«Wir können nicht zaubern.»

Mit diversen Massnahmen will der Stadtrat den Anteil von preisgünstigen Wohnungen in Zug steigern. Dies zeigt er in der Umsetzungsstrategie zur Initiative «Wohnen in Zug für alle» auf.

«Eines der wichtigsten Themen, die wir überhaupt haben», nennt es der Zuger Stadtpräsident Dolfi Müller. Darum soll nun das Thema preisgünstiger Wohnraum mit einer entsprechenden Strategie angegangen werden.
Vor zwei Jahren hat das Stimmvolk die Initiative «Wohnen in Zug für alle» angenommen und damit den Stadtrat aufgefordert, preisgünstigen Wohnraum zu schaffen und zu erhalten. Jetzt hat dieser dargelegt, wie er diese Forderung umsetzen will. «Wir können nicht einfach preisgünstige Wohnungen aus dem Hut zaubern. Aber wir zeigen auf, mit welchen Mitteln wir sie konsequent und dauerhaft fördern», sagt Stadtpräsident Dolfi Müller.

Verdichtung

In der Stadt sind auf den Arealen entlang der Gubel- und der General-Guisan-Strasse, der Nord- und der Baarerstrasse sowie in der Äusseren Lorzenallmend Verdichtungen vorgesehen. Die betroffenen Grundstückeigentümer können damit auf ihrem Land eine höhere Ausnutzung erzielen. Im Gegenzug setzt die Stadt einen Anteil an preisgünstigem Wohnraum fest, der darauf erstellt werden muss. «Der Stadtrat sieht in dieser raumplanerischen Massnahme eine grosse Chance für neue, sozial gut durchmischte und verdichtete Wohn- und Arbeitsgebiete», so Stadtrat Karl Kobelt, Vorsteher Finanzdepartement. «Es ist unsere zentrale Aufgabe, eine intelligente Nutzung dieser Areale zu ermöglichen.»

Förderung von Wohnbaugenossenschaften

Informationen über allfällige verkaufswillige Grundeigentümer macht die Stadt im Sinne eines Erstkontakts Wohnbaugenossenschaften und anderen gemeinnützigen Bauträgern zugänglich. Ausserdem will die Stadt die gesetzlichen Voraussetzungen schaffen, damit sie in Zukunft Beiträge an die Erstellung und die Renovation von preisgünstigem Wohnraum sprechen kann.

Die Umsetzungsstrategie des Stadtrates kommt nun vor das städtische Parlament. Stadtpräsident Dolfi Müller: «Preisgünstiger Wohnungsbau, ursprünglich ein linkes Anliegen, ist heute politischer Mainstream, der bis tief ins bürgerliche Lager unterstützt wird. Die Stadt kann es aber nicht alleine richten. Es braucht Genossenschaften, gemeinnützige Bauträger wie die Korporation oder die städtische Pensionskasse sowie Private. In diesem Zusammenspiel will die Stadt eine führende und treibende Rolle einnehmen, damit Zug für verschiedene sozialen Schichten attraktiv bleibt.»

Im schweizweiten Vergleich variieren die Definitionen für preisgünstigen Wohnraum sehr stark. So ist eine Vierzimmerwohnung in der Stadt Bern preisgünstig, wenn sie maximal 1100 Franken kostet. In der Stadt Zug hingegen darf eine Vierzimmerwohnung bis zu 2470 Franken kosten und gilt noch immer als preisgünstig.

Fraglich bleibt, ob Investoren in Zug überhaupt daran interessiert sind, günstigen Wohnraum zu schaffen. Dolfi Müller dazu: «Ich glaube, dass der Bau von kostengünstigem Wohnraum lukrativ sein kann. Dazu müsste jedoch dazu tendiert werden, kleinere Grundrisse zu zeichnen.»

Bis Mitte der Legislatur will die Stadt konkretere Ideen dazu haben, wie kostengünstiger Wohnraum geschaffen werden kann.

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