Mehr Platz für Luzerner Fussgänger bleibt Wunschtraum

Weiterhin kein Mittel gegen «Dichtestress» auf der Seebrücke

Fast schon eine mystische Stimmung: Tausende von Luzernern auf der gesperrten und beleuchteten Seebrücke.

(Bild: Luzerner Fest)

Der Luzerner Stadtrat befürwortet zwar die Idee, auf der Seebrücke mehr Platz für Fussgänger zu schaffen. Da die Seebrücke aber Sache des Kantons ist, wird sich in den nächsten Jahren wenig an den engen Verhältnissen ändern.

Im Moment wünscht sich die Tourismus-Stadt Luzern sehnlichst, dass alles wie bisher wäre und die Touristen zahlreich und unbekümmert durch die Stadt schlendern könnten. Die Seebrücke – mit Ausblick auf die Kapellbrücke, Pilatus und Rigi – ist normalerweise einer der frequentiertesten Punkte in der Stadt.

Auf der Seebrücke wird es denn auch regelmässig eng – und zwar nicht nur an der Fasnacht. Im Durchschnitt überqueren täglich 25'000 Fussgänger die Brücke. András Özvegyi und Jules Gut von der GLP weisen den Stadtrat in einem Postulat auf den «Dichtestress» auf der rund 150-jährigen Brücke hin: «Häufig weichen die Fussgänger zwangsläufig zum Kreuzen schnell auf den Velostreifen aus, was oft gefährliche Situationen oder Beinaheunfälle auslöst», schreiben die beiden im Postulat. «Um die Situation zu verbessern, bitten wir den Stadtrat zu prüfen, ob die Fläche für Fussgänger im Korridor der Seebrücke verbreitert werden kann.»

Planungsbeginn ist frühestens 2023

Ideen zur Verbesserung der Situation gibt es schon – von einer Verbreiterung des Trottoirs zulasten der Fahrbahn über eine Verbreiterung mittels angehängten Fussgängerplattformen bis hin zu einer Plattform am Brückenkopf ist vieles denkbar. Auf eine schnelle Lösung sollte aber niemand hoffen.

Der Stadrat geht mit den Postulanten einig, dass die Verhältnisse auf der Brücke sehr eng sind. Er verweist aber auch auf die Tatsache, dass die Seebrücke zur Kantonsstrasse K2 gehört – für diese ist der Kanton zuständig. Und dort hat man andere Prioritäten bei den Bauvorhaben.

Ein gutes Wort – mehr geht nicht

Eine Verbreiterung der gesamten Seebrücke ist zwar schon länger im Ideentopf des Kantons. Genauer gesagt im sogenannten «Topf C». Für Bauvorhaben im Topf C ist ein Planungsbeginn frühestens in der Programmperiode 2023–2026 vorgesehen. Mit einer Realisierung ist entsprechend noch um einiges später zu rechnen.

Viel mehr als beim Kanton ein gutes Wort dafür einzulegen, dass man die Seebrücke möglichst zu Beginn der nächsten Planungsperiode angeht, kann der Stadtrat nicht tun. In diesem Sinne will er das Postulat aber entgegennehmen.

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