Wie steht's um die Sprachkompetenz Zuger Ärzte?

Wenn in der Arztpraxis keiner Deutsch spricht

Die Schweiz ist «lasch» in Sachen Anforderungen an die Sprachkenntnisse seiner Ärzte. GLP-Kantonsrat Daniel Stadlin verortet eine Gefahr für die Patienten und will von der Regierung wissen: Sprechen Zuger Mediziner gut Deutsch?

Der Zuger GLP-Kantonsrat Daniel Stadlin sorgt sich um die Zuger Patienten. In einem Vorstoss schreibt er: «In der Schweiz wird die Sprachkompetenz der Ärzteschaft in ungenügender Weise geprüft.» Und dies könne für Patienten fatale Folgen haben, «bis zu Todesfällen nach Verständigungsproblemen», so Stadlin. Das Problem verschärfe sich, da rund ein Drittel aller Schweizer Ärzte ein ausländisches Diplom hätten. Die meisten seien zwar aus Deutschland, aber die Zahl der Doktoren aus EU-Ländern, in denen weder Deutsch, Italienisch oder Französisch gesprochen werde nehme ständig zu.

Die Schweiz stelle nur «lasche Anforderungen an die Sprachkompetenz seiner Ärzteschaft», so Stadlin weiter und führt Beispiele auf: Im Südtirol müssten Ärtze Deutsch- und Italienischprüfungen bestehen, in Deutschland gebe es einen Sprachtest – in der Schweiz gebe es hingegen nichts derselben. Lediglich ein Eintrag aller nachgewiesenen Sprachkenntnisse im Berufsregister werde verlangt. Ob diese für den Beruf ausreichen, entscheidet in der Schweiz der Arbeitgeber. Prüfen müssen die Kantone ab 2018 nur die privatwirtschaftlich und in eigener fachlicher Verantwortung praktizierenden Ärzte.

Er bittet deshalb die Zuger Regierung um die Beantwortung folgender Fragen:

  • Wie setzen sich die Nationalitäten sämtlicher im Kanton Zug praktizierenden Ärztinnen und Ärzte zusammen und wie verteilen sie sich auf die einzelnen Sprachgruppen?
(Angaben in Tabellenform) 

  • Wie steht es derzeitig im Kanton Zug um die Sprachkompetenz der praktizierenden Ärztinnen und Ärzte? 

  • Was unternimmt der Regierungsrat um die erforderliche Sprachkompetenz der praktizierenden ausländischen Ärztinnen und Ärzte im Kanton Zug zu gewährleisten?
    a) In den Spitälern und Kliniken (Zuger Kantonsspital, AndreasKlinik, Klinik Adelheid, Psy- chiatrische Klinik Zugersee und Frauenklinik am Meissenberg).
    b) In den Arztpraxen. 

  • Wie stellt sich der Regierungsrat dazu, bei den ausländischen Ärztinnen und Ärzte für die Zulassung zur Praktizierung des Ärzteberufs das Sprachniveau B2 zu verlangen? 

Wenn in der Arztpraxis keiner Deutsch spricht
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