110'000 Liter Wasser in Luzern vergeudet

Wasserrutsche trotz Trockenheit: Politiker ist empört

Auf einer riesigen Wasserrutsche vergnügen sich die Besucher.

(Bild: zvg)

Während Bauern, Pflanzen und Tiere unter der Trockenheit leiden, wurde in Luzern eine riesige Wasserrutschbahn aufgestellt. Für die BDP ein «No go». Doch in der Stadt Luzern gibt es derzeit noch genügend Wassser für solche Spässe.

Immer mehr Gemeinden fordern ihre Bürger zum Wassersparen auf, Bauern können ihre Felder nicht mehr bewässern, Fische leiden und in Kriens wurden die öffentlichen Brunnen abgestellt (zentralplus berichtete). In der Stadt Luzern jedoch ist das kein Thema – hier ist am Samstag und Sonntag die 200 Meter lange Wasserrutsche zu Gast.

In der Studhaldenstrasse rutschen Freiwillige die Riesenrutsche hinunter – angetrieben durch reichlich Wasser. Pro Tag werden so etwa 110’000 Liter Wasser verbraucht, wie der «Blick» am Beispiel Basel berechnet hat. Dieses Wasser landet in der Kanalisation.

Darf man das während der anhaltenden Trockenheit? Die Luzerner BDP sagt entschieden Nein und empört sich: «Realitätsfremder geht es wohl nicht mehr», so Parteipräsident Denis Kläfiger in einer Mitteilung. Ein bisschen mehr Sensibilität und Achtung vor dem Umgang mit Wasser sei mehr denn je gefragt.

Weit entfernt von Wasserknappheit

Der Klimawandel sei Realität, so die BDP, dazu gehöre auch der sparsame Umgang mit Wasser. «Das Wasserschloss Schweiz wird nicht verschont werden», so Kläfiger. Die Stadt Luzern könne sich nicht über die Realität hinwegsetzt und so tun, als ob alles in Ordnung wäre.

Trotz Warnung und Empörung: Der Vierwaldstättersee hat trotz tiefem Wasserpegel und langer Trockenheit noch genügend Wasser (zentralplus berichtete). Darum hat die Energie Wasser Luzern (EWL) der Rutsche auch die Bewilligung erteilt. Die Wasserreserven seien immer noch genügend, sagt EWL-Sprecherin Sabrina Heberle zur «Luzerner Zeitung».

Zum Glück für Luzern kommt das Wasser aus drei verschiedenen Systemen: Quellwasser, Grundwasser und Seewasser. «Von einem kritischen Zustand oder einer Wasserknappheit sind wir weit entfernt», so Heberle. Wäre das anders, hätte man den Event abgesagt.

 

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