Rückzahlung von 4 Millionen Franken

Firmen und Selbstständige werden von Luzerner Ausgleichskasse «entschädigt»

«Früher musste alles per Post verschickt, eingereicht und abgetippt werden. Heute investieren wir in die Digitalisierung und Prozessverbesserung», sagt Alain Rogger, der Leiter der Ausgleichskasse Luzern. (Bild: zvg)

Über 4 Millionen Franken zahlt die WAS Ausgleichskasse Luzern an Arbeitgeber und Selbstständige zurück. Damit werden die Verwaltungskostenbeiträge halbiert. Auch künftig sind derartige Rückvergütungen vorgesehen – wenn auch nicht regelmässig.

Die Luzerner Ausgleichskasse WAS überrascht mit einer stattlichen Rückzahlung an Arbeitgeber und Selbstständigerwerbende. Als dezentrales Organ der AHV ist die Ausgleichskasse für die Verwaltungsaufgaben zuständig, die über entsprechende Beiträge finanziert werden. zentralplus liegt ein Schreiben vor, dem zu entnehmen ist, dass es für das Jahr 2020 zu einer Rückvergütung der Verwaltungskostenbeiträge durch die Ausgleichskasse kommt.

«Dank effizienten Prozessen und einem hohen Digitalisierungsgrad, sowie guter Performance der Kapitalanlagen, kann WAS Ausgleichskasse Luzern die Verwaltungskostenbeiträge einmalig senken», heisst es im Schreiben. Gemäss der Luzerner Ausgleichskasse werden insgesamt 4,1 Millionen Franken ausgeschüttet.

Das Ziel der Rückvergütung sei es nicht zuletzt, die schwierige wirtschaftliche Lage aufgrund der Corona-Pandemie für Arbeitgeber und Selbständige zu entschärfen. Die Rückzahlung um 50 Prozent der Verwaltungskosten für das Beitragsjahr 2020 betrifft rund 24'000 Arbeitgeber und 16'000 Selbstständigerwerbende.

Datenaustausch via Plattform statt per Post

«Früher musste alles per Post verschickt, eingereicht und abgetippt werden. Heute investieren wir in die Digitalisierung und Prozessverbesserung», sagt Alain Rogger, der Leiter der WAS Ausgleichskasse Luzern, auf Anfrage von zentralplus. Heisst konkret: «Einfache Abläufe können teilweise ganz automatisiert werden, der Datenaustausch kann über eine Plattform erfolgen oder Formulare können elektronisch eingereicht werden, weshalb die Daten direkt in unserem System übernommen werden», so Rogger.

«Längst nicht all unsere Versicherten und Kunden sind heute bereits elektronisch unterwegs.»

Alain Rogger, Leiter der WAS Ausgleichskasse Luzern

Ausserdem kommt bei der Ausgleichskasse ein Chatbot zum Einsatz, der die «häufigsten Fragen beantwortet und so für eine Entlastung der personellen Ressourcen sorgt». Dennoch kann bei der Ausgleichskasse nicht gänzlich auf den «elektronischen Datenaustausch» gesetzt werden. Der Grund: «Längst nicht all unsere Versicherten und Kunden sind heute bereits elektronisch unterwegs», so der Leiter der Ausgleichskasse Luzern. Effiziente Prozesse seien aber nur ein Teil, um ein positives Geschäftsergebnis erzielen zu können.

«Es gibt diverse weitere Faktoren wie die Konjunktur, die Kapitalmarktentwicklung, welche gar nicht oder nur bedingt beeinflussbar sind. Auch dürfen wir sagen, dass wir im schweizweiten Vergleich bereits einen sehr niedrigen Verwaltungskostenansatz haben», so Rogger weiter.

Künftige Reduktionen der Verwaltungskostenbeiträge möglich

Organisatorisch sei die WAS Ausgleichskasse Luzern gut aufgestellt und konnte über all die Jahre immer wieder Eigenmittel äufnen. «Das trägt auch zum ordentlichen Geschäftsverlauf bei, was uns eine Rückzahlung an unsere Kundinnen und Kunden ermöglicht», so Rogger.

Bereits in der Vergangenheit hat die Luzerner Ausgleichskasse laut Rogger Reduktionen auf die Verwaltungskosten gewähren können. Letztmals im Jahr 2015 und zuvor im Jahr 2013. Auch wenn die Luzerner Ausgleichskasse unter anderem im Zuge der Digitalisierung die Prozesse effizienter gestalten konnte, mit einer dauerhaften Senkung der Verwaltungskostenbeiträge kann dennoch nicht gerechnet werden.

«Diese würde aktuell die notwendige Flexibilität stark einschränken und allenfalls kurzfristig notwendige Investitionen verunmöglichen. Unser Ziel ist, situativ, beweglich und kundenorientiert handeln zu können», so der Leiter der Ausgleichskasse Luzern. Doch Rogger erklärt: «Arbeiten wir effizient, kostenbewusst und wirtschaftlich, resultiert daraus ein kleiner Gewinn. Da wir nicht gewinnorientiert sind, sondern im Dienste unserer Kunden stehen, möchten wir nach Möglichkeit auch in Zukunft unseren Kunden eine Rückvergütung gewähren.»

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