Oberster Luzerner Bademeister zieht Schlussstrich

«Eine Kamera kann einen Ertrinkenden nicht retten»

Stefan Schlatter, scheidender Geschäftsführer der Hallenbad Luzern AG, vor dem Schwimmerbecken im Hallenbad auf der Allmend.

(Bild: Archiv / pbu)

Seit zehn Jahren ist Stefan Schlatter Herr über die Luzerner Bäder – nun hat er gekündigt. Bevor er geht, hat uns Luzerns oberster Bademeister erzählt, wie er mit dem tödlichen Unfall in «seinem» Becken umgeht, wieso ein Sprung ins Luzerner Hallenbad zu den teuersten gehört und wieso Smartphones zum Problem werden.

«Ich war gerade eine Runde schwimmen», sagt Schlatter, während er die Sporttasche in einer Ecke seines Büros verstaut. «Meine Technik ist noch etwas verbesserungswürdig.» Schlatter erscheint frisch geduscht zum Interview. Er verspürte schon immer eine starke Verbundenheit zum Sport.

Schlatter, Jahrgang 1964, wohnhaft in Weggis, ist seit 2006 Geschäftsführer der Hallenbad Luzern AG. Ursprünglich kommt er aus dem Verkauf und war für verschiedene Unternehmen im Bereich Sportartikel tätig, zum Beispiel für Mammut oder Rossignol. Wie ein roter Faden durchzieht das Interesse am Sport seinen beruflichen Werdegang. Nun zieht er vorerst einen Schlussstrich.

zentralplus: Herr Schlatter, nach zehn Jahren als Geschäftsführer der Hallenbad Luzern AG verlassen Sie das Unternehmen per Ende März 2017. Was sind Ihre Beweggründe?

Stefan Schlatter: Mit dem neuen Hallenbad Allmend durfte ich etwas Tolles aufbauen und habe in zehn Jahren so ziemlich alle Facetten in diesem Berufsfeld erlebt, die man erleben kann. Nun möchte ich mich beruflich neu orientieren. Der Zeitpunkt dafür ist ideal. Ich bin jetzt 52 Jahre alt und möchte die Chance nutzen, nochmals etwas Neues anzupacken. Wohin es geht, ist noch offen. Die Branche ist dabei sekundär. Schliesslich habe ich das Berufsfeld in meinem Leben schon einige Male gewechselt.

zentralplus: Mit der Betriebsaufnahme des Hallenbads auf der Allmend wurde ein grosser Schritt getan. Mittlerweile hat sich das neue Bad etabliert, verzeichnet 400 bis 1300 Besucher täglich und ist von der Luzerner Bevölkerung akzeptiert. Fehlt Ihnen die Herausforderung?

Schlatter: So explizit würde ich es nicht sagen. Es stimmt zwar, dass es hier kaum weitere Entwicklungsmöglichkeiten gibt. Das Hallenbad Allmend ist fertig, die neue Organisationsstruktur funktioniert. Es läuft, um es etwas salopper zu formulieren. Vor allem läuft es weitgehend ohne mich, was stets eines meiner Ziele war. Die Organisation ist nun so aufgestellt, dass es mich nur noch für die Führung und Spezialaufgaben braucht.

«Es braucht nur sehr wenig, bis die Betriebe gestört oder gar eingestellt werden müssen.»

zentralplus: Also fehlt Ihnen doch die Herausforderung?

Schlatter: Nein. Meine Hauptaufgabe ist es, die Bäder, das Eiszentrum und das Sportcenter zu betreiben. Das mag banal tönen, aber es braucht nur sehr wenig, bis die Betriebe gestört sind oder gar eingestellt werden müssen. Der reibungslose Ablauf ist verhältnismässig fragil. Wenn im Eisfeld beispielsweise die Kälteanlage ausfällt, dann dauert es lediglich ein paar Stunden, bis wir die Anlage schliessen müssen. Kleinere Störungen, die sich schnell in grosse Probleme wandeln können, gibt es immer wieder. Da muss schnell und richtig reagiert werden. Den Besuchern ist nicht bewusst, wie viel im Hintergrund ständig passiert. Das soll ja auch so sein. Das ist die Herausforderung.

