Wenn Geldgier zum Verhängnis wird

Ein Kadermitglied des Bauunternehmens Anliker bei Emmenbrücke zockte seinen Arbeitgeber ab. Stolze sieben Millionen Franken hat er aus purer Gier abgezweigt – und es sich damit gut gehen lassen.

Mehrere Liegenschaften, drei Motorboote und diverse Luxusautos inklusive Privatchauffeur: Ein ehemaliger Direktor des Baukonzerns Anliker wusste, wie man sein Geld wieder loswerden kann – und davon hatte er reichlich. Neben seinem jährlichen Salär von über 700’000 Franken zockte er seinem Arbeitgeber innerhalb von acht Jahren sieben Millionen Franken ab, wie der Blick am Donnerstag berichtet.

Zusammen mit seiner Frau habe das ehemalige Kadermitglied 2005 neben seiner Tätigkeit bei der Anliker AG eine Firma für Unterlagsböden und Harbetonbelag gegründet, schreibt der Blick. Nachdem er sich über seine Kontakte Aufträge verschafft habe, habe er einige Monate später auf Geheiss von Xavier Sigrist, Verwaltungsratspräsident von Anliker, den Betrieb wegen Interessenkonflikten eingestellt – dies aber nur zum Schein.

Kontrolllücke ausgenutzt

In Wirklichkeit habe er fiktive Rechnungen seiner eigenen Firma an die Anliker AG verfasst. Insgesamt 35 erfundene Rechnungsbeträge für rund sieben Millionen Franken habe er bis zu seiner Verhaftung im August 2012 erstellt, teilt die Staatsanwaltschaft mit. Er täuschte vor, mit seiner Privatfirma tatsächlich bei Anliker-Grossprojekten mitgewirkt zu haben. Als verantwortlicher Direktor habe er die Forderungen kurzerhand gleich selber visiert.

Die Masche habe funktioniert, weil es bei der Anliker AG keine weiteren Kontrollen gegeben habe. Der Betrug ist denn auch nicht beim Bauunternehmen, sondern bei der Eidgenössischen Steuerverwaltung aufgeflogen.

Heute stehe er vor dem Kriminalgericht Luzern, so schreibt der Blick weiter. Die Staatsanwaltschaft beantrage eine Verurteilung wegen gewerbsmässigen Beturgs. Als Ausweichdelikt führt die Anklage Veruntreuung oder ungetreue Geschäftsbesorgung an. Sie fordert vier Jahr Gefängnis.

Der ehemalige Anliker-Direktor hat für seine Verteidigung vor dem Gericht gleich zwei Anwälte aufgeboten.

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