Jetzt scheint ein Weiterkommen unmöglich

Wenn die Luzerner Lebensversicherung patzt

Luzerns Silvan Sidler (links) ist nach dem vermeidbaren 0:1 bedient, während die Katalanen ihren Torerfolg bejubeln. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Bevor sich der Klasseunterschied zwischen Luzern und Espanyol Barcelona zeigte, stellte sich der Heimklub selber ein Bein. Letztlich setzte es ein diskussionsloses 0:3 ab.

Die gute Abwehrarbeit hat den FC Luzern durch die ersten Wochen der neuen Saison getragen. In fünf Pflichtspielen kassierte die Mannschaft von Thomas Häberli erst einen Gegentreffer – am letzten Sonntag beim 0:1 gegen Aufsteiger Servette.

Weil es dem FCL gelang, dem Gegner das Toreschiessen schwer zu machen, fielen die Resultate mit je einem Sieg, einem Unentschieden und einer Niederlage in der Super League ordentlich aus. Hinzu kamen die beiden 1:0-Siege gegen Klaksvik in der dritten Qualifikationsrunde zur Europa League.

Erstmals macht Müller keine gute Figur

Doch ausgerechnet die Lebensversicherung der Luzerner patzte gegen das vermeintlich übermächtige Espanyol Barcelona. Die Katalonen konnten ihre individuell höhere Klasse zunächst nicht in eine spielerische Überlegenheit verwandeln. Ihrem Spiel war es anzumerken, dass die Spanier noch in der Vorbereitung auf die Herausforderungen in der heimischen Meisterschaft stecken. Es fehlten die Ideen und erst recht fehlte die Torgefahr.

Darum fiel ihre Führung in der 28. Minute wie aus heiterem Himmel. Der von Lazar Cirkovic ziehengelassene Espanyol-Stürmer Facundo Ferreyra schloss jene Aktion mit einem Kopfball erfolgreich ab, die er initiiert hatte. Das war schlecht verteidigt vom FCL, und auch Goalie Marius Müller fand mit seinem Herauslaufen keine zielführende Lösung. Zum ersten Mal überhaupt machte der Deutsche keine gute Figur, seit er beim FCL seinen neuen Job angetreten hat.

Luzerns Offensive war «light»

Der erste Verlusttreffer nach insgesamt gut 208 Spielminuten in der Europa League durchkreuzte die taktische Marschrichtung der Luzerner. Trainer Thomas Häberli versuchte, Espanyol aus einer gesicherten Defensive mit blitzartigem Umschalten in Verlegenheit zu bringen. Es waren zwar ein paar gute Ansätze dabei, aber sie wurden nicht präzise zu Ende gespielt.

Weil sich Captain Pascal Schürpf am Morgen krank meldete, wurde aus dem ohnehin noch nicht in Schwung gekommenen FCL-Angriffsspiel eine «Offensive light». Der mit technischen Unzulänglichkeiten kämpfende Aussenverteidiger Otar Kakabadze kam über rechts, der gelernte Mittelstürmer Shkelqim Demhasaj über links. Gut eine Woche nach seiner Flucht aus Luzern wurde der von Lausanne verpflichtete Christian Schneuwly schmerzlich vermisst.

Ndiaye gibt FCL-Premiere

Dennoch kam der FCL noch vor der Pause zu einer echten Ausgleichschance. Doch Kakabadze scheiterte in der 39. Minuten mit einem fast schon kläglichen Abschluss an Espanyol-Keeper Diego Lopez.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit machte sich der Qualitätsunterschied zwischen den beiden Kontrahenten deutlich bemerkbar, nahm Espanyol das Spieldiktat in die Hand. Das musste hinterher auch FCL-Trainer Thomas Häberli so anerkennen.

Das herausgespielte und fein abgeschlossene 2:0 durch Didac Vilà (60.) klärte die Frage nach dem Sieger in diesem Spiel. Und wahrscheinlich auch in diesem Duell. Die Hypothek, die Matias Vargas Martin mit einem herrlichen Hocheckschuss zum 3:0 in der 89. Minute noch vergrösserte, wird in einer Woche im Rückspiel in Barcelona nur mit einem Fussballwunder wettzumachen sein.

In der 61. Minute kam der am Freitag neu verpflichtete Ibrahima Ndiaye zu seiner FCL-Premiere. Zwischendurch zündete der Mittelfeldspieler den Turbo und deutete damit an, dass er mit seiner Schnelligkeit ein belebendes Element für die FCL-Offensive sein kann. Doch viel bewegen konnte der 21-jährige Senegalese noch nicht. Man muss aber auch sagen, dass es vorteilhaftere Bühnen gibt für ein Debüt als ein 0:2-Rückstand gegen Espanyol Barcelona.

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