Das Hallenbad Allmend. Im Vordergrund das Springerbecken.

Das Hallenbad Allmend. Im Vordergrund das Springerbecken.

(Bild: zvg / Hallenbad Luzern AG)

zentralplus: Welches Fazit ziehen Sie aus Ihrer zehnjährigen Tätigkeit für das Unternehmen?

Schlatter: Einer meiner Höhepunkte war die U18-Eishockey-WM 2015, die in Zug und Luzern ausgetragen wurde. Das Niveau war sehr hoch. Einige der Spieler sind mittlerweile in der NHL aktiv und gar Leistungsträger. Dem Hockey-Sport verlieh das einen enormen Schub, was mich ausserordentlich gefreut hat. Man muss dazu wissen, dass meine Affinität klar auf der Seite des Hockeys zu finden ist. Ich bin weniger der Schwimmer.

Ein weiterer Höhepunkt war ganz klar die Neueröffnung des Hallenbads Allmend. Zwischen der Schliessung des alten Hallenbads Biregg und der Neueröffnung auf der Allmend lag lediglich ein Monat. Wir mussten den Betrieb also praktisch von null auf hundert hochfahren. Das war eine grosse Herausforderung. Wenn man heute aber sieht, wie gut die Anlage läuft und wie gross die Nachfrage ist, macht das schon stolz. Und es beweist, dass die Region Luzern noch nicht zu viel Wasserfläche hat. Eher zu wenig.

«Wir haben unser Möglichstes getan. Trotzdem ist der Junge gestorben. Keiner wünscht sich das, aber solche Unfälle passieren.»

zentralplus: Gab es auch Tiefpunkte?

Schlatter: Schwierig war vor allem die Ungewissheit im alten Hallenbad Biregg. Die Anlage war ja in einem desolaten Zustand. Kaum verwunderlich, schliesslich wurde sie 1968 eröffnet. Immer wieder kamen neue Probleme hinzu, kleinere, aber auch grössere wie der Riss im Beckenboden. Wir wussten nicht, wie lange wir den Betrieb noch aufrechterhalten konnten, was insbesondere für die Mitarbeitenden eine nervenaufreibende Angelegenheit war. In einem Jahr ist uns zudem der Kompressor beim Eisfeld ausgestiegen – an einem 17. Dezember, also im dümmsten Moment. Und in jüngster Zeit war sicherlich der tödliche Unfall im Hallenbad Allmend ein dramatischer Tiefpunkt.

zentralplus: Im Oktober verstarb ein vierjähriger Bub nach einem Badeunfall (wir berichteten). Wie sind Sie als Geschäftsführer damit umgegangen?

Schlatter: Ich muss voranstellen, dass dies der einzige tödliche Unfall während meiner Tätigkeit als Geschäftsführer des Unternehmens war – und der reicht definitiv aus. Im Alltag versuche ich mit dem tragischen Ereignis umzugehen. Wichtig war mir in erster Linie das Gespräch mit den Mitarbeitenden, insbesondere mit den direkt Betroffenen. Wir haben unser Möglichstes getan. Trotzdem ist der Junge verstorben. Keiner wünscht sich das, aber solche Unfälle passieren. Im Nachgang war auch wichtig, dass man nicht überreagiert. Einzelne Mitarbeitende reagierten teilweise sehr sensibel, sobald sich ein Kind scheinbar unbeaufsichtigt im Becken aufhielt. Natürlich ist es nicht einfach, nach einem solchen Ereignis zur Betriebsnormalität zurückzufinden. Aber letztlich bleibt einem nichts anderes übrig.

zentralplus: Hatten Sie Kontakt mit der Familie des Verstorbenen?

Schlatter: Nein. Davon wurde uns nachdrücklich abgeraten.

«Eine Kamera kann einen Ertrinkenden nicht retten.»

zentralplus: Die Untersuchungen der Luzerner Staatsanwaltschaft sind noch am Laufen. Haben Sie Ihr Sicherheitskonzept nach dem Unfall neu überdacht?

