Verpflegung am «Eidgenössischen» in Zug

Was es neben Bier, Burritos und Barbecue zu schnausen gibt

Ein Renner für auswärtige Besucher: Treichlers Kirschtorten. (Bild: mam)

Veganer, die das ESAF in Zug besuchen möchten, bringen besser ein Picknick mit. zentralplus hat das gastronomische Angebot am «Eidgenössischen» gesichtet und nach Trouvaillen gesucht – durchaus erfolgreich.

Um 11 Uhr am Freitag öffnen die Türen des Festzeltes Gemsstocks auf dem Areal des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests (ESAF) 2019 nördlich der Stadt Zug. Das Personal ist im Stress und mit Aufbauarbeiten beschäftigt, weist aber freundlich auf die Speisekarte hin, die bereits vor der Türe hängt.

Es wird bürgerliche Küche serviert. Rindsfackelspiess oder Schwingerschüblig mit Beilage. Bei den andern 2'000 Personen fassenden Festzelten ist es ähnlich. Fleisch ist Trumpf, Vegetarier müssen sich an Raclette oder Älplermagronen halten. Das Festzelt Pilatus sieht innen aus wie eine Stadt im Wilden Westen, im Stanserhorn gibt es keine einzige Speise ohne Fleisch.

Smoker wird angeworfen

Hier, auf der Festmeile des «Eidgenössischen» wird Währschaftes gross- und Exotik kleingeschrieben. Fremdartige Gerichte kommen allenfalls  aus dem Süden der Vereinigten Staaten. Beim Oklahoma-Grill raucht am Donnerstag bereits der grosse Smoker – Schweinefleisch fürs Barbecue wird zubereitet.

«Wir kommen grad vom Gurten-Festival in Bern.»

Oktay, «Burrito Brothers»

Wir machen uns auf in Richtung Süden, weg von der Arena in Richtung See. Entlang der Allmendstrasse erwacht die Schwingerallee zum Leben – die «Food Stalls» werden eingerichtet. Hier soll ein buntes Angebot für verschiedene Geschmäcker entstehen. Es gibt Glace, daneben alle möglichen Grillspezialitäten, Burger, Risotto, Crêpes, Pasta, Käsesnacks und Rösti.  

Spontis aus Bern

Am aussergewöhnlichsten ist ein Stand, der rohes Fleisch – Rindstatar – anbietet. Daneben beschränkt sich die Exotik auf Getränke – die Zutaten zu Long Drinks, Shots oder Mules erinnern die Schwingerfreunde an warme Länder.

Typische Getränkekarte am ESAF. (Bild: mam)

Die Anbieter sind oft auch solche, die man an Chilbis oder grossen Volksfesten sieht. Doch es gibt Ausnahmen. Auf dem Areal der Steinstösser treffen wir auf die «Burrito Brothers» aus Bern, die gerade ihren Pop-up-Stall einrichten. «Wir kommen gerade vom Gurten-Festival in Bern, sind aber auch ab und zu an Schwingfesten mit unserem mexikanischen Essen», sagt Oktay. So werde man es halten, bis man ein festes Lokal gefunden habe.

Wein aus der Waadt

Der Anhänger der Brothers trägt die Werbung einer kleinen Familienbrauerei aus Worb, das am ESAF nicht ausgeschenkt werden darf. Das Getränkeangebot ist auf dem ganzen Areal ähnlich. Das Bier kommt durchwegs von der grössten Brauerei der Schweiz. Süssgetränke und Schnaps stammen fast alle von denselben Lieferanten. Beim Weisswein ist die Kellerei des bekannten Chablais-Weines «Aigle les Murailles» tonangebend.

«Die Hot Dogs mit Zuger Chriesiwurst sind so lang wie eine Elle.»

Caroline Lötscher, IG Zuger Chriesi

Wer diesbezüglich Vielfalt sucht, steuert am besten das Zelt des Südwestschweizer Schwingverbands neben der Schwingerallee an: Hier gibt’s neben dem erwähnten Chablais auch noch einige andere Waadtländer Weine aus der Rebsorte Chasselas, die am Donnerstag schon eifrig verköstigt wurden.

Exotik aus Zug

In Seenähe liegt der Bereich des Public Viewings auf dem Arenaplatz vor dem Hockeystadion. Ausserdem die Stierenstallungen mit Gabenbeiz und Gabentempel, wo immer mehr Stände ihren Betrieb aufnehmen.

Caroline Lötscher baut den Stand der IG Chriesi mit auf. (Bild: mam)

Hier treffen wir endlich auf Exotik – die Exotik des Lokalen. Die Interessengemeinschaft Chriesi Zug baut einen Stand auf, an dem es Hot Dogs mit Zuger Chriesiwurst gibt – eine Erfindung der lokalen Metzgerei Rogenmoser. «Die Hot Dogs sind so lang wie eine Elle», sagt die Zuger Grafikerin Caroline Lötscher, die sich für den Anbau von Zuger Kirschen einsetzt.

Neugier auf Kirschtorte

Daneben hat die Confiserie Treichler ein Zelt eingerichtet, das bei den Besuchern auf grosse Resonanz stösst. Zu probieren gibt es – wie könnte es anders sein – die originale Zuger Kirschtorte.

Ein Wort zu den Preisen: Die sind – für Zuger Verhältnisse – einigermassen fair. Snacks gibt es meist für unter 10 Franken. Hauptspeisen kosten in der Regel zwischen 15 und 30 Franken – je nach Rafinesse und Fleischanteil. Für einen Deziliter Bier im Offenaussschank rechnet man 1 Franken, der Basispreis für einen Dezi Wein liegt bei 5 Franken.

Günstige Milchshakes

Als Schnäppchen zu bezeichnen ist schliesslich das Angebot der Milchbar auf dem Stierenmarktareal: Hier gibt’s einen Shake für nur 3 Franken. Günstiger geht’s nur im nahen Einkaufszentrum Herti, wo der Denner seinen Biervorrat vervielfacht hat und Flaschenöffner abgibt – selbst wenn man Dosen kauft.

Typischer Stand an der Schwingerallee. (Bild: mam)

Apropos Gerstensaft: Zwar ist das lokale Baarer Bier auf dem Festgelände nicht erhältlich, doch gibt es darum herum zahlreiche Stände und Beizli, an denen es ausgeschenkt wird.

Extra fürs ESAF

Freunde von Craft-Bier sind am ESAF kulinarisch ebenso fehl am Platz wie Veganer. Doch eine Spezialität gibt es in der Schwingerbar und den sogenannten Hoselupf-Bars dennoch zu kosten: das bernsteinfarbene «Schwinger-Bügel», das von Feldschlösschen extra fürs ESAF gebraut wurde.

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