SC-Kriens: Letztes Spiel im alten Kleinfeld

«Wir machen eine Abschieds- und keine Abbruchparty»

Das Stadion Kleinfeld ist sanierungsbedürftig. Nun hat der SC Kriens zusammen mit der Gemeinde Kriens konstruktive Gespräche über eine neue Sportstätte im Kleinfeld geführt.

(Bild: regiofussball.ch)

Am nächsten Samstag findet das letzte Spiel im alten Stadion Kleinfeld des SC Kriens statt. Mit dabei sein werden viele alte Bekannte wie Paul Wolfisberg oder Kudi Müller. Und dank eines Sponsors ist der Eintritt frei. Nur mit dem Abriss beginnen darf man am Samstag noch nicht. Für die Souvenirjäger hat man sich jedoch etwas einfallen lassen.

Wenn am Samstag gegen 18 Uhr das Spiel SC Kriens–FC Köniz abgepfiffen wird, geht eine 50-jährige Stadiongeschichte zu Ende. Das altehrwürdige Krienser Kleinfeld wird im Januar 2017 abgerissen und macht einem Neubau Platz (zentralplus berichtete). «Es wird mit Sicherheit ein emotionales Spiel. Wir nehmen Abschied von unserem Stadion, welches während fast 50 Jahren unser Zuhause war», sagt der Präsident des SC Kriens, Werner Baumgartner.

Darum hat sich der SC Kriens für Samstag etwas einfallen lassen: Dank der Krienser Amag gibt es auf den Stehplätzen Gratiseintritt – Spielbeginn ist um 16 Uhr. Und im Anschluss an das Spiel findet ein grosses Stadion-Abschiedsfest statt. Alle SCK-Beteiligten, viel Lokalprominenz und zahlreiche ehemalige SCK-Spieler verspricht der Club. «Wir wollen gemeinsam den letzten Abend geniessen», erklärt Baumgartner. «Der im ganzen Dorf bekannte Werner ‹Pfödi› Amstutz wird durch den Abend führen.» Und man habe viele Ehemalige eingeladen, darunter etwa Paul Wolfisberg oder Kudi Müller. Für Unterhaltung sorgen die «Königin von Mallorca» Silvia Kaufmann und verschiedene DJs.

Hier sollen ab Januar 2017 Bagger auffahren. Das Stadion Kleinfeld soll einem Neubau weichen.

Am Fusse des Pilatus steht das Sportstadion Kleinfeld. Am Samstag findet das letzte Spiel der ersten Mannschaft darin statt.

Souvenirjäger müssen sich noch gedulden

Vielen Fussballkennern werden die Bilder des letzten Spiels in der alten Allmend noch in Erinnerung sein. Mit einem 5:0-Sieg im Barragespiel gegen Lugano konnte der FC Luzern im Juni 2009 seinen Ligaerhalt sichern. Kaum war das Spiel abgepfiffen, startete die grosse Souvenirjagd: Zuschauer begannen mit der Demontage von Schalensitzen oder stürmten das Feld und sicherten sich begehrte Rasenteile oder Tornetze.

«Auf der Allmend kam es auch zu Vandalismus. Wir wollen kein Ghetto.»

Werner Baumgartner, Präsident des SC Kriens

Solche Szenen wird man auf dem Kleinfeld wohl kaum sehen. «Wir machen eine Abschieds- und keine Abbruchparty», stellt Baumgartner klar. Am darauffolgenden Wochenende finden noch Juniorenspiele statt, erklärt er. «Auf der Allmend kam es auch zu Vandalismus. Wir wollen kein Ghetto.» Für alle, die sich ein Souvenir sichern möchten, will der SC Kriens am 17. Dezember eine kleine Veranstaltung durchführen. «Dort darf man sich dann ein Souvenir sichern», verspricht Baumgartner.

Abriss startet Ende Januar

Das Kleinfeld wurde in der Saison 1968/69 erbaut und gehörte lange zu den schönsten Kleinstadien der Schweiz, teilt der Club mit. «Der SC Kriens erlebte darin zahlreiche Aufstiege und einige Abstiege.» Tausende von Junioren lernten im Kleinfeld das Fussballhandwerk. Im Januar 2017 wird das Kleinfeld nun abgerissen und macht einem neuen Stadion mit Mantelnutzung Platz. Dessen Eröffnung ist auf Sommer 2018 geplant, dann will auch die Sportschule einziehen. Hauptsponsor für das neue Stadion ist die Luzerner Pensionskasse. Sie steuert rund 15 Millionen Franken an das 20-Millionen-Franken-Projekt bei.

Wo der SC Kriens in der Rückrunde und in der nächsten Saison spielen wird, ist laut Baumgartner noch nicht endgültig geklärt. Ursprünglich war die Idee, die Heimspiele im Stadion des FC Kickers auszutragen. Das sei allerdings nicht ganz problemlos möglich, so der SCK-Präsident. Man gehe nun nochmals über die Bücher. «Die anderen Optionen heissen Allmend, Horw oder Emmen.»

So soll das neue Sportstadion im Kleinfeld einmal aussehen. (Bild: sckriens.ch)

So soll das neue Sportstadion im Kleinfeld einmal aussehen. (Bild: sckriens.ch)

Von eingefleischen Fussballfans wird der Bau eines neuen Stadions oft kritisiert, weil dadurch die Kommerzialisierung des geliebten Sports weiter gefördert wird. Auch beim SC Kriens sind solche Ängste vorhanden, wie Werner Baumgartner anlässlich eines grossen Interviews zum Saisonstart durchblicken liess. Der SCK will allerdings einen anderen Weg gehen und hat sich kurzerhand den Kultklub FC St. Pauli zum Vorbild genommen – bei dem Tradition bekanntlich über alles geht.

Hinweis: zentralplus wird am Samstag live vor Ort sein. Am Sonntag lesen Sie eine Reportage zur grossen Abschiedssause.

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