Schlatter: Wir haben Investitionen in die Sicherheit getätigt. Das hat allerdings nichts mit dem erwähnten Unfall zu tun, wie dies einige Medien fälschlicherweise berichtet haben. Der Austausch der Systemsoftware für das Alarmsystem in allen Becken wurde bereits vor dem Unfall in die Wege geleitet. Ich muss an dieser Stelle nochmals betonen, dass die Unterwasserdetektoren lediglich als Hilfsmittel fungieren. Die Technik soll die Aufsicht unterstützen, sie kann diese nicht ersetzen. Eine Kamera kann einen Ertrinkenden nicht retten. Wenn sich Kinder im Wasser aufhalten, ist Aufsicht das A und O. Diesbezüglich müssen Eltern in die Pflicht genommen werden.

zentralplus: Wie aber kann es sein, dass das bisherige Alarmsystem seit der Neueröffnung des Hallenbads Allmend im Lernschwimmbecken installiert ist, ohne dass es zuverlässig funktioniert? Hätte man da nicht schon längst etwas ändern müssen?

Schlatter: Es funktionierte bisher zuverlässig. Es ist jedoch so, dass die Detektion im Nichtschwimmerbereich mit Hubboden viel anspruchsvoller ist als im tiefen Wasser. Die Anlagen wurden primär dafür entwickelt. Niemand hat je behauptet, dass solche Systeme lückenlos jede Situation erkennen können. Das wird wohl auch in Zukunft so sein. Wir haben in der Revisionszeit im August erkannt, dass die Funktion eingeschränkt ist. Deshalb haben wir auch entsprechende Massnahmen eingeleitet. Wir gehören damit zu den ersten Bädern in der Schweiz, die überhaupt über eine solche Einrichtung verfügen.

Stefan Schlatter in seinem Büro.

Stefan Schlatter in seinem Büro.

(Bild: pbu)

zentralplus: Können Kinder heute schlechter schwimmen als früher?

Schlatter: Das müsste man die Schwimmschulen fragen. Detailliert kann ich das nicht beurteilen. Eventuell spielen Migrationshintergründe eine Rolle, insofern, als dass viele Zugezogene nicht gelernt haben zu schwimmen. Was mir auffällt, ist, dass die Schulen nicht mehr so viel Zeit für den Schwimmunterricht aufwenden, wie das früher noch der Fall war. Zu meiner Zeit hatte man in meiner Wohngemeinde über drei Jahre wöchentlich Schwimmunterricht. Heute kommen die Schulklasse vielleicht alle zwei Wochen. Da ist es klar, dass das Niveau nicht dasselbe ist.

Nachfolger gesucht

Im Auftrag der Stadt Luzern führt die Hallenbad Luzern AG das Hallenbad auf der Allmend, das Strandbad Tribschen und das Waldschwimmbad Zimmeregg. Zusätzlich betreibt das Unternehmen das Sportcenter Würzenbach sowie das Eiszentrum Luzern auf Mandatsbasis. Die Gesellschaft steht im Eigentum der Stadt Luzern.

Stefan Schlatter hat seinen Entschluss, das Unternehmen zu verlassen, auf Ende November dem Verwaltungsrat eröffnet. Seit Ende Dezember ist seine Stelle ausgeschrieben.

zentralplus: Andererseits sprechen die Besucherzahlen dafür, dass der Schwimmsport immer beliebter ist.

Schlatter: Das kann man so sagen. Mit 244’000 Eintritten hatten wir 2016 so viele Besucher wie noch nie. Im Vergleich zu 2015 verzeichneten wir ein Plus von 14’000 Eintritten. Eigentlich hatten wir im ersten Jahr bereits gedacht, dass wir mit 220’000 Besuchern das Maximum erreicht hätten. Auch dank einer stets verbesserten Verteilung der Bahnen konnten wir die Eintritte kontinuierlich steigern. Ehrlich gesagt hat mich diese Entwicklung etwas überrascht. Ich ging von einem Anfangs-Hype aus, der nach einiger Zeit abflachen würde. Aber offenbar gibt es immer mehr Schwimmer. Das ist erfreulich und zeigt, dass das Hallenbad einen grossen Wert für die ganze Region besitzt.

zentralplus: Im Vorfeld der Neugestaltung der Luzerner Allmend gab es auch kritische Stimmen gegenüber dem Vorhaben, hier ein neues Hallenbad zu bauen. Wie haben Sie diesen Prozess erlebt?

