Wenn, dann meist aus beruflichen Gründen

Weniger EU-Bürger wandern in die Kantone Zug und Luzern ein

Die meisten Zuwanderer kommen aus beruflichen Gründen. (Bild: Daniel Schludi/IUnsplash)

Ende September entscheiden die Schweizer über die Begrenzungsinitiative. Zahlen des Staatssekretariats für Migration zeigen: In Zug und Luzern sind in den letzten Jahren weniger EU-Bürger eingewandert.

Zwischen der EU und der Schweiz gilt Personenfreizügigkeit. Für die Zentralschweizer Wirtschaftsstandorte ist diese wichtig. Unternehmen wie Schindler, Pilatus Aircraft oder auch die Hochschule Luzern sind auf die EU-Bürger angewiesen. Die Firmen leisteten einen grossen Beitrag an Wirtschaft und Bildung: «Sie schaffen Innovation und bringen Arbeitsplätze in unsere Region», sagt Adrian Derungs, Direktor der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz (IHZ), zur «Luzerner Zeitung».

Das ist Befürworter und SVP-Nationalrat Franz Grüter bewusst. «Wir werden auch in Zukunft Leute aus der EU anstellen können. Aber wir werden wieder selber darüber bestimmen können, wer kommen kann und wer nicht.»

Wo arbeiten die Zuwanderer?

Laut Derungs führe ein Ja zur Initiative allerdings zur Kündigung der Bilateralen I und gefährde wichtige Abkommen der Bilateralen II. Die Personenfreizügigkeit habe zudem den Fachkräftemangel entschärft. Die Zuwanderer würden auch Lücken in Berufen des Bau- und Gastgewerbes füllen und seien eine Ergänzung zu den einheimischen Arbeitskräften.

Grüter kontert: Ein Grossteil der Zuwanderer komme als Familiennachzug. Die Mehrheit sei ausserdem in Branchen tätig, die eine hohe Arbeitslosigkeit aufwiesen – Bau- und Gastgewerbe zählt er dazu.

Die meisten kommen aus beruflichen Gründen

Doch wie viele Personen sind in den vergangenen Jahren tatsächlich in die Zentralschweiz eingewandert? Eine Auswertung der Zeitung zeigt: Laut der Statistik des Staatssekretariats für Migration (SEM) liessen sich 2019 insgesamt 1141 Personen aus EU/Efta-Staaten im Kanton Luzern nieder. Im Kanton Zug waren es 562 Personen, wobei hier schweizweit verhältnismässig am meisten EU-Bürger leben. In beiden Kantonen nahm die Zuwanderung aus diesen Staaten ab, denn 2015 waren es in Luzern noch 1646 Personen, im Kanton Zug 756.

Am häufigsten (42,6 Prozent) entscheiden sich die meisten aus beruflichen Gründen für eine Niederlassung in der Schweiz, wie aus der Auflistung der Zeitung hervorgeht. Am zweithäufigsten (36,7 Prozent) wird die Familie als Grund genannt. Die Ausbildung macht noch 5,3 Prozent aus, das Asylwesen 0,8 Prozent.

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