Billigware statt Jeans

Angeblicher Luzerner Modeladen täuscht mit Ramsch

Diese Hose wollte die Betroffene bestellen. Erhalten hat sie Billigware aus China. (Bild: Screenshot)

Statt Jeans gab es die billige Kopie – ein Luzerner Onlineshop steht in der Kritik. Der Konsumentenschutz warnt ebenso.

Die Website sieht schick aus, die Preise sind verlockend – auf den ersten Blick scheint der Webshop des Unternehmens, angeblich mit Sitz in Luzern, einen guten Eindruck zu machen. So dachte es sich auch eine 22-Jährige. Wie «20 Minuten» berichtet, lief sie aber ins Messer.

Wie das Portal berichtete, wollte sie sich beim Unternehmen «Suter Mode» eine Jeans bestellen – zum Schnäppchenpreis. Kurz darauf habe sie eine E-Mail erhalten. «Ihr Paket aus Hongkong ist auf dem Weg zu Ihnen», stand darin.

Billige Synthetik statt Jeans

Was schliesslich in den Briefkasten flatterte, hatte mit dem Produkt aus dem Webshop aber nicht mehr viel gemein. Statt einer hochwertigen Jeans habe sie eine Hose aus minderwertigem Synthetikstoff erhalten, schreibt «20 Minuten».

«Da war mir klar, dass ich auf eine fiese Betrugsmasche hereingefallen war», so die 22-Jährige. Beim angeblichen Luzerner Modeladen soll es sich um einen sogenannten «Dropshipping-Shop» handeln. Diese sind jeweils mit chinesischen Billiganbietern wie Temu oder Shein verknüpft. Die Bestellung über den Zwischenhändler geht denn eigentlich auch auf den Ramschplattformen ein. Der Dropshipping-Anbieter profitiert von saftigen Margen. Verboten ist dies grundsätzlich nicht. Die «Dropshipping-Shops» können sich unter Umständen aber wegen unlauterem Wettbewerb strafbar machen.

Vor Kurzem machte bereits in Luzern ein ähnliches Unternehmen von sich reden (zentralplus berichtete).

«Oftmals irreführende Produktbeschreibungen»

Solche Läden werden zunehmend zum Problem, sagt Lucien Jucker, Jurist beim Konsumentenschutz, gegenüber «20 Minuten». «In allen uns bekannten Fällen verkaufen diese Shops Ware aus China zu überteuerten Preisen, oftmals mit irreführenden Produktbeschreibungen.»

Er rät von «überhasteten Kaufentscheidungen» ab. Man solle lieber ein paar Minuten in die Recherche zum Laden investieren. Anzeichen, dass das Angebot nicht stimmen könnte, seien etwa, wenn die Firmen hauptsächlich über soziale Medien werben oder auf der Website Kontaktangaben fehlen.

Beim Luzerner Shop habe die Adresse des Kundenservices ins Leere geführt, berichtet die 22-Jährige. Die Hose habe sie nicht zurückschicken können. Klar ist für sie: «Die Qualität ist einfach grottenschlecht. Ich werde diese Hose nie im Leben tragen».

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