Schlatter: Darunter hat vor allem mein Vorgänger gelitten, der schon in den 1990er-Jahren dabei war. Ich stieg ja im Jahr 2006 ein, da war man schon relativ weit fortgeschritten. Entsprechend haben mich diese Diskussionen nicht allzu sehr tangiert. Nichtsdestotrotz übernahm ich die Geschäftsleitung, als eine grosse Unsicherheit das alte Hallenbad Biregg umhüllte. Diese Unsicherheit gibt es heute übrigens wieder. Das Waldschwimmbad Zimmeregg ist in einer ähnlichen Situation wie damals das Biregg. Das Sportcenter Würzenbach ist ebenfalls in die Jahre gekommen. Meinem Nachfolger werden die Baustellen also definitiv nicht ausgehen.

Die 86 Meter lange Wasserrutsche im Waldschwimmbad Zimmeregg.

Die 86 Meter lange Wasserrutsche im Waldschwimmbad Zimmeregg.

(Bild: zvg / Hallenbad Luzern AG)

zentralplus: Trauern Sie dem Hallenbad Biregg nach?

Schlatter: Nein, das vermisse ich wirklich nicht. (Lacht)

«Wir gehören zu den teuersten öffentlichen Hallenbädern.»

zentralplus: Ein Einzeleintritt im Hallenbad Allmend kostet 12 Franken, also so viel wie in keinem anderen öffentlichen Bad in der Umgebung. Was rechtfertigt diesen Preis?

Schlatter: Zunächst muss man sagen, dass andere Gemeinden ihre Bäder mit höheren Beiträgen finanzieren, als die Stadt Luzern dies tut. Die drei Bäder – Allmend, Zimmeregg und Tribschen – erhalten jährlich 1,25 Millionen Franken als Defizitbeitrag. Es ist richtig, dass wir zu den teuersten öffentlichen Hallenbädern gehören. So spontan kommt mir nur St. Moritz in den Sinn, wo man mit 14 Franken noch mehr bezahlt. Trotzdem empfinde ich unsere Tarife als vertretbar. Wir bieten im Gegenzug ein grosszügiges Angebot. Es ist ein tolles Bad, gelegen im zweiten Stock mit Sicht auf den Pilatus. Dieses Niveau findet man sonst nur bei Privatbädern, bei denen die Eintrittspreise bei 25 Franken beginnen. Ausserdem ist das Hallenbad Allmend zentral gelegen und gut erreichbar. Auch das zählt zur Qualität.

zentralplus: Sie verzeichnen steigende Besucherzahlen und haben die höchsten Eintrittspreise in der Umgebung. Trotzdem ist der Betrieb defizitär. Was machen Sie falsch?

Schlatter: Von aussen betrachtet, tönt es einfach. Man füllt ein Becken mit Wasser und gut ist. Ein Hallenbad funktioniert aber nicht wie die Badewanne zu Hause. Der Betriebsaufwand ist enorm. Das Wasser in den Becken wird täglich sechsmal umgewälzt. Wir sprechen hier von 2000 Kubikmetern, also 2 Millionen Litern Wasser. Da steckt eine riesige technische Infrastruktur dahinter. Ausserdem hat das Wasser jederzeit die Qualität von Trinkwasser, auch das darf man nicht vergessen. Viele sind der Meinung, dass man nach dem Bad unter die Dusche müsse. Dem ist nicht so. Bei dieser Wasserqualität kann man sich das Duschen nach dem Bad eigentlich sparen. Davor soll man aber nicht darauf verzichten. Zu guter Letzt ist es ja nicht nur das Wasser, das den Besuchern zur Verfügung steht. Hinzu kommen die ganze Infrastruktur sowie das Aufsichtspersonal. Total beschäftigen wir rund 70 Mitarbeitende. Inklusive Teilzeitstellen kommen wir auf gut 90.

zentralplus: Für Vereine, Clubs und Schulklassen kennen Sie unterschiedliche Tarife. Je nach Zeit bezahlen diese mehr oder weniger. Wäre das ein Modell für Einzeleintritte, zumal es in den Becken zu Spitzenzeiten relativ eng wird?

Schlatter: Das wäre vielleicht eine Zukunftsvision. Im Moment laufen diesbezüglich keine Bestrebungen. Das hängt nicht allein von der Geschäftsführung ab. Beim Tarifsystem bestimmt die Stadt mit, das heisst, wir können die Preise nicht beliebig gestalten. Wenn man zeitabhängige Tarife einführt, müsste man überdies ein Erfassungssystem installieren, wie zum Beispiel in Parkhäusern. Das wäre mit grossem Aufwand verbunden.

Sprung in den Vierwaldstättersee vom Strandbad Tribschen aus.

Sprung in den Vierwaldstättersee vom Strandbad Tribschen aus.

(Bild: zvg / Hallenbad Luzern AG)

zentralplus: Spanner und Pädophile sind in Schwimmbäder immer wieder ein Thema. Auch in Luzern (wir berichteten). Wie gehen Sie damit um?

Schlatter: Da sind wir konsequent und tolerieren nichts. Unser Aufsichtspersonal ist entsprechend geschult. Das ist der Grund, wieso Bademeister nicht nur am Beckenrand stehen, sondern auch in der Garderobe und in den Duschen unterwegs sind. Durch ihre Präsenz sollen solche Absichten bereits im Keim erstickt werden. Ausserdem haben wir unsere Garderoben bewusst so angeordnet, dass man beim Entlangschreiten durch alle Gänge sehen kann. Dies wiederum zeigt den schmalen Grat, auf dem man sich bei diesem Thema bewegt. Die Privatsphäre muss gewahrt bleiben, gerade beim Umziehen und beim Duschen. Deshalb haben wir uns für Einzelkabinen entschieden, im Gegensatz zum Biregg, wo es noch eine grosse Kabine gab.

«Die Leute haben heute immer und überall ihre Smartphones dabei – und mit ihnen die Möglichkeit, missbräuchliche Fotos und Videos zu machen.»

zentralplus: Kommen solche Fälle häufig vor?

Schlatter: Wir führen keine Statistik. Durch den Austausch mit der Stadt Zürich weiss ich, dass die Situation bei uns relativ harmlos ist. In bestimmten Zürcher Bädern gab es diesbezüglich grosse Probleme. Vor dem Umbau galt das Hallenbad City beispielsweise als Gay-Treffpunkt, der sogar im europäischen Gay-Führer verzeichnet war. Unwissende Besucher fühlten sich da schon mal vor den Kopf gestossen. Eine solche Situation hatten wir hier nie. Dafür werden technische Geräte zunehmend zum Problem.

zentralplus: Wie meinen Sie das?

Schlatter: Die Leute haben heute immer und überall ihre Smartphones dabei – und mit ihnen die Möglichkeit, missbräuchliche Fotos und Videos zu machen. Eklatant besteht dieses Problem in Strandbädern. Aber auch ins Hallenbad nehmen die Besucher ihre Geräte immer häufiger mit, etwa um Musik zu hören. Die Verwendung von Bild- und Tonaufzeichnungsgeräten ist bei uns grundsätzlich untersagt. Vielen ist die Problematik nicht bewusst. Diesbezüglich muss Aufklärungsarbeit geleistet werden. Auch Drohnen haben uns schon zum Handeln gezwungen. Einmal schoss ein Fotograf einer Zeitung im Auftrag des Fitnessparks Bilder vom Sportgebäude Allmend. Einige Badegäste zeigten sich besorgt, da sie meinten, sie würden fotografiert. Auch beim Strandbad Tribschen mussten wir mal intervenieren, als jemand eine Drohne in die Lüfte schweben liess.

zentralplus: Was wird von Ihnen zurückbleiben, wenn Sie auf Ende März das Unternehmen verlassen?

Schlatter: Ich hoffe sehr, dass die Unternehmenskultur, die ich über die vergangenen zehn Jahre stets zu pflegen bemüht war, erhalten bleibt. Für mich war immer wichtig, dass man einen sportlichen Umgang miteinander pflegt. Das heisst einerseits, dass man fordernd und ehrgeizig ist. Sich nicht bloss als Hallenbad, sondern als Dienstleistungsbetrieb versteht. Andererseits heisst das, kollegial miteinander umzugehen und auch mal einen Witz über den Chef machen zu dürfen. Dieser Groove soll bleiben.

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