Glencore feierte in Zug

Weihnachtsparty für 1,5 Millionen

Hauptsitz des Rohstoffkonzerns «Glencore» in Baar. (Bild: Erik Tham)

Rund 1,5 Millionen Franken liess sich der Baarer Rohstoffkonzern Glencore letzte Woche seine Weihnachtsparty in der Zuger Bossard-Arena kosten. Alleine der Auftritt einer Sängerin soll zwischen 300’000 und 500’000 Franken gekostet haben.

Der Zuger Milliardenkonzern Glencore ist nicht nur für seine rund um den Globus verteilten Minen bekannt, sondern auch für die rauschenden Weihnachtspartys. Mal steht der Abend ganz unter dem Motto der Farbe weiss und findet in einer entsprechend ausgestatteten Halle statt. Ein andermal lautet das Motto «Big Apple» und die nachgebaute Skyline von New York empfängt die Gäste bereits beim Eintreffen, oder es wartet ein kleines Venedig auf die eintreffenden Gäste.

Megastars zu Gast

Eine Frage aber stellt sich die gut 600-köpfige Belegschaft jedes Jahr aufs Neue: Mit welchem Star aus der Musikbranche werden sie diesmal überrascht? In der Vergangenheit hatten Grössen wie Joe Cocker, Sting, Pink, Simple Minds oder Bryan Adams den Mitarbeitern die Ehre erwiesen. Nach den Briten Jamiroquai im Vorjahr fand letzte Woche nun die RnB-Sängerin Mary J. Blige den Weg in die Zuger Bossard-Halle.

Wie die «Bilanz» schreibt, wurden ausserdem Akrobaten und eine Unterhaltungsband engagiert. Natürlich durfte auch ein elegantes Vier-Gang-Menü und Champagner nicht fehlen.

Die Dekoration sei so üppig gewesen, dass nicht mehr zu erkennen war, dass der Ort des Anlasses, die Bossard Arena, eigentlich das Heimstadion des Eishockeyclubs EV Zug ist. Alleine für Catering, Dekoration, Getränke und Technik hätte der Rohstoffkonzern etwa 800’000 Franken ausgegeben, schreibt das Wirtschaftsmagazin.

Furcht vor Protesten

Alles in allem soll das mehrstündige Fest rund 1,5 Millionen Franken gekostet haben. Darin nicht enthalten ist das Geschenk für die Mitarbeitenden. CEO Ivan Glasenberg soll jedoch knausriger sein als sein Vorgänger. Unter Willy Strothotte habe es durchaus auch mal eine Rolex auf den Heimweg gegeben, sagte letztes Jahr ein Zuger Insider. Ein anderes Mal war es ein iPad.

Glencore versucht jeweils die Details zur Weihnachtsparty aus Furcht vor Protesten so geheim wie möglich zu halten. Zwar setzte der Rohstoffriese im Jahr 2012 noch 214 Milliarden Dollar um. Doch der Konzern zahlt in der Schweiz auf Bundesebene «null Steuern» – er erhielt sogar Steuergutschriften (zentral+ berichtete). Diese erhalten Konzerne, wenn ihre Ausgaben die Einnahmen übersteigen. Geltend gemacht werden dabei natürlich auch die Aufwände für Weihnachtspartys.

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