Luzern und Zug: Partys für Vampire, Untote und Protestanten

Wer hier an Halloween Party feiert, kommt garantiert ins Fegefeuer

Der Abend vor Allerheiligen ist bei Partygängern äusserst beliebt. (Bild: Adobe Stock/Montage zentralplus)

Der grosse Halloween-Party-Hype scheint vorbei. Wer am Donnerstag aber dennoch mit gruseliger Maskerade unter Leuten tanzen will, wird in Zug und Luzern fündig. Schliesslich ist jeder Grund ein guter, um zu feiern.

Wer nicht alleine zu Hause Horrorfilme schauen will, für den gibt es am Donnerstagabend gute Alternativen: zum Beispiel in den Ausgang zu gehen. Wir haben Tipps für Halloween-Fans, Sympathisanten und Gegner zusammengetragen.

Wir stellen zunächst die Orte vor, die ihre Party am lautesten ankündigen, bevor wir diejenigen präsentieren, für die wir ein bisschen tiefer in den Google-Keller steigen mussten. Und vorneweg: Die lauteste ist nicht immer die beste Party. Aber das wisst ihr ja bereits.

Abtanzen wie immer? Aber bitte verkleidet!

Zwei vollmundige Ankündigungen gibt es von einschlägigen Luzerner Tanzklubs: Das «Princess» feiert zu seinem sechsten Geburtstag «Die grösste Halloween-Party der Schweiz». Der Eintritt ist frei, beim Motto herrscht genauso freie Wahl – die Kostüme dürfen erfahrungsgemäss etwas knapp ausfallen.

Das gilt auch für die Party im «Vegas Club» in Kriens, der ebenfalls ziemlich selbstbewusst ab 23 Uhr «The Real American Halloween Party» ankündigt. Hier kostet’s aber 15 Franken. Und wir stellen hier schon mal die Frage: Woher kommt eigentlich Halloween? (Die Auflösung gibt’s weiter unten).

Etwas weniger grössenwahnsinnig, dafür in Sachen Lautstärke und Mitjohlen kaum zu übertreffen: Der «Jodlerwirt» feiert – Achtung Zungenbrecher – «Schlager Halleluweenjah». Für 10 Franken gibt’s die ganze Nacht lang Après-Ski-Horror, tote Gummiboote und Zombie-Eisbären.

Und was läuft in Zug?

Der Party-Horror geht auch in Zug ab: In der Chollerhalle tritt der «Halloween Circus» auf. Er soll das grösste Zentralschweizer Halloween-Festival sein. Musikalisch wird in der Halle mit House über Reggaeton bis Hip-Hop für jeden Geschmack etwas geboten. Es gibt laut Starticket noch ein paar Tickets für 34 Franken.

Legendär soll Halloween im Lounge&Gallery-Club werden. Mit wildem Partymix wird die Dammstrasse zur «Damn»-Strasse gemacht – kalauern die Macher. Derweil macht der Topas-Club auf Kunst: An der Halloween-Art-Party werden verkleidete Gruft-Picassos und Horror-Monets mit einer Vergünstigung von 5 Franken belohnt (=10 Franken Eintritt). Ob allfälligen Rolf Knies gar Gratiseintritt gewährt wird, ist nicht überliefert.

Eine Runde gechillter und praktisch kürbisfrei künden «Viertel vor Schnauz mit Hot Like Sushi» im «Galvanik» das Wochenende an. Eine Alternative für Halloween-Muffel ist auch die Chicago-Bar, in der bis heute keine Zombies gesichtet wurden. (uus)

Etwas Verwirrung dann im «El Cartel». Dort wird der «Dia de los muertes» gefeiert. Der findet in Mexiko traditionell zwar am 2. November statt – aber egal, die tanzenden Totenköpfe geben bestimmt auch an Halloween eine tolle Kulisse ab. Gleiches wird man sich im «Casineum» gedacht haben. Denn dort lautet das Motto ebenso «La die de los muertos». Dies soll die grösste Schwarzlicht-Party der Zentralschweiz werden, versprechen die Veranstalter. Und auch die «Gewerbehalle» setzt auf dieses Motto.

Wer übrigens ganze drei Tage durchfeiern will, wird im «Roadhouse» glücklich: Vom 31. Oktober bis 2. November wird hier das Halloween Party Weekend zelebriert.

Himmel Nein! Ein bisschen Halloween reicht

Wem es bei obigen Party-Locations schon unter dem Jahr gruselt, der sieht sich wohl besser anderswo um. Denn verkleiden tut man sich in Luzern traditionell nun mal nur an der Fasnacht. Da reicht doch ein bisschen Halloween:

In der «Bar 59» hat sich Stamm-DJ Michel Richter (zentralplus berichtete) durch die Vinylgräber gearbeitet und präsentiert nun seine Lieblingsleichen aus dem Plattenkeller: «Alles nur wilde Songs über Hexer, Hexen, schwarze Magie, Voodoo-Kult und ähnliches», verspricht das Programm. Und was ab 20 Uhr beim Poetry-Slam passiert, pendelt sowieso zwischen Himmel und Hölle.

«A little bit of Halloween» gibt es auch im «Weissen Schaf». Bei den Kollegen nebenan, im «Schwarzen Schaf», heisst es schlicht «Halloween».

Jetzt aber wirklich: Aufhören!

Also okay, wir geben’s zu: Ob wir dieses importierte Brauchtum namens Halloween tatsächlich brauchen, bleibt umstritten. Es gibt durchaus Orte, an denen ihr am Donnerstag gepflegt feiern könnt – ohne Mottozwang. Eine (wahrscheinlich unvollständige) Liste, wo ihr euch die Geister, Monster und Hexen vom Leib halten könnt: Zum Beispiel bleiben Schüür, Treibhaus, Rok, Uferlos oder Penthouse verschont.

Auch unter dieser Rubrik erlauben wir uns, eine Feierlichkeit hervorzuheben: Das «Madeleine» gönnt sich zum neunten Geburtstag eine Party mit DJs der ersten Stunde – und das ohne viel Kürbis rundherum.

Ähm, wie war das noch gleich mit diesem Halloween?

Fast schon wieder vergessen: Dieses Halloween, es ist eben ursprünglich gar nicht so US-amerikanisch wie wir meinten. Es wurde nämlich aus Europa, genauer von irischen Katholiken über den Atlantik verschifft, bevor es stark kommerzialisiert wieder zurückgekehrt ist. «The real Real American Irish Halloween Party» erlebt man deshalb am ehesten im Pub.

Darunter ist das «Shamrock» das irischste von allen in der Stadt Luzern. Aber auch bei «Mr. Pickwick» werden Tote zum Leben erweckt.

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