Eine Weltneuheit habe der FC Luzern zu bieten: Zusammen mit dem WWF hat der Verein einen nachhaltigen Fussballrasen entwickelt. Der neue Rasen sei besonders robust und komme der Artenvielfalt zu gute. Eingeweiht soll der Rasen am 2. April gegen Lugano werden.
Wenn das mal kein vorgezogener Aprilscherz war: Ganze sieben Jahre Entwicklungsarbeit stecken hinter dem neuen Fussballrasen des FC Luzern, dem «bio-foot-green», schreibt der Fussballverein in einer Mitteilung.
Die Idee zur «Weltneuheit» lieferte der Golfsport, wo in den letzten zwei Jahrzehnten grosse Fortschritte in der Ansaat von ökologischen Rasen gemacht wurden. Der FC Luzern hat nun auf der Basis dieses Knowhows zusammen mit dem WWF und einer spezialisierten Firma einen ausrollbaren Rasen entwickelt, der zehn verschiedene einheimische Grasarten und eine Reihe von Blütenpflanzen enthält. Dabei handelt es sich um Sommerflor und um sogenannte Frühblüher, die an die kalten Winterbedingungen in der Schweiz angepasst sind.
Robuster und weniger durstig
Der Rasen wurde 2016 an verschiedenen Orten im Kanton getestet und hat sich bezüglich Robustheit und Pflege bewährt. Marcel Kälin, CEO des FC Luzern zeigt sich begeistert: «Die Abnutzung der Messer der Mähmaschinen ist wegen der stärkeren Halme der Gräser zwar etwas grösser als beim herkömmlichen Rasen. Dieser Nachteil wird allerdings wettgemacht durch die grössere Robustheit.» Gerade bei Trockenheit bewähre sich die artenreiche «Fussballwiese» dank der verschieden tief reichenden Wurzeln der verschiedenen Pflanzen hervorragend. Diese können Wasser auch aus tieferen Erdschichten ansaugen. Wie wertvoll dies sein kann, habe im trockenen zweiten Halbjahr 2016 in Parallelversuchen mit herkömmlichen Rasen eindrücklich nachgewiesen werden können. Kälin: «Die neuen Rasen müssten deutlich weniger bewässert werden. Dies entlastet künftig die Personalkosten des FCL und auch das Budget der Stadt Luzern für seinen Green Keeper.»
Blumenpflücken gegen Lugano
Der Einsatz des Luzerner Fussballclubs wird von Marc Germann, Biodiversitäts-Fachmann des WWF Luzern, gelobt: «Der FC Luzern setzt statt auf monotones Allerweltsgras neu auf einheimische und vielfältige Pflanzen. Zudem lässt man diese in der Sommerpause wachsen und abblühen, was ein temporäres Biotop für Insekten und Kleintiere schafft. Auch der Düngereinsatz wird viel kleiner.»
Und auch die Fans des Fussballvereins sollen etwas davon haben: Eingeweiht wird der Rasen am 2. April beim Spiel gegen den FC Lugano. «Und das Tolle: Fans können die frühblühenden Pflanzen des neuen swissporarena-Rasens an Ort pflücken und mit nach Hause nehmen», heisst es in der Mitteilung.
Nachhaltiger Rasen folgt auf Solardach
Der FC Luzern wirke damit ein weiteres Mal als Pionier, freut sich der Verein. Bereits im September 2016 ging die grösste und leistungsstärkste Photovoltaik-Anlage der Stadt Luzern ans Netz. Das Solardach der swissporarena liefert Strom für rund 200 Haushalte.
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