Wauwil und Egolzwil wollen doch heiraten

Die Gemeinden Wauwil und Egolzwil im Luzerner Mittelland wollen fusionieren. Vor einigen Jahren hatte die Braut (Egolzwil) noch Nein gesagt zum Bräutigam (Wauwil). Doch jetzt geht es vorwärts, in einer Bevölkerungsbefragung sprachen sich 84 Prozent beider Ortschaften für ein Zusammengehen aus.

Es ist keine Fusion aus finanziellen Gründen. «Beide Gemeinde stehen finanziel gut da und könnten auch eigenständig bleiben», sagt Beat Rölli, Gemeindeschreiber von Wauwil. Man arbeite aber seit Jahren in verschiedenen Bereichen zusammen. Die Nachbargemeinden haben in Wauwil eine gemeinsame Feuerwehr, den Sportplatz und teilen sich die Oberstufe. Auch der Bahnhof mit Park-and-Ride-Anlage liegt in der Gemeinde Wauwil, welche durch ihre Champignonzucht bekannt ist.

Bei so vielen Gemeinsamkeiten liegt die Bildung einer Grossgemeinde nahe. Ein erstes Fusionsprojekt scheiterte aber 2006 am Widerstand der Egolzwiler. Während die Wauwiler mit über 80 Prozent Ja sagten, lehnten die Nachbarn die Fusion mit rund 55 Prozent Nein ab. «Jetzt ist aber eine andere Zeit, emotional sind wir an einem anderen Punkt», sagt Urs Hodel, Gemeindepräsident von Egolzwil zu zentral+. «Profitieren müssen und werden beide Gemeinden», fügt Hodel hinzu. Das Fusionsprojekt komme ausserdem der Strategie des Kantons entgegen, grössere Gemeinden zu fördern.

Die Gemeinderäte von Egolzwil und Wauwil haben sich Ende September ein erstes Mal mit den Delegationen aller Ortsparteien zum initialisierten Fusionsprojekt ausgetauscht, wie sie in einer Pressemitteilung mitteilten. Im Rahmen eines «Echoraumes» wurden die Chancen und Risiken eines Zusammenschlusses sowie auch mögliche Vorbehalte aus der Bevölkerung unter der Leitung eines Moderators engagiert diskutiert. Eine Frage war zum Beispiel, wohin sich die Fusionsgemeinden künftig bei der Regionalplanung ausrichtet. Nach Sursee, wie Wauwil bisher, oder nach Willisau wie Egolzwil.

Es wurde versprochen, dass die von den Parteivertreterinnen und –vertretern eingebrachten Aspekte in die weitere Projektarbeit einbezogen werden. Am 3. November werden beide Gemeinden eine gemeinsame Infoveranstaltung für die Einwohner organisieren. Der Zeitplan sieht die Fusions-Abstimmung im November 2015 vor und die Fusion auf den 1. Januar 2017.

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