Land von Schindler abgekauft

Komax zieht von Rotkreuz nach Dierikon – und nimmt das Team mit

Gemäss Komax-Sprecher Roger Müller werden die 100 Mitarbeiterinnen aus Rotkreuz künftig in Dierikon arbeiten. (Bild: zvg)

Komax hat vom Liftbauer Schindler ein Grundstück in Dierikon mit einem Produktions- und Bürogebäude gekauft. Dieses befindet sich unmittelbar neben dem Komax-Hauptsitz und macht es möglich, künftig alle Schweizer Aktivitäten in Dierikon zu vereinen, wie die Firma mitteilt.

Der Dieriker Gemeindepräsident Max Hess ist in sehr guter Stimmung, als zentralplus ihn telefonisch erreicht. Aus gutem Grund. Die Firma Komax plant, ihr Gebäude am bisherigen Produktionsstandort in Rotkreuz zu verkaufen – und ganz in den Kanton Luzern zu ziehen. Sämtliche Tätigkeiten in der Schweiz laufen künftig über Dierikon.

«Wir sind mehr als nur erfreut über den Umzug», sagt Hess. Man habe von den Verkaufsverhandlungen gewusst und habe das Vorhaben so gut wie möglich unterstützt. «Für uns ist dies ein Bekenntnis eines wesentlichen Unternehmens zum Standort Dierikon.» Der Gemeindepräsident freut sich nicht nur über die zusätzlichen Einnahmen im Bereich der Unternehmensteuern, sondern auch über die zusätzlichen Stellen in der Gemeinde.

«Dierikon hat mehr Arbeitsplätze als Einwohner, das zeigt, dass die Lage höchst attraktiv ist.» Das habe natürlich Vor- und Nachteile – beispielsweise, was das Verkehrsaufkommen angeht. «In diesem Fall rechne ich aber nicht mit einer zusätzlichen Belastung, weil das Gebäude von Schindler vorher ähnlich genutzt wurde.»

6400 Quadratmeter zusätzliche Fläche

Bereits Anfang 2020 bezog Komax den Neubau am Hauptsitz in Dierikon. «Mit dem vor wenigen Tagen vollzogenen Kauf einer Liegenschaft von Schindler, die sich direkt neben dem Hauptsitz befindet, kann Komax die Zusammenführung ihrer Schweizer Standorte realisieren», heisst es jetzt in einer Mitteilung des Unternehmens.

Das gekaufte Grundstück in Dierikon enthält bisher unverbautes Land von 6400 Quadratmetern. Die Komax-Gruppe beschäftigt weltweit über 2000 Mitarbeitende und bietet über Tochtergesellschaften und unabhängige Vertretungen Verkaufs- und Serviceunterstützung in über 60 Ländern. Das Unternehmen arbeitet in der automatisierten Kabelverarbeitung.

Massive Einbrüche wegen Corona

Bevor Komax den Standort in Rotkreuz aufgibt, wird sie in den kommenden rund neun Monaten das gekaufte Produktions- und Bürogebäude in Dierikon renovieren. Nach Abschluss dieser Renovationsarbeiten wird Komax vorerst einen Teil des Gebäudes vermieten, da sie momentan nicht die gesamte Fläche benötigt. Ihr Gebäude in Rotkreuz plant Komax zu verkaufen.

Der genaue Zeitplan für den Umzug steht noch nicht fest, wie Sprecher Roger Müller auf Anfrage von zentralplus sagt. Insgesamt werden künftig 700 Personen für Komax in Dierikon arbeiten. «Die 100 Mitarbeitenden, die heute in Rotkreuz arbeiten, werden ihre Stellen behalten, es sind keine Entlassungen geplant», sagt Müller. Das ist eine gute Nachricht. Komax wurde von der Corona-Pandemie nämlich hart getroffen und musste deswegen Stellen abbauen (zentralplus berichtete). «Wir machen 80 Prozent unseres Umsatzes mit Aufträgen aus der Automobilindustrie. Diese hat sich inzwischen wieder erholt, so dass sich auch unsere Situation stabilisiert hat.»

Rotkreuz hofft auf solide und attraktive Firma als Nachfolgerin

Wie es in Rotkreuz weitergeht, kann Gemeindepräsident Peter Hausherr noch nicht sagen. «Mit dem Bezug des neuen Hauptsitzes 2020 in Dierikon wurde bereits die Zielsetzung deklariert, dass über kurz oder lang die Aktivitäten und somit auch die restlichen Arbeitsplätze von Rotkreuz nach Dierikon verlegt werden. Deshalb ist der anstehende Umzug keine Überraschung», sagt er auf Anfrage von zentralplus. «Ich erhoffe mir, dass das Gebäude im Falle eines Verkaufes an eine solide, attraktive Firma geht, die wiederum interessante Arbeits- und Ausbildungsplätze anbieten wird.»

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1 Kommentar
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    Madmax, 04.10.2021, 12:47 Uhr

    Komax hat doch die Entlassungen schon knapp vor Corona vorgenommen.

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