Der Bundesrat hat am Mittwoch entschieden, aus dem Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) ein Bundesamt zu machen. Der Kanton Zug engagiert sich sehr in diesem Bereich. Wird ihm nun das Wasser abgegraben?
Für den Bundesrat ist klar: Cybersecurity, das ist im Jahr 2022 eine staatliche Aufgabe. Das bereits bestehende Nationale Zentrum für Cybersicherheit soll deshalb zu einem eigenen Bundesamt ausgebaut werden. Der Bundesrat will eine zentrale Meldestelle für Cyberangriffe im neuen Bundesamt einrichten.
Die Organisation unterstützt schon heute die Betreiber kritischer Infrastrukturen bei der Prävention und bei Hackerangriffen. Zudem ist sie die nationale Anlaufstelle für Fragen zur Cybersicherheit für Bevölkerung und Wirtschaft. Derzeit hat sie 40 Mitarbeiterinnen.
Nationales Testzentrum bleibt in Zug
Auch der Kanton Zug ist in Sachen Cybersicherheit sehr aktiv, übernimmt gar eine Pionierrolle (zentralplus berichtete). Der Kanton hat das NTC aufgebaut, das nationale Kompetenzzentrum für Prüfungen der Cybersicherheit. Dieses prüft im Auftrag von Unternehmen oder auch der Verwaltung digitale Produkte. «Unter anderem haben wir im Auftrag des Bundes die Corona-App auf Sicherheitslücken getestet und aufgezeigt, wo Sicherheitslücken sind», erklärt Finanzdirektor Heinz Tännler. Übernimmt nun das neue Bundesamt die nationale Prüfstelle in Zug?
«Nein», sagt Tännler dazu. «Für Zug ändert der Entscheid des Bundesrats nichts. Das NTC arbeitet schon heute eng mit dem Nationalen Zentrum für Cybersicherheit zusammen, die beiden Organisationen haben aber ganz unterschiedliche Aufgaben.» Die Angebote ergänzen sich also.
- Telefonat mit Heinz Tännler
- Medienmitteilung Bundesrat
- Medienmitteilung Kanton Zug vom August 2021
Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.