Auf 30'000 Quadratmetern wird wohl bald gebaut

Pläne fürs Chamer Hinterberg-Areal dürften Coop-Kinder freuen

Entwickelt wird die Arealüberbauung auf der Städtler Allmend in Cham unter anderem von Stephan Hüsler. (Bild: zvg/wia)

Der Coop Bau+Hobby beim Chamer Alpenblick ist in wenigen Jahren wohl Geschichte. In der Städtler Allmend soll bald tüchtig gebaut werden. Bürogebäude sollen entstehen, unter anderem in Form eines Hochhauses. Hobbywerkerinnen und Gartenfreunde dürften ob der Pläne ebenfalls entzückt sein.

Das Gebiet hinter der Coop-Tankstelle in der Chamer Städtler Allmend hat etwas Bronx-Charakter. Der grosse Kiesplatz liegt seit mehreren Jahren brach, Weiden haben sich einen Weg durch die Erdoberfläche gebahnt und säumen die Rückwand der Coop-Bau+Hobby-Filiale. Ein paar Autos ohne Nummernschilder stehen wohl nicht erst seit gestern auf dem Platz.

Auf diesem Gelände wird in einigen Jahren ein neues Häuser-Ensemble entstehen. (Bild: Google Maps)

Der Gammelcharakter dürfte bald verschwunden sein. Das sogenannte Hinterberg-Areal, also obengenannte Leerfläche, sowie das Land, auf dem Coop-Tankstelle, Bau+Hobby, ein Holcim-Betonwerk sowie ein Auto-Occasionshändler stehen, wird bald neu bebaut. 30'000 Quadratmeter umfasst das Landstück, das von der Alten Steinhauserstrasse, der Chamerstrasse und der Hinterbergstrasse gesäumt wird und auf dem künftig vier Gebäude stehen sollen.

Zuger Architekten planen ein neues «Landmark»

Entwickelt wird das Projekt sowohl von der Heinz Häusler AG wie auch von der Coop-Genossenschaft. Die Planung ist bereits fortgeschritten, wie Stephan Häusler im Rahmen einer Informationsveranstaltung verrät. «Gemeinsam mit dem anderen Bauherren haben wir bereits einen Architekturwettbewerb durchgeführt. Eine Fachjury und weitere Architekten haben diesen bewertet. Letztlich entschieden wir uns für das Projekt Städtlerhof der CST Architekten AG aus Zug, welche einen spannenden Vorschlag erarbeitet hatte.»

Vier Gebäude weist die geplante Überbauung auf, wovon eines der Coop-Genossenschaft gehört und drei der Heinz Häusler AG. Letztere sind als Bürogebäude konzipiert, «doch ist zum jetzigen Zeitpunkt auch denkbar, dass in einem Bau ein Hotel realisiert wird.» Besonders eines der drei Gebäude fällt auf: Ein Hochhaus von rund 70 Metern Höhe ist auf dem Areal angedacht.

Stephan (l.) und Heinz Häusler sind nicht nur Geschäftspartner, sondern auch Sohn und Vater. (Bild: wia)

«Das Hochhaus befindet sich im Zentrum des Wettbewerb-Perimeters, wodurch es sich bewusst von der Alpenblicküberbauung absetzt. Der Hochpunkt manifestiert auf diese Weise das Zentrum des ‹neuen› Hinterberg-Areals und ist als «Landmark» von weitem gut erkennbar», schreiben die CST Architekten zum Projekt. Tatsächlich sind die One-One-Türme mit ihren 42 respektive 46 Metern ein Klacks dagegen.

Ein Paradies für Coop-Kinder

Im vierten und flächengrössten Gebäude des Ensembles will die Coop-Genossenschaft einen neuen, grösseren Bau+Hobby realisieren, inklusive Gartencenter. Daneben plant sie ein Lebensmittelgeschäft. Stephan Häusler präzisiert: «Es soll ein ergänzendes Angebot zum bestehenden werden. Der Coop im Dorf Cham wird also weiterhin existieren.» Er verrät die weiteren Vorhaben: «Ein Coop-Fitness, eine Livique-Möbelfiliale sowie ein Coop-Restaurant sollen das Angebot abrunden.» Das Gebäude von Coop wird eine Fläche von rund 19'000 Quadratmetern aufweisen und ein der Öffentlichkeit zugängliches, begrüntes Dach bieten. Auch Photovoltaikanlagen sind auf allen vier Dächern, oder zumindest auf Teilen davon, geplant.

Noch steht die Coop-Tankstelle auf der westlichen Seite des Areals. (Bild: wia)

Die Tankstelle, welche bereits heute besteht, wird im Zuge der Arealüberbauung in Richtung Osten des Geländes versetzt. «Es ist angedacht, dass dort nicht nur Benzin und Diesel, sondern auch Wasserstoff getankt werden kann», sagt Häusler. Bisher gibt es in der Schweiz erst drei Wasserstofftankstellen.

Kernstück der Überbauung wird ein Innenhof sein, der verbunden sein soll mit dem Coop-Restaurant. Mit einem Baumhain will man für Schatten sorgen.

Läuft's rund, kommt das Projekt 2023 vors Volk

Rolf Ineichen, der Bauchef der Gemeinde Cham, sagt, wie es mit dem Projekt weitergeht. «Das Siegerprojekt war bereits in den gemeindlichen Kommissionen. Dieses wird als Richtprojekt demnächst in der Bau- und Planungskommission sowie im Gemeinderat besprochen und allenfalls angepasst.» Geben diese Instanzen grünes Licht, wird ein Bebauungsplan erarbeitet. «Dieser bedarf der Vorprüfung durch den Kanton und kommt hoffentlich im Sommer 2023 vors Volk», sagt Ineichen. Noch liegt das Land neben der heutigen Tankstelle also für mindestens zwei weitere Jahre brach.

Die Kreuzung Alpenblick ist eine viel befahrene. Entstehen auf dem Areal Hinterberg weitere Büros und neue Läden, dürfte dies auch Auswirkungen auf den Verkehr haben. Dazu sagt Philipp Klingenbeck, Abteilungsleiter für Verkehrstechnik und Baupolizei beim Kanton: «Wir haben uns zu diesem Zweck ein Gesamtbild des Verkehrs der letzten fünf Jahre gemacht. Dabei liess sich feststellen, dass in dieser Zeit weder ein besonderer Anstieg noch eine Abnahme stattfand. Dies sowohl an der Hauptkreuzung als auch auf dem Abzweiger an der Alten Steinhauserstrasse.»

Zudem prognostiziere der Kanton für 2040 eine tiefere Verkehrsbelastung als noch für 2030. «Man geht davon aus, dass dann andere Verkehrsträger genutzt werden als heute und der motorisierte Individualverkehr eine geringere Rolle einnehmen wird», sagt Klingenbeck.

Und er sagt zur Situation, wie sie sich heute präsentiert: «Wir haben genügend Kapazitätsreserven, auch während der Verkehrsspitzen.» Während diesen donnern heute um die 600 Autos pro Stunde über die Kreuzung. «Die Umfahrung Cham-Hünenberg, die bis 2028 in Betrieb genommen werden soll, wird die Kapazität ausserdem massgeblich erhöhen», ergänzt Klingenbeck (zentralplus berichtete).

Beim Alpenblick in Cham, konkreter gesagt bei der Städtler Allmend links hinten im Bild, soll bald gebaut werden. (Bild: wia)
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1 Kommentar
  • Profilfoto von Manfred Schweri
    Manfred Schweri, 22.09.2021, 20:52 Uhr

    Ich finde das ganze doch eine recht freche Überbauung, ich kann mich erinnern dass bis vor 5 Jahren in der Region keine Geschäfte bewilligt wurden betreffend der PP und Verkehrssituation. Heute soll alles einfacher sein und der Verkehr kein Problem. Die heutige Alpenblick Kreuzung lässt grüssen die ja bereits heute überlastet ist.

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