Er plante Luxus-Apartments in Bern

Finanzaufsicht schiebt Zuger Unternehmer Riegel vor

Ein Zuger Unternehmer steht im Visier der Finanzmarktaufsicht. (Bild: Andreas Busslinger)

Ein Zuger Unternehmer plante Luxus-Airbnbs in Bern und vermietete eine seiner Liegenschaften an eine Köchin, die darin ein Gastroprojekt umsetzen wollte. Nun ist die Finanzmarktaufsicht eingeschritten und stoppt den Zuger.

In der Berner Altstadt, an bester Lage beim Bahnhof, wollte eine Köchin und Kleinunternehmerin im November ein Gastroprojekt eröffnen. Eine Woche vor Eröffnung, am 1. November, sei plötzlich ein Anwalt der Finanzmarktaufsicht (Finma) vor der Tür gestanden und verlangte die Schlüssel. So berichtet es die «Berner Zeitung».

Grund: Es liegt eine superprovisorische Verfügung gegen die Besitzerin der Liegenschaft vor. Das ist die Firma OCSP. Dahinter steckt der Zuger Unternehmer Alexander Hübner mit seiner Frau Madeleine Hübner. Neben dem Gastronomieangebot planten die beiden in Bern mehrere Luxus-Airbnbs. Auch hat die Finma einen Untersuchungsbeauftragten ernannt, das ist der Anwalt, der bei der Köchin vor der Tür stand.

Gründe für Finma-Verfahren bleiben unklar

Beim Vorgehen der Finma handelt es sich um ein Enforcement-Verfahren – einem der schärfsten Instrumente. Warum die Finma eingeschritten ist, bleibt unklar. Der Mediensprecher von Hübner sagt gegenüber der Zeitung, dass er sich aufgrund des laufenden Verfahrens nicht äussern könne. Auf konkrete Fragen zum Fall ging Finma-Mediensprecherin Ursula Gasser auf Anfrage von zentralplus – wir recherchierten ebenfalls dazu – nicht ein.

Nur so viel: Sie könne zur Feststellung eines Sachverhalts Abklärungen einleiten, wenn sich «konkrete Anhaltspunkte auf eine unerlaubte Tätigkeit» ergäben. Die Finma ergreife «gebotene Massnahmen», wenn die Vermutung bestünde, dass aufsichtsrechtliche Vorschriften nicht eingehalten würden. Ein Untersuchungsbeauftragter würde dann eingesetzt, um «bedrohte Interessen einstweilen zu schützen» oder einen «bestehenden Zustand» zu erhalten. Dass die Finma gegen Zuger Unternehmen vorgeht, kommt immer wieder vor (zentralplus berichtete).

Im Zuger Amtsblatt finden sich gleich mehrere aktuelle Meldungen zu Unternehmen von Hübner, bei denen neu ein Untersuchungsbeauftragter die Zügel in der Hand hält.

Hohe Renditeversprechen

Die «Berner Zeitung» schreibt, dass wohl das Geschäftsmodell des Zuger Unternehmens die Finma auf den Plan gerufen hat. Seine Firma «Moonshot» vermittelt Investoren für Liegenschaften an meist bester Lage. Wer anlegt, erhält einen Anteil am Unternehmen des Zugers, der OSCP. Hübner rechnete gegenüber der Zeitung mit einer Rendite von 14,93 Prozent jährlich.

Gemäss Medienbericht hätten sich Investoren zusammengetan. Sie planen, per Anwalt Gegendruck auf die Finma auszuüben.

Verwendete Quellen
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