So viel Geld bezahlt der Zuger Rohstoffhändler

Glencore ist der beste Steuerzahler der Schweiz

Ein wahrer Geldsegen für den Fiskus. Der Hauptsitz der Glencore in Baar. (Bild: Erik Tham)

Dem Zuger Rohstoffhändler flattern jedes Jahr grosse Steuerrechnungen ins Haus. Es sind Milliardenbeträge, welche der Konzern weltweit bezahlen muss. Auch die Schweiz kann davon profitieren.

Die Steuerbeiträge, welche die Glencore bezahlt, sind in schwindelerregender Höhe. Allein im letzten Jahr berappte der Zuger Rohstoffhändler weltweit 2,841 Milliarden Franken.

Davon kann auch die Schweiz profitieren. Die Handelszeitung schreibt, dass Glencore gemäss Geschäftsbericht 448,3 Millionen an die Schweizer Steuerämter bezahlt hat.

Grossfirmen liefern der Schweiz Milliarden

Die grossen Firmen liefern der Schweiz auch fleissig Steuergelder ab. Alleine Glencore, Nestlé und Roche bezahlen zusammen weltweit 8 Milliarden Franken Gewinnsteuern. Die Schweiz hat davon 2,5 Milliarden erhalten.

Der Geldsegen war im Jahr 2021 besonders schön. Die Konzerne konnten wieder kräftig zulegen und die Industrie brummte. Der Fiskus profitiert nicht nur von den Firmen selbst, auch die Mitarbeiter füllen die Kassen. Laut Handelszeitung kommen von den Mitarbeitern über den Daumen gepeilt nochmals ein paar Milliarden an Steuergeld zusammen.

Es ist bei diesen Zahlen verständlich, dass die Finanzvorsteher alles dafür machen, dass keiner dieser Grosskonzerne in einen anderen Kanton abwandert. Wenn eine Firma in einen anderen Kanton oder sogar ins Ausland abwandert, fehlen schnell hunderte Millionen Franken.

Daher sind die Firmen mit den Steuerzahlen so offen

Noch vor einigen Jahren hätten sich die grossen Firmen im Geschäftsbericht niemals so offen gegeben. Diese Kultur hat sich unterdessen verändert. Die Firmen müssen ihre Anleger überzeugen und dies machen sie mit Offenheit. Da ist es eine gute Strategie, die Steuerleistungen nicht mehr in einer Fussnote im Geschäftsbericht zu verstecken, sondern diese offenzulegen und zu erklären.

Verwendete Quellen
  • Bericht Handelszeitung vom 05. Mai 2022
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4 Kommentare
  • Profilfoto von Richard Scholl
    Richard Scholl, 06.05.2022, 17:51 Uhr

    Noch etwas: Glencore-Angestellte zahlen in der Schweiz Steuern, seit Jahren, unabhängig von der juristischen Person Glencore. Wer auf diese Nettosteuerzahler verzichten will, soll bitte mehr Steuern bezahlen. Undank ist der Gastgeber Lohn, nicht wahr?

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  • Profilfoto von Sandra Klein
    Sandra Klein, 05.05.2022, 16:44 Uhr

    Es fragt sich, wie verlässlich diese Angaben sind. Und wenn, dann ist es ein Einmaleffekt. Vom Börsengang 2011 bis 2013 bezahlte Glencore keinen müden Franken Steuern in der Schweiz und erhielt sogar noch 160 Millionen Steuergutschrift. Stattdessen richtete man 13,4 Milliarden Franken Dividenden aus – steuerfrei. Möglich gemacht durch FDP-Bundesrat Hans-Rudolf Merz und seine grosse Volksverarschung mit der Unternehmenssteuerreform. Auch im Jahr 2020 bezahlt Glencore laut ihrem Transparenzbericht keine Steuerzahlungen im dreistelligen Bereich in der Schweiz. Da klingen 448,3 Millionen fürs letzte Jahr nach seehr viel.

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    • Profilfoto von Massimo
      Massimo, 05.05.2022, 20:06 Uhr

      Sie wissen offensichtlich nicht, dass Steuern auf dem Reingewinn bezahlt werden, also vor Ausschüttung der Dividenden. Falsch ist auch, dass die Aktionäre auf Dividenden keine Steuern bezahlen würden (dies trifft nur bei bei Grossaktionären zu, um eine Doppelbesteuerung zu vermeiden). Glasenberg z.B. war das nicht und hat seine Dividenden deshalb voll versteuert, und zwar nicht zu knapp. Einfach in Rüschlikon nachfragen.

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      • Profilfoto von Sandra Klein
        Sandra Klein, 05.05.2022, 22:23 Uhr

        Massimo, ich schätze es sehr, auf Fehler hingewiesen zu werden. Es müsste zwar nicht gleich ein schulmeisterlicher Ton sein, aber das ist vermutlich einfach Ihre Art. Ich möchte hier dennoch zwei Punkte erwähnen:
        a) Glencore hat 2013 für die kommenden Jahre Kapitalreserven Ausschüttungen in der Höhe von 13,4 Milliarden Franken angekündigt. Dank der Unternehmenssteuerreform II wurden solche Ausschüttungen von Aktiengesellschaften an ihre Aktionäre steuerfrei. Sie können das nachlesen. Das sind nicht die üblichen Dividenden aus dem Jahresgewinn, die Sie vermutlich meinen.
        b) Unabhängig davon sind Gewinnsteuern auf den Reingewinn. Und solche bezahlte Glencore bisher in Zug kaum. Wenn Sie andere Fakten kennen: her damit. Das hat aber mit Dividenden nichts zu tun. Steuern bezahlt ein Unternehmen an den Staat, nicht an seine Eigner.
        Wenn Sie sich beispielsweise die Mühe machen und den letztjährigen Bericht über Zahlungen an Regierungen durchlesen, werden Sie die Schweiz nicht mal finden. Die Summe war offenbar vernachlässigbar.

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