Gratiswerbung für das Luzerner Hinterland

Willisau spürt den Impftourismus der guten Sorte

Das «Städtli» in Willisau, einige hundert Meter vom Impfzentrum entfernt. (Bild: jal)

Täglich besuchen Hunderte Luzerner das Impfzentrum Willisau. Und bleiben für einen Kaffee oder einen Spaziergang im Städtli. Das Tourismusbüro freut sich über das Interesse – und über das kostenlose Werbeschaufenster in der Festhalle.

Nach dem Pieks gibt's ein Willisauer Ringli: Seit gut einem Monat ist das zweite Luzerner Impfzentrum in Willisau in Betrieb. Und es läuft auf Hochtouren. «Der Betrieb des Impfzentrums Willisau ist sehr gut angelaufen», sagt David Dürr, Leiter Dienststelle Gesundheit und Sport.

Seit dem Aufruf des Kantons hätten sich mehrere Tausend Personen zusätzlich zur Impfung in Luzern auch in Willisau angemeldet. Täglich erhalten rund 1000 Luzernerinnen in der Festhalle den Biontech/Pfizer-Impfstoff – und beim Ausgang eben eines der typischen, hart-süssen Gebäcke.

«Das Impfzentrum bringt viele Menschen nach Willisau. Das spüren wir», sagt Stadtpräsident André Marti. Das Tourismusbüro erhalte immer wieder Besuch von Menschen, die sich nach der Impfung noch über die Region informieren. Sprach man vor einigen Wochen im negativen Sinne über Impftouristen – wenn sich jemand in verschiedenen Kantonen gleichzeitig für eine möglichst schnelle Impfung anmeldete –, zeigt sich hier der Impftourismus von seiner positiven Seite.

Die Organisation wird oft gelobt

Die Gartenterrassen im historischen Städtli sind oft gut besucht. Marti weist zwar darauf hin, dass bei schönem Wetter immer viele Ausflügler, insbesondere Velofahrer, Willisau ansteuern. Aber derzeit sei der Aufmarsch sicher grösser.

Die Gartenterrassen im Städtli von Willisau sind oft gut besucht. (Bild: jal)

Mit Zahlen untermauern kann der Präsident von Willisau Tourismus diese Beobachtungen nicht. Wenn im Impfzentrum täglich zwischen 800 und 1000 Personen behandelt werden, könne man sich aber ausrechnen, dass wohl doch einige vielleicht noch einen Spaziergang durch das Städtli machen, besonders am Wochenende.

«Manchmal hat man ja den Eindruck, in der Stadt wissen viele nicht, dass hinter Malters noch eine attraktive Region kommt.»

André Marti, Stadtpräsident Willisau

Und das freut den Stadtpräsidenten, der auch für die FDP im Kantonsrat sitzt. «Manchmal hat man ja den Eindruck, in der Stadt wissen viele nicht, dass hinter Malters noch eine attraktive Region kommt. Wenn nun ab und zu mal jemand in der Freizeit nach Willisau reist oder sich nur schon unser Image verbessert, haben wir unser Ziel erreicht.» Dass viele Besucherinnen die gute Organisation im Impfzentrum loben, dürfte dem Ort gewiss auch nicht schaden.

Tourismusbüro bekommt kostenlose Werbefläche

Die Region macht sich das Impfzentrum auch aktiv als Schaufenster zunutze. In der Festhalle wirbt Willisau und Luzern Tourismus mit grossen Plakaten für Ausflüge im Hinterland. Für die Werbeplattform habe Willisau Tourismus nichts bezahlen müssen, sagt Marti. Der Kanton habe die Plakatstellen dem Tourismusbüro aus Goodwill zur Verfügung gestellt.

Das wird vom Gesundheits- und Sozialdepartement bestätigt. Die Stadt Willisau arbeite sehr gut mit dem Kanton zusammen, sagt David Dürr. «Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Finanzen fliessen keine.» 

Am liebsten hätte man seitens des Tourismusbüros eine noch grössere Plattform gehabt. «Wir hätten uns auch Imagefilme, Prospekte oder Werbestände vor der Festhalle vorstellen können», sagt André Marti, der nicht nur die Standortgemeinde präsidiert, sondern auch Willisau Tourismus. «Aber es ist ja ein Impfzentrum und keine Luga.»

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