Kriens «vermietet» Kreisel

Werbemeer im Kreisverkehr?

Unter anderem der Kreisel Arsenal-/Nidfeldstrasse ist zur Gestaltung ausgeschrieben. (Bild: cha)

Drei Krienser Kreisel sind zur Gestaltung durch Private ausgeschrieben. Das entlastet das Portemonnaie der Gemeinde. Und obwohl Luzern jeden Rappen zweimal wenden muss, will man bei der Stadt davon nichts wissen.

Kreisel durch Private gestalten lassen? Was in Emmenbrücke und Rothenburg bereits Realität ist, will sich nun auch die Gemeinde Kriens zu Nutze machen. Die Gemeinde schreibt drei Kreisel zur Gestaltung durch Private aus. «Firmen und Vereine mit Sitz in Kriens sollen die Chance erhalten, eine Konzession für einen dieser Kreisel zu erwerben», so die Gemeinde Kriens im Magazin «Kriens Aktuell».

Nach zwei – mehr oder weniger – positiv verlaufenen Pilotversuchen beim Kreisel Sternmatt und dem Kreisel Friedhof, macht die Gemeinde die Konzessionsvergabe auf Anfang 2016 dingfest. Es sind indes die Kreisel Arsenal, Sternmatt und Friedhof, die für Private zur Nutzung ausgeschrieben sind. Planung und Bau der Anlagen seien ebenso in der Verantwortung der Konzessionsnehmer wie der Unterhalt während eines Kalenderjahres. Ein entsprechend der Firmatätigkeit gestalteter Kreisel kann durchaus einen Werbeeffekt bringen.

«Wir sind froh, wenn wir für jeden Kreisel einen Vorschlag erhalten.»

Matthias Senn, Krienser Gemeindeammann

«Gefällige Gestaltung» ist Bedingung

Mit diesem Schritt schont die Gemeinde Kriens das Portemonnaie. Denn zuvor kam Kriens finanziell für den Unterhalt der drei Kreisel auf. «Pro Jahr kostet uns der Unterhalt mehrere tausend Franken», erklärt Matthias Senn, Krienser Gemeindeammann, auf Anfrage von zentral+. Mit der Konzessionsvergabe wolle die Gemeinde Firmen ansprechen, die einen engen Bezug zu Kriens haben. Ausserdem muss eine Ideenskizze oder Visualisierung eingereicht werden, die eine «gefällige Gestaltung» des Kreisels aufweist.

Dass sich Kriens aus Spargründen für diesen Schritt entschieden hat, dementiert Senn. «Ausschlaggebend waren die beiden Pilotversuche und deren Ergebnisse. Und ab 2016 soll nun jede Firma und jeder Verein die Möglichkeit für die Bewirtschaftung eines Kreisels erhalten.» Allerdings spart Kriens so jährlich einige tausend Franken und wird zudem noch eine Konzessionsgebühr für die Nutzung des Kreisels von Privaten erhalten. Wie hoch diese allerdings sein soll, ist offen. Die Gemeinde verlangt lediglich ein «Angebot einer Konzessionsgebühr für ein Kalenderjahr».

Konzessionsgesuche für das Kalenderjahr 2016 nimmt die Gemeinde bis spätestens 30. September 2015 entgegen. Die Entscheidungsmacht über die Vergabe hat der Krienser Gemeinderat. Von Anfragen überhäuft zu werden, damit rechnet der Gemeindeammann nicht. «Ich bin froh, wenn wir für jeden Kreisel einen Vorschlag erhalten», gesteht Matthias Senn. Bisher seien jedenfalls noch keine Gesuche bei der Gemeinde eingegangen.

IKEA und RUAG machen’s vor

Bereits bestehende Beispiele sind der Kreisel in Rothenburg, der von der IKEA gestaltet wurde sowie der Kreisel in Emmenbrücke, der mit dem Logo der RUAG bestückt ist. In diesen Fällen profitieren die Gemeinden allerdings nicht davon, da sich die besagten Kreisel auf Kantonsstrassen befinden, deren Zuständigkeit beim Bundesamt für Strassen (ASTRA) liegt.

Bundesplatz kommt weniger in Frage

In der Stadt Luzern wäre der Bundesplatz durchaus für eine solche Nutzung geeignet. Oder doch nicht? «Werbung von Privaten auf dem Bundesplatz käme wohl nicht gut an», erklärt der stellvertretende Stadtgärtner Fitz Büchle auf Anfrage. Auf Anhieb käme ihm nicht in den Sinn, für welche Firma es in der Stadt auf dem Kreisel sinnvoll sei, ihr Logo zu präsentieren. «Höchstens vielleicht für einen Quartierverein könnte ich mir die Nutzung des Kreisels am Bundesplatz vorstellen», so Büchle. Bis die Stadt allerdings solche Pläne in Betracht ziehen könnte, wird der doppelspurige Kreisel weiterhin fleissig im Jahr bepflanzt – drei Mal im Jahr.

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