Spielerträge steigen um Millionen

Casino Luzern: Die Spiele laufen vor allem online

Aufgrund des Online-Angebots konnte das Grand Casino Luzern den Umsatz deutlich steigern. Das Online-Angebot konkurrenziere das Angebot vor Ort aber nicht. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Das Grand Casino Luzern hat im vergangenen Jahr Rekordeinnahmen verzeichnet. Drei Viertel der Spieleinnahmen sind mittlerweile auf das Online-Angebot zurückzuführen. Jetzt möchte der Casino-Betreiber auch noch im Wallis Fuss fassen.

Das Grand Casino Luzern hat im Geschäftsjahr 2022 Spielerträge von knapp 112 Millionen Franken erzielt, wie aus dem neuesten Geschäftsbericht hervorgeht. Der Umsatz entspricht einem deutlichen Rekord und einem Anstieg um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Den Gewinn hat das Grand Casino gar verdreifacht, dieser beträgt 1,3 Millionen Franken. Die grosse Differenz zwischen dem Umsatz und dem Gewinnanstieg ist auf das von der Pandemie geprägte Jahr 2021 zurückzuführen. «Wir mussten das Grand Casino Luzern an zahlreichen Tagen schliessen. Viele Fixkosten blieben aber bestehen. Das führte zu einem – verglichen mit dem erzielten Umsatz – weniger hohen Gewinn als im Jahr 2022», schreibt Marketingchef Philipp Albrecht auf Anfrage von zentralplus.

Nur drei Jahre nach Lancierung: Online-Angebot tragende Säule des Casinos

Drei Viertel der Spielerträge sind mittlerweile auf das Online-Angebot «mycasino» zurückzuführen – obwohl das Grand Casino das Online-Angebot erst vor drei Jahren lancierte.

Mit den Online-Glücksspielen lässt sich offensichtlich deutlich mehr Geld verdienen. Laut Albrecht konkurrenziere das Online-Angebot jenes vor Ort aber nicht. «Die Angebote ergänzen sich, weil sie mehrheitlich unterschiedliche Gästegruppen ansprechen.» Zunehmend gefragt seien etwa Angebote, die sowohl den klassischen Gästen als auch von den Online-Kunden genutzt werden. Der Marketingchef nennt als Beispiel Live-Spiele, bei denen man online mit echten Croupiers spielen kann.

Dennoch sind gerade etwa Pokerspieler mit einem kleineren Pokerangebot konfrontiert als früher. Opfert das Grand Casino den herkömmlichen Bereich zugunsten des Online-Angebots? Albrecht verneint: «Die Nachfrage nach vielfältigen Angeboten in ungezwungener Atmosphäre, nach Veranstaltungen und nach echten sozialen Treffpunkten bleibt stark.» Derzeit suche das Grand Casino die Zusammenarbeit mit privaten Pokerclubs. Diese sind im Kanton Luzern seit dem Jahr 2021 wieder erlaubt (zentralplus berichtete). Zudem prüfe das Casino, ob auf der Online-Plattform «mycasino» ein Pokerangebot integriert werden könne.

Insgesamt liegt der erzielte Spielertrag vor Ort mit 28,99 Millionen Franken aber noch deutlich unter dem Niveau vor der Pandemie (2019: 38,57 Millionen Franken). Immerhin, der Umsatz vor Ort stieg zwischen 2021 und 2022 wieder stark an. Albrecht ist optimistisch: «Der Bruttospielertrag im landbasierten Casino kann mittelfristig wieder das Niveau vor der Pandemie erreichen und sich dann im Rahmen des Wirtschaftswachstums entwickeln.»

Grand Casino möchte Casino im Wallis eröffnen

Für das Grand Casino Luzern ist das Geschäftsjahr 2022 ein entscheidendes. Denn im Herbst vergibt der Bundesrat die Konzessionen für Schweizer Casinobetreiber neu. Dies wird die Schweizer Casinolandschaft in den nächsten zwanzig Jahren prägen. Nach dem Einstieg in den Online-Bereich möchte das Grand Casino nun auch ausserkantonal Fuss fassen. Das Grand Casino hat dafür eine Konzession für ein neues Casino in Sion beantragt. Das Grand Casino wird sich aber gegen zwei Mitbewerber durchsetzen müssen.

Die eingespielten Spielerträge von 112 Millionen Franken freuen aber nicht nur das Grand Casino, sondern auch die AHV. Insgesamt zahlte das Haus 53,3 Millionen Franken in das Vorsorgewerk – noch nie waren es so viel.

Verwendete Quellen
  • Schriftlicher Austausch mit Philipp Albrecht, Marketingchef des Grand Casino Luzern
  • Geschäftsbericht des Grand Casino Luzern
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