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Finanzdirektor Heinz Tännler rechtfertigt im Interview die liberale Politik im Kanton Zug, wo auch hunderte russische Firmen ihren Sitz haben.
Der Kanton Zug gilt als Paradies für Unternehmen. Tausende Briefkastenfirmen sind dort registriert. Auch rund 400 russische Firmen haben ihren Sitz im Kanton Zug, wie «SRF News» schreibt. Heinz Tännler erklärt, wieso sein Kanton deswegen noch lange nicht den Ukraine-Krieg mitfinanziert.
«Wenn man am Ende des Tages so tut, als wäre der kleine Kanton Zug verantwortlich für die Kriegsquerelen in der Ukraine, dann ist das nicht korrekt und nicht anständig», sagt Tännler. «Deshalb finde ich den Vorwurf, dass wir Blut an den Händen hätten, total verfehlt.»
Darum darf Russische Gas-Firma im Kanton Zug bleiben
Im Kanton Zug ansässig ist auch die Firma Novatek, die in Europa russisches Gas verkauft. Sie sei auf keiner Sanktionsliste und dürfe deshalb auch in Zug wirtschaften, sagt Tännler. Er vermutete, dass der Bund die Firma wohl nicht sanktionieren will, weil möglicherweise auf europäischer Ebene die eine oder andere Regierung profitiert.
«Der Kanton Zug hat möglicherweise davon profitiert», gibt er zu. «Doch wir können eine solche Firma nicht aus dem Kanton Zug hinausbugsieren. Wenn sie Gesetze einhalten, wenn sie die Verfassung einhalten, dann haben sie das Recht, hier ein Domizil zu haben», so Tännlers Logik. «Es hat die Schweiz auch stark gemacht, dass man eben keine Willkürpolitik betreibt, sondern Rechtsstaatlichkeit im Vordergrund steht. Dort spielt Moral keine Rolle.»
- Artikel auf «SRF News»