Treffpunkt für Forscher, Politiker und Unternehmer

Das ist die neuste Spielwiese für Pioniere in Rotkreuz

Operation Wissentransfer: Aline Buschauer (links), Melissa Kneubühler und Sem Mattli von Betreiberteam des Innovationsparks Zentralschweiz. (Bild: mam)

Der Innovationspark Zentralschweiz in der Suurstoffi-Überbauung verbindet helle Köpfe. zentralplus wollte wissen, was dort konkret geschieht. Wir trafen auf Informatiker, Bauleute – und hörten von der Feuerwehr.

Ein futuristisch anmutendes Gebäude neben den Gleisen in Rotkreuz: Darin gibt es Luxus-Lofts, Studenten-WGs und einige Leute, die im Stress sind. Denn der Innovationspark Zentralschweiz, der im Juli seine definitiven Räumlichkeiten bezogen hat (zentralplus berichtete) feiert am Mittwoch seine Eröffnung. Gäste aus Politik, Forschung und Wirtschaft werden in der Suurstoffi 18 erwartet und wollen angemessen empfangen und informiert werden.

Geschäftsführer Sem Mattli bleibt dennoch gelassen. Gerade hat er mit einem Studenten eine Übereinkunft wegen Lebensmitteln getroffen. «Nach unseren Empfängen bleibt oft eine Menge Essen übrig», sagt er. «Zusammen mit den WGs im Haus können wir Foodwaste vermeiden.»

Abstraktion statt Berge

Mattli  ist 41 und ETH-Ingenieur. 14 Jahre lang war er für den Sportartikelhersteller Mammut tätig. Er hat dort für die Entwicklung gearbeitet, später das Bekleidungsgeschäft geleitet. Die coole Sportbranche hat er für etwas eingetauscht, was für Aussenstehende nicht leicht zu begreifen ist  – zumal im Innovationpark  viel mit abstrakten Begriffen und englischen  Fachbegriffen hantiert wird.

«Die Art und Weise, wie wir Häuser bauen und bewirtschaften, hat grossen Einfluss auf unser Zusammenleben.»

Sem Mattli, Innovationspark Zentralschweiz

Kurz gesagt geht’s es um die Schnittmenge zwischen Baubranche und Informatik – oder präziser: um die Optimierung und Digitalisierung von Gebäuden.

Intelligente Vernetzung von Brandmeldern

Im Trägerverein sind die Hochschule Luzern, alle Zentralschweizer Kantone und zahlreiche grosse Firmen aus der Baubranche und verwandten Bereichen dabei – aus Zug die üblichen Verdächtigen wie Siemens Gebäudetechnik, Landis + Gyr, V-Zug oder die WWZ.

Doch was passiert nun konkret im Innovationspark? Mattli erzählt von einem Pilotprojekt in Rotkreuz, das man in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der Feuerwehr realisiert habe. Ein Brandalarmsystem, bei dem verschiedene Brandmelder lokalisiert und vernetzt wurden – so entstand eine spezifische Lösung für Rotkreuz.

Die Baubranche sei unheimlich segmentiert, sagt Mattli. Er erwarte, dass sich durch die Digitalisierung für die spezialisierten Anbieter sehr viel ändere in den kommenden Jahren.

Deswegen habe ihn auch der Job im Innovationspark interessiert. Zumal er auch gesellschaftliche Relevanz habe. «Die Art und Weise, wie wir Häuser bauen und bewirtschaften, hat grossen Einfluss  auf unser Zusammenleben», sagt er.

Entwicklerteams treffen sich

In eigenen Büros tummeln sich Mitarbeiter einer grossen Elektrotechnikfirma und eines Elektroplaners. Es sind Niederlassungen, welche Mitgliederfirmen auf den 1'900 Quadratmetern des Innovationsparks eingerichtet haben. Daneben gibt es Konferenzräume für Workshops und Infrastrukturen für  Veranstaltungen.

Stilvorbild im Innovationspark Zentralschweiz. (Bild: mam)

Die Vision ist es, Entwicklerteams auf dem Suurstoffi-Areal zu vereinigen. «Wir leben aber auch ein wenig von Mund-zu Mund-Propaganda», sagt Mattli. Zuerst seien es oft die Geschäftsführer, welche den Innovationsparks kennenlernten und  sich vernetzten.

Altrosa und hellgrün

«Unsere Aufgabe ist es, eine Umgebung zu schaffen, in der sich Leute wohlfühlen», sagt Mattli und weist auf bepflanzte Ecken und die Bemalung in Altrosa und Maigrün. Es soll ein spezieller Groove fühlbar sein. Und dazu führen, dass sich Entwickler, Forscher, Dozenten und Behörden gerne in Rotkreuz treffen.

Die Atmosphäre erinnert an eine Mischung aus Sponti, Hightech und Business und passt zum benachbarten Gartenhochhaus Aglaya. Die Standortwahl hat natürlich mit dem Campus Rotkreuz der Hochschule Luzern zu tun, der sich ganz in der Nähe befindet. «Aber auch die Verkehrsanbindungen hier sind absolut ideal», sagt Mattli und verweist auf den Schnellzughalt in Richtung Flughafen.

Ort für Wohnen und Innovation: Suurstoffi 18 in Rotkreuz. (Bild: mam)

Vorläufer aus Hünenberg

Die Verbindung von Gebäudetechnik und Innovation hat durchaus Vorbilder in der Umgebung. Um die Jahrtausendwende eröffnete die Beisheim-Stiftung in Hünenberg  das Futurelife-Haus, in dem die Familie Steiner eine Reihe von Jahren als Beta-Tester das vernetzte Wohnen mit allerhand digitalen Geräten und Gadgets erprobte und Tausende von Gästen empfing.

Partner waren damals einige der Firmen, die heute im Trägerverein des Innovationsparks sitzen. Das Futurelife-Haus steht immer noch. Heute bewohnen es die Steiners als Privatleute.

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