Weniger Eintritte ans Langzeitgymnasium

Der Übertritt aus den Sekundarschulen in die kantonalen Mittelschulen ist im Kanton Zug in diesem Jahr erstmals auf der Grundlage eines Zuweisungsentscheids erfolgt: Kein fixer Mindestnotenschnitt entscheidet mehr über den Eintritt in eine Mittelschule, sondern ein im Austausch zwischen Eltern und Lehrperson gefällter Zuweisungsentscheid. Fast 43 Prozent der Schüler traten in die Sekundarstufe ein. Die Eintritte ins Langzeitgymnasium gingen um zwei Prozent zurück.

Über die schulischen Leistungen hinaus werden neu die Lern-, Selbst- und Sozialkompetenzen sowie die mutmassliche Entwicklung der Schüler für einen Zuweisungsentscheid herangezogen. Damit folgt das Übertrittsverfahren von der Sekundarschule in die Mittel-schulen dem Verfahren von der Primarschule in die Sekundarstufe I. «Wir wollen den Weg in die Mittelschulen, der über die gemeindlichen Sekundarschulen führt, stärken. So können wir garantieren, das jedes Kind der zweiten oder dritten Sekundarklasse im Hinblick auf einen möglichen Eintritt in eine Mittelschule nochmals umfassend beurteilt wird — wie das an der Schnittstelle von der Primarschule in die Sekundarstufe I der Fall ist», so Bildungsdirektor Stephan Schleiss. «Damit können wir ein wichtiges Elternanliegen erfüllen.»

An die Sekundarschule schliessen auf Mittelschulstufe das Kurzzeitgymnasium sowie die Fachmittelschule und die Wirtschaftsmittelschule an. Per Schuljahr 2014/15 werden 82 Schülerinnen und Schüler ins Kurzzeitgymnasium, 31 in die Fachmittelschule und 33 in die Wirtschaftsmittelschule eintreten. Insgesamt bleiben damit die Übertrittszahlen in die Mittelschulen gegenüber dem Vorjahr konstant. Das Kurzzeitgymnasium verzeichnet gegenüber dem letzten Jahr einen grösseren Zulauf, die Fachmittelschule weist eine geringere Eintrittszahl auf. Schüler, welche mit dem Zuweisungsentscheid nicht einverstanden sind, können den Entscheid im Rahmen eines Abklärungstests überprüfen. Von 21 Kandidatinnen und Kandidaten, die den Abklärungstest bestritten, erhielt ein Prüfling die Zuweisung zur gewünschten Mittelschule.

Das aktuelle Übertrittsverfahren wurde 2011 von der Pädagogischen Hochschule Zug in einer Studie im Zusammenhang mit den Übertrittsentscheidungen im Zuger Schulsystem untersucht. In dieser Studie wurden dem Verfahren gute Noten erteilt. Im laufenden Schuljahr durchliefen 1249 Schülerinnen und Schüler das Verfahren. 534 traten in die Sekundarstufe ein, 262 in die Realstufe und 234 wurden dem Langzeitgymnasium der Kantonsschule Zug zugewiesen. Die tiefere Quote von 18.7 Prozent (Vorjahr: 20.8 Prozent) entspricht der regierungsrätlichen Forderung nach einer konsolidierten Zuweisungsquote ins Gymnasium. 170 Schüler zogen weg oder traten in eine Privatschule ein.

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