Luzerner Kantonsspital investiert im grossen Stil

Was Experten von den Milliarden-Plänen des Spitals halten

Das Hauptgebäude des Luzerner Kantonsspitals (Bild: Archivbild)

Experten bezeichnen die Millarden-Pläne des Luzerner Kantonsspital zwar als sinnvoll – setzen aber Fragezeichen.

Das Luzerner Kantonsspital (Luks) investiert Milliarden: In den kommenden Jahren wird es an allen drei Standorten in Luzern, Wolhusen und Sursee Pfähle für Neubauten ausstecken (zentralplus berichtete). Das hat das Luks kürzlich bekanntgegegeben.

Experten begrüssen zwar die Neubauten, beurteilen die Strategie dennoch zum Teil kritisch. Die geplante Lebensdauer von 30 Jahren der Bauten etwa schätzt Marcus M. Maassen gegenüber der «Luzerner Zeitung» als «eher etwas optimistisch» ein. Der Facharzt HNO und Präsident von PULSUS, einer Vereinigung von Ärzten und Therapeuten aus dem Gesundheitswesen, sagt: «Oft sind grössere Umbauten schon nach zwölf Jahren erforderlich.»

Willy Oggier, Ökonom und Berater im gesundheitsökonomischen Bereich, sagt zur LZ über die Strategie der Neubauten: «Diese kann sehr vernünftig sein, wenn konsequent prozessorientiert gebaut wird und dadurch gegenüber heute substanzielle Kosten eingespart werden.» Die Pläne seien hochriskant, wenn dieser Grundsatz nicht eingehalten werde.

Widmer glaubt nicht, dass das Spital die Projekte ohne Unterstützung des Kantons stemmen kann. Auch für Maassen ist die Einhaltung des Kostendachs eine grosse Herausforderung. «Die Finanzierung innovativer Projekte wird immer schwieriger, weil die Erträge aus den Leistungen der obligatorischen Krankenversicherung nicht mehr ausreichen werden, die Kosten für Innovationen zu decken», sagt der Experte zur LZ.

Wider schliesslich begrüsst, dass das Lukas auch auf der Landschaft investiert, ihm fehlt aber ein gesamtschweizerisches Konzept. Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit zwischen Spitälern unterschiedlicher Rechtsformen sei ungenügend.

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