Technischer Defekt führte zu Brand vom Montag

Wieso brennt es in Littau in letzter Zeit so häufig?

Grosse Rauchentwicklung behinderte die Löscharbeiten.

(Bild: Feuerwehr Stadt Luzern)

Das Feuer bei der Cheerstrasse am späten Montagabend ist auf einen technischen Defekt an einer Lüftung zurückzuführen. Es war innert weniger Monate der vierte grosse Brand in Littau. Nur Zufall? Die Luzerner Polizei will jedenfalls nicht «von einer unheimlichen Brandserie» sprechen.

Montagabend, 22.30 Uhr, ein Passant schlägt Alarm: An der Cheerstrasse in Littau brennt es in einem Gewerbe- und Wohngebäude, drei Personen müssen evakuiert werden, rund 100 Einsatzkräfte werden aufgeboten (zentralplus berichtete). 

Inzwischen ist bereits klar, was zum Feuer geführt hat: Ein technischer Defekt an einer Lüftung war der Auslöser, wie die Luzerner Polizei mitteilt.

Mehrere grosse Brände in Littau

Was auffällt: In letzter Zeit ist es in Littau mehrfach zu grossen Bränden gekommen. Bereits Ende Oktober und Ende September war die Feuerwehr jeweils mit einem Grossaufgebot vor Ort:

  • Sonntag, 28.Oktober: Ein Wohnhaus an der Blattenmoosstrasse in Littau steht in Vollbrand. Acht Personen, darunter zwei Feuerwehrleute, müssen mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Spital, das Haus ist anschliessend nicht mehr bewohnbar (zentralplus berichtete). 
  • Donnerstag, 27. September: Ein Mehrfamilienhaus am Burgweg in Littau steht in Flammen. Die Sicherheitskräfte müssen 20 Bewohner evakuieren (zentralplus berichtete).
  • Donnerstag, 13. September: Am Rothenring in Reussbühl kommt es zu einem Brand im Gewerbegebiet (zentralplus berichtete).
  • Mittwoch, 8. August: Nach einem Blitzeinschlag brennt in Littau der Dachstock eines Mehrfamilienhauses (zentralplus berichtete). 

Die Häufung wirft Fragen auf, wie unter anderem Diskussionen in den sozialen Medien zeigen. Sogar über einen möglichen Feuerteufel und Brandstifter wird bereits gemunkelt. 

«Von einer unheimlichen Brandserie in Littau kann man sicher nicht sprechen», sagt Urs Wigger, Mediensprecher der Luzerner Polizei. «Die einzelnen Ereignisse haben keinen Zusammenhang.»

Die Polizei führt jeweils die Brandermittlungen durch. Wäre ein Muster vorhanden, würde das den Spezialisten sicherlich auffallen. Doch dies sei nicht der Fall, sagt Wigger und verweist auf die Untersuchungen in den genannten Fällen.

Blick auf die Brandursachen

Anders als beim Brand vom Montagabend, wo ein technischer Defekt das Feuer verursachte, war Ende Oktober an der Blattenmoosstrasse wohl menschliches Versagen ausschlaggebend. «Dort dürfte die Brandursache Fahrlässigkeit im Zusammenhang mit elektrischen Geräten sein», sagt Wigger. Mehr könne er noch nicht sagen, das Verfahren läuft noch. Im Nachgang des Brandes wurde gemunkelt, dass allenfalls eine vergessene Herdplatte das Feuer entfacht haben könnte (zentralplus berichtete). 

Was zum Feuer Ende September in der Wohnung am Burgweg führte, konnte hingegen noch nicht restlos geklärt werden. Die Brandursache ist laut Wigger zurzeit noch unbekannt, die Ermittlungen seien auch hier noch nicht abgeschlossen.

Anders als beim Feuer, das Mitte September im Gewerbegebiet am Rothenring in Reussbühl ausbrach: Die Ursache sei ein technischer Defekt gewesen. Damals brannte eine Einbrennkabine in einem Autospritzwerk.

Dass Littau nicht überdurchschnittlich häufig von Feuern betroffen ist, zeigt laut Urs Wigger auch ein Blick in die Statistik. Zwar sind einige grosse Brände in den letzten Monaten in Littau zu finden. Doch von den insgesamt 557 Einsätzen der städtischen Feuerwehr im laufenden Jahr fand der grösste Teil im alten Stadtgebiet statt. 

Alles in allem lässt sich sagen: Die Ereignisse der letzten Monate, die mehrfach einen Grosseinsatz der Feuerwehr erforderten, haben die öffentliche Wahrnehmung sicherlich geprägt. Einen speziellen Grund dafür, dass sie in Littau geschahen, gibt es laut der Polizei aber nicht. Es dürfte sich also wohl doch eher um Zufall handeln. 

Das Haus an der Blattenmoosstrasse in Littau ist zurzeit nicht bewohnbar.

Das Haus an der Blattenmoosstrasse in Littau war nach dem Brand nicht bewohnbar.

(Bild: Feuerwehr Stadt Luzern)


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