Luzern: Knatsch um Marronistände

Wer blickt hier noch durch?

Die Kunden geniessen ihre Marroni, die Standbetreiber zittern derweil noch immer um ihre Bewilligung.

(Bild: jav)

Die Diskussion um die umstrittene Auslosung der Marroni-Standplätze in Luzern nimmt kein Ende. Die Auslosung wurde Anfang November um einen Monat verschoben und die Betreiber seither nicht weiter informiert. Sie bangen um ihre Existenz, während die Stadt offenbar nicht mit der Situation umzugehen weiss. Nun liegt gar eine Dienstaufsichtsbeschwerde vor.

Heisse Marroni, eine Angelegenheit, die dieses Jahr auch für so einige erhitzte Gemüter bei Stadt und Standbetreibern sorgt. Die Stadt hat bereits seit einem Monat nichts mehr von sich hören lassen. Dabei sollte bereits Anfang November klar sein, wer diesen und die folgenden zwei Winter einen Marronistand betreiben darf.

Diesen Freitag sollen jedoch endlich weitere Informationen zur heiklen Angelegenheit kommuniziert werden, so Mario Lütolf, Leiter Stadtraum und Veranstaltungen der Stadt Luzern. Die Standbetreiber wussten diesen Mittwoch aber noch nichts davon, dass sie diesen Freitag weiter infomiert werden sollen. Sie erhielten keine weiteren Informationen und hängen in der Luft.

Kritisierte Auslosung wäre bereits vorbei

Die Ausschreibung für die vier Standplätze fand bereits im Mai 2014 statt. Die besagten Plätze befinden sich Unter der Egg, auf dem Mühlenplatz, in der Pilatusstrasse sowie auf dem Bahnhofplatz bei der Seebrücke. An der Ausschreibung für die kommenden drei Winterhalbjahre nahmen sieben Gesuchstellende teil. Sechs erfüllten die Vorgaben und deshalb entschied sich die Stadt für einen Losentscheid. Am 11. November hätte diese Auslosung dazu stattfinden sollen, welche vier der sechs Bewerber einen Stand erhalten sollten. Das geplante Verfahren wurde aber von diversen Seiten stark kritisiert, vor allem von Seiten der langjährigen Standbetreiber, die mit dem Marronistand ihren Lebensunterhalt bestreiten.

Die Stadt begründete den Losentscheid damit, dass auch neue Bewerber die Möglichkeit haben müssten, einen Standplatz auf öffentlichem Grund zu erhalten. Weitere Standplätze kämen ausserdem nicht in Frage.

Erneute Ausschreibung wegen zusätzlicher Plätze?

Kurz vor der geplanten Losung am 8. November wurde dann bekannt, dass diese verschoben werden sollte. Denn die Stadt wolle doch noch zusätzliche Plätze prüfen. Damit sollen allfällige Härtefälle vermieden und die Möglichkeit geschaffen werden, dass bisherige Standbesitzer ihr Geschäft weiterhin in der Stadt betreiben können. Sollten weitere Standorte hinzukommen, würden alle erneut ausgeschrieben. Danach müssten sich alle Interessenten nochmals bewerben.

Keiner ist informiert

Die Bewerber erfuhren von der Verschiebung aus der Presse, bevor sie die Mitteilung der Stadt erhielten. Seither herrscht Funkstille. Die derzeitigen Betreiber warten und bangen und kritisieren die unklare und wankelmütige Kommunikation von Seiten der Stadt.

Doch die Kritik der Standbetreiber ist noch nicht alles. Einer der sechs Bewerber um die vier Standplätze hat gar eine Dienstaufsichtsbeschwerde bei der Stadt eingereicht. Gegen die Abteilung Stadtraum und Veranstaltungen. Er wirft der Abteilung unzulässige Druckversuche, Androhungen und rechtswidriges Verhalten vor. Die Dokumente liegen der Redaktion vor. Bei den Bewerbern ist in diesem Zusammenhang noch eine Parteieinvernahme geplant. Jedoch erst nach diesem Freitag. Daher ist fraglich, ob Ende dieser Woche bereits alles geklärt sein kann.

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