«Es ist einfach unvorstellbar, was da passiert ist»

Unmengen von Regenwasser haben den «Vegas Club» in Kriens geflutet. Die erste Einschätzung von Inhaber Philipp Waldis ist katastrophal. zentralplus zeigt Bilder aus dem komplett zerstörten Club.

Autor

Philipp Lustenberger

Ein kurzes und sehr intensives Gewitter hat Kriens am Montag stark getroffen. Innert kurzer Zeit fluteten die Wassermassen Strassen, Garagen und Keller (zentralplus berichtete). Schon mehrfach haben in dieser Gewittersaison Unwetter in der Region Zentralschweiz Schäden angerichtet. Experten sehen auch bei der Klimaerwärmung die Ursache (zentralplus berichtete).

Unwetter setzt Krienser «Vegas Club» unter Wasser

Stark getroffen wurde auch der «Vegas Club» in Kriens. Die Wassermassen verwandelten die Tanzfläche in ein Schwimmbad. Auch drei Tage danach sind die Wasserpumpen noch in Betrieb. Inhaber Philipp Waldis berichtet zentralplus: «Wir haben bis jetzt etwa 5 Millionen Liter Wasser aus dem Club gepumpt.» Die Wassermassen brachten selbst die professionellen Helfer an ihre Grenzen. «Am Ende reichten sogar die Pumpen der Feuerwehr nicht mehr. Es musste eine Spezialfirma zu uns kommen, um die Wassermassen zu beseitigen.»

Das Video von Philipp Waldis zeigt, wie gross die Wassermassen gewesen sind.

Als Philipp Waldis das «Vegas» nach dem Unwetter das erste Mal sah, wurde er vom Anblick fast erschlagen. Der Club in Kriens stand an der tiefsten Stelle rund acht Meter unter Wasser. «Als Erstes siehst du das Ausmass der Schäden. Es ist einfach unvorstellbar, was da passiert ist. Dann schaltete ich in den Krisenmodus und ich funktionierte einfach nur noch.»

Unwetter setzt Club auf Stand des Rohbaus zurück

Das Team ist nach wie vor damit beschäftigt, den Club von Wasser und Schlamm zu befreien. Auch wenn das Wasser noch nicht ganz abgepumpt ist und die Schäden nicht alle analysiert werden konnten, für Waldis ist klar: «Mit den Schäden wird der Club quasi auf den Stand des Rohbaus zurückgesetzt.»

Seit Montagnachmittag ist ein bisschen Zeit vergangen. Die erste Schockphase ist überwunden. «Jetzt kommt die Phase des Verarbeitens. Eine Krise wie diese schafft auch Platz für Neues.» Wenn der Club wieder öffnen kann, sollen die Besucher den alten Charme wiederfinden. «Wir nehmen die über 10-jährige Erfahrung mit und bauen das «Vegas» neu auf. Die kreative Phase hat noch nicht begonnen. Wir müssen zuerst aufräumen.»

Die Bilder, welche uns Philipp Waldis aus seinem Club sendet, sind verheerend.

Wiedereröffnung steht noch in den Sternen

Wann der Club die Wiedereröffnung feiern kann, ist noch unklar. Waldis rechnet damit, dass die Aufräumarbeiten wohl mehrere Monate in Anspruch nehmen werden. Das liegt nicht nur daran, dass es sehr viel zu tun gibt. «Da die Lieferketten nach wie vor weltweit gestört sind, dauert es nochmals länger.»

Die Verantwortlichen gehen nun Schritt für Schritt vorwärts. Bemerkenswert ist, dass Philipp Waldis nach all diesen Krisen (Corona und jetzt auch das Unwetter) immer optimistisch vorwärtsschaut. «Solche Ereignisse ziehen mich auch immer aus der Komfortzone. Das ist auch eine Chance.»