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Die Zuger Firma Glencore muss wegen eines Korruptionsfalls der Schweiz Geld zahlen. Die Bevölkerung des Kongos will einen Teil davon.
Wegen eines Bestechungsfalls in der Demokratischen Republik Kongo hat die Bundesanwaltschaft den Baarer Rohstoff-Riesen Glencore im August zu einer Busse von 2 Millionen Franken sowie einer Ersatzzahlung von 150 Millionen Franken verurteilt (zentralplus berichtete).
Mehrere kongolesische Nicht-Regierungsorganisationen fordern nun in einem Schreiben, dass zumindest ein Teil des Geldes der Bevölkerung des Kongos zugutekommt, wie der «Tagesanzeiger» berichtet. Ein Genfer Nationalrat verlangt im Zuge dieses Schreibens vom Bundesrat, rechtliche Grundlagen für solche Entschädigungszahlungen zu prüfen.
Bevölkerung soll profitieren
Der Brief aus dem Kongo fordert, dass vor allem jene Gemeinden Geld erhalten, welche vom Korruptionsfall von Glencore am meisten getroffen worden seien. Stand jetzt erhält die Bevölkerung des afrikanischen Landes nichts von der Strafzahlung oder der Ersatzzahlung, wie die Zeitung ausführt.
Der Genfer SP-Nationalrat Christian Dandrès will mittels Postulat erreichen, dass die Schweiz Vermögenswerte, welche durch Korruptionsfälle unrechtmässig erworben wurden, in Projekte unabhängiger Organisationen fliessen lässt. Denkbar wäre entsprechend, dass folglich mit dem Geld von Glencore Schulen im Kongo gebaut werden könnten.
Die Bundesanwaltschaft hat Glencore verurteilt, weil das Baarer Unternehmen 2011 indirekt einen kongolesischen Beamten bestochen hat. Ein Geschäftspartner der Glencore schmierte einen Amtsträger, um Aktien der staatlichen Minengesellschaft im Kongo unter Wert zu kaufen. Da der Geschäftspartner damit auch im Interesse der Glencore handelte, geriet der Zuger Rohstoffhändler ins Visier der Behörden.
- Artikel des «Tagesanzeigers»