfach herauskommt. Vom „Lohn“ fange ich gar nicht an zu schreiben…

    Ein Tag vom Chauffeur:
    06:00-10:30 fahren, 10:30-15:30 Pause, 15:30-19:30 fahren. Enger Fahrplan (Zeitdruck), Leute die auf den Bus springen, Kunden die was fragen, Kunden welche reklamieren und drohen, eine Reklamation zu schreiben (was übrigens sehr einfach geht, und der Teamleiter, welcher nichts anderes zu tun hat, diesen Chauffeur gleich mal einen Tritt gibt) und Velofahrer!!! Meistens macht man am Abend Feierabend, mit dem Gedanken, am nächsten Tag wieder mit knapper Ruhezeit krüppeln zu müssen. Das schlimmste: Meine Erfahrung zeigt, dass RAV-Mitarbeiter (überhaupt nichts gegen diese!) gezwungen werden, diesen Beruf auszuüben. Auch beim Trolley wird nicht mehr sorgfältig das Können gefragt. Der „Fahrstil“ gewisser Mitarbeiter lässt zu Wünschen übrig. Betont: NUR Gewisse Fahrer!

    Geschätzte Fahrgäste, ich bezweifle, dass heute Profis gemacht werden. Die Sicherheit jedes einzelnen Fahrgastes ist gefährdet.

    Und jetzt zum Rat:
    Schaut auf eure FDM‘s! Bezahlt einen anständigen Lohn. Gestaltet eure Dienstplanung menschlich.

    Das wars schon. Die vbl könnte soooo viel besser sein.

    Freundliche Grüsse 🙂

    👍0Gefällt mir👏2Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter
Apple Store IconGoogle Play Store Icon