Schon ab 22 Franken lässt sich in Zug übernachten

Wie man fürs Schwingfest trotz vollen Hotels ein günstiges Bett findet

Die obligatorische Munitaufe für das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2019 in Zug fand im letzten September statt.

(Bild: zvg)

Die Zuger Hotels sind für die Dauer des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests (ESAF) restlos ausgebucht. Findigen Zugern, könnte man meinen, winkt nun ein gutes Sackgeld, wenn sie die eigene Wohnung über Airbnb vermieten. Das Angebot ist aber grösser als die Nachfrage.

Schon Mitte August 2017 war klar: Wer eine Unterkunft für das Eidgenössische Schwingfest sucht, für den ist ein Hotel wohl keine Option. Für den Zeitraum seien bereits alle Hotelzimmer im Kanton sowie auch die Jugendherberge Zug ausgebucht, wurde bekannt (zentralplus berichtete).

Dies, weil sich Zug verpflichtet hat, wie OK-Präsident Heinz Tännler sagte, für die rund 1’500 Funktionäre, Ehrenmitglieder und andere Akteure eine Unterkunft zu organisieren. Schon dafür mussten die Organisatoren teilweise auf umliegende Kantone ausweichen. An den drei Festtagen vom 23. bis 25. August 2019 werden rund 350’000 Besucher erwartet.

Campingplatz in Planung

Es besteht auch die Möglichkeit, zu campen. In Zug (TCS Camping) sowie in Unterägeri gibt es Plätze. Allerdings gilt dort noch bis Sommer 2018 ein Buchungsstopp für das nächste Jahr – entsprechend werden bei der Online-Reservierung für den 23. bis 25. August 2019 auch keine verfügbaren Plätze angezeigt. Den Besuchern wird ein weiterer, eigens für das Schwingfest organisierter Campingplatz für Zelt- und Stellplätze zur Verfügung stehen. Auf 24 Hektaren, ennet der Lorze, nahe dem Festgelände beim Restaurant Freimann in Richtung See.

«Wir rechnen mit mehr Besuchern als bei der letzten Ausgabe in Estavayer.»

Heinz Tännler, OK-Präsident ESAF

«Die Verträge mit den Landeigentümern sind unter Dach und Fach, ab Sommer 2018 wird ein Reservationssystem zur Verfügung stehen», erklärt Heinz Tännler, OK-Präsident des ESAF. Nur über dieses können Camper das Gelände auch betreten beziehungsweise befahren. Etwa 20’000 Personen werden hier Platz finden. Dies ist auch die ungefähre Zahl an Übernachtungsgästen, von der die Organisatoren ausgehen – sie könne aber auch übertroffen werden. «Wir rechnen mit mehr Besuchern als bei der letzten Ausgabe in Estavayer», erklärt Tännler. Die Preise für Übernachtungen auf dem Campingplatz stünden noch nicht fest.

OK-Präsident Heinz Tännler (rechts) mit dem Logo und einem Sponsor des Fests.

OK-Präsident Heinz Tännler (rechts) mit dem Logo und einem Sponsor des Fests.

(Bild: zvg)

Airbnb-Angebot durchaus vorhanden

Angesichts dessen wird sich wohl der eine oder andere Zuger gedacht haben: Das ist die Chance, auf Airbnb als Vermieter die eigene Ferienkasse aufzufüllen. Trägt man dem Umstand Rechnung, dass pro Tag 56’000 Zuschauer erwartet werden und beim Camping noch nichts gebucht werden kann, sollten die Zimmer, Wohnungen und Lofts rar sein.

Wir machen uns also auf die elektronische Suche. Unterkünfte in Zug und Umgebung, zwischen dem 23. und 25. August 2019. In Erwartung, dass die Suchmaschine nur wenige Resultate ausspuckt, sitzen wir vor dem Bildschirm. Etwa eine halbe Minute später bekommen wir eine Liste mit den verschiedensten Unterkünften präsentiert – ganze 289 an der Zahl. Zwei Tage später wiederholen wir die Suche – nun sind es gar 291 Resultate. Es scheint reichlich Bed&Breakfast-Gelegenheiten zu geben, aber (noch) wenig Abnehmer.

Klappbett für den kleinen Geldbeutel

Zu bieten hat Airbnb einiges: vom Super-Sparangebot bis zum Appartment am See oder in der Altstadt. Das Schnäppchen kann buchen, wer sich in Baar ein Zimmer mit dem Vermieter teilt und vor dem Bettsofa nicht zurückschreckt. Das Ganze gibt’s für 22 Franken pro Nacht – und Vermieter «Ahmed» kommt bei den Bewertungen seiner Gäste gut weg.

Wer mit einem Bettsofa zufrieden ist, könnte während dem ESAF in Zug fast schon für ein Butterbrot übernachten.

Wer mit einem Bettsofa zufrieden ist, könnte während dem ESAF in Zug fast schon für ein Butterbrot übernachten.

(Bild: Screenshot airbnb.com)

Bei Scrollen fällt allerdings auf: Nicht wenige der Angebote beinhalten auch Schlafmöglichkeiten aus den Nachbarkantonen – eine erneute Eingrenzung zeigt noch 163 Wohnungen, Zimmer und Studios in Zug. Die Auswahl ist also etwas kleiner, aber dennoch kann man sich auf diese Weise bereits einen Schlafplatz sichern, wenn man nicht nur einen Tagesausflug machen will. Die eigene Wohnung oder das Zimmer bereits online zu stellen, schadet bestimmt nicht. Was nicht ist, kann bald werden.

Noch nicht der grosse Ansturm

Gut möglich nämlich, dass sich die Besucher – anders als die Funktionäre und Wettkämpfer, die in den Hotels übernachten – mit den Buchungen noch Zeit lassen. Auch Zug Tourismus beispielsweise werden die Türen nicht gerade eingerannt: «Wir erhalten nur sporadisch Anfragen zu Unterkunftsmöglichkeiten während des ESAF Zug. Bei Fragen zu den Hotels verweisen wir weiter auf die gut erschlossenen und nahe gelegenen Orte Zürich und Luzern, da die Hotels in Zug bereits ausgebucht sind», sagt Geschäftsführerin Seraina Koller. Gehe es um Massenunterkünfte oder Campingplätze, würden Anfragende direkt auf die Webseite des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes verwiesen.

Für etwas mehr Komfort: Für 175 Franken pro Nacht können 2 Personen direkt im Zentrum von Zug übernachten.

Für etwas mehr Komfort: Für 175 Franken pro Nacht können 2 Personen direkt im Zentrum von Zug übernachten.

(Bild: Screenshot Airbnb)

Das Organisationskomitee wird neben dem Camping über eine Webseite auch Massenunterkünfte vermitteln. «Ob wir dort beispielsweise auch private Angebote – zum Beispiel eben Airbnb – verlinken, steht im Raum. Entschieden ist diesbezüglich aber noch nichts», sagt der Heinz Tännler.

Und fügt an: «Ich gehe schon davon aus, dass auch private Angebote gefragt sein werden. Vielleicht nicht sofort, wir befinden uns eigentlich noch in einem relativ frühen Stadium.» Auch Seraina Koller ist überzeugt, dass Angebote auf Airbnb durchaus noch gefragt sein werden. «Ab wann dies der Fall sein wird, ist allerdings nicht abschätzbar, da wir keine Vergleichswerte haben.